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20 Jahre für Gerechtigkeit

Der LSVD Hamburg im Jubiläumsjahr

Barbara Mansberg und Wolfgang Preusner, LSVD Hamburg - Foto: LSVDAlles begann 1995: Am 11. Februar wurde der SVD Hamburg gegründet, vier Jahre später wurde der „Schwulenverband“ dann zum LSVD. Nach Höhen und Tiefen und zeitweilig auch ohne aktiven Vorstand gingen wir 2008 an den Start und haben den Landesverband neu aufgebaut. Seitdem haben wir eine Menge auf den Weg gebracht. Von Anfang an haben wir uns in die Hamburger Politik eingemischt und konnten den Kontakt mit allen Parteien weiter vertiefen. In der Hamburger Community sind wir sehr gut vernetzt. Kooperationen, gemeinsame Veranstaltungen sowie Unterstützung für Projekte gehören fest zu unserem Jahresprogramm. Vertreten sind wir u.a. im Lesbennetzwerk und im Netzwerk deutsch-russischer Jugendaustausch und in der LAG L+S Hamburg, einem paritätischem Netzwerk, in dem die einzelnen, eigenständigen Einrichtungen und Projekte arbeitsteilig und in enger Kooperation verbunden sind.

Seit 2009 organisieren wir am 17. Mai den Rainbowflash, der jedes Jahr von einem breiten Bündnis getragen wird. Mit der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Luftballonaktion setzen wir am Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie ein deutliches Zeichen für Menschenrechte. Wir erinnern daran, dass überall auf der Welt Menschen aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität diskriminiert, misshandelt, vergewaltigt, gefoltert und ermordet werden. 2012 haben wir für dieses Engagement den Demokratiepreis erhalten, mit dem das „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ vorbildliche Projekte auszeichnet. Im Rahmen der Städtepartnerschaft Hamburg – St. Petersburg führen wir zudem seit Jahren bilaterale Projekte im Bereich der Jugendarbeit durch. Dank der Unterstützung in Hamburg (Politik, Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und nicht zuletzt die Community) konnten unser Fachkräfteaustausch und die Jugendbegegnungsmaßnahmen trotz aller Widrigkeiten auf russischer Seite bislang immer stattfinden. Doch für unsere Partnerorganisationen „Coming Out“ und „Side by Side“ hat sich die Situation weiter dramatisch verschlechtert, Antihomosexualitätsgesetz, Agentengesetz, Zensur, Anschläge auf Oppositionelle und Minderheiten – die Lage wird immer bedrohlicher. Die Zahl derer, die diesen enormen Druck nicht mehr aushalten können und ausreisen wollen, nimmt stetig zu. Trotzdem planen wir sowohl zum diesjährigen Hamburger CSD als auch zum „QueerFest“ in St. Petersburg wieder gemeinsame Aktionen. Darüber hinaus werden wir und unsere Partnerorganisationen am deutsch-russischen Jugendevent „Energize your City“ in Hamburg teilnehmen. Vom 14. bis 23. August wollen 300 junge Menschen aus St. Petersburg, Dresden und Hamburg zeigen, wie lebhaft, vielfältig und zukunftsweisend die Städtepartnerschaften und ihre Jugendarbeit sind.

Für unsere Arbeit sind wir mit dem PRIDE AWARD 2014 ausgezeichnet worden, mit dem der Hamburg Pride Menschen ehrt, die sich um das queere Leben der Stadt verdient gemacht haben. Erstmals hat damit auch eine lesbische Frau die Auszeichnung erhalten. Unser 20jähriges Bestehen haben wir gleich zweimal begangen: Mit einem Sektempfang sowie der großen

Jubiläumsgala „Szene, Sport und Safer Sex – Eine Gala, die verbindet“. Mit dieser Benefizgala haben der LSVD Hamburg (20), der schwul/lesbische Sportverein Startschuss (25) und der schwule Infoladen Hein & Fiete (25) gemeinsam ihre Jubiläen gefeiert. Unsere erfolgreiche Arbeit wollen wir in 2015 fortsetzen. Wir haben viel erreicht und doch noch viel zu tun!

 

Barbara Mansberg und Wolfgang Preusner, LSVD Hamburg

www.hamburg.lsvd.de



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