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Familienvielfalt als Unterrichtsthema? — Na klar!

Regenbogenfamilien als Schulprojekt an der Gutenbergschule in Frankfurt

Schüler und Schülerinnen aus Frankfurt machen es vor. Sie zeigen, wie einfach es sein kann Themen zur sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in den Schulunterricht zu integrieren. Abdalla Mohamed, Mandy Witzel, Laura Prosig und Laura Uckermann aus der Klasse© Abdalla Mohamed, Mandy Witzel, Laura Prosig, Laura Uckermann  11FM3 der Gutenbergschule in Frankfurt sollten im Fach Politik und Wirtschaft eine politische Aussage entwickeln und ein passendes Plakat zu ihrem Slogan entwerfen.

Wir haben uns für das Thema Regenbogenfamilie – Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare entschieden. Das Thema betrifft uns zum Teil und es liegt uns am Herzen, die Gesellschaft darauf aufmerksam zu machen. Das Thema Adoption für gleichgeschlechtliche Partner ist stets aktuell und in den Medien vertreten. Uns interessiert dieses Anliegen sehr und wir haben eine klare Meinung dazu. Unser Ziel ist es, die Gesellschaft darauf aufmerksam zu machen, dass gleichgeschlechtliche Paare auch den Wunsch haben, Kinder großziehen zu dürfen und als vollwertige Familie anerkannt zu werden. “, erklären die Schüler/innen die Wahl ihres Projektthemas.

Gemeinsam – Für Familie gegen Diskriminierung

Auf den von uns gestalteten Plakaten haben wir die politischen Aussagen Für Familie – Hand in Hand gegen Diskriminierung und Gemeinsam – Für Familie gegen Diskriminierung in den Mittelpunkt gestellt. Sowohl der Slogan als auch die Bildsprache, sollten darauf ausgerichtet sein, eine positive Botschaft zu vermitteln. Uns ging nicht darum, eine Forderung aus Sicht einer Minderheit zu stellen oder den Ist-Zustand offensiv anzuprangern, sondern stattdessen die gemeinsamen Werte von Familie in den Vordergrund zu rücken. Außerdem wollten wir mit unserem Projekt-Thema darauf aufmerksam machen, dass aus unserer Sicht die rechtliche Ungleichbehandlung von Regenbogenfamilien eine Diskriminierung einer Minderheit darstellt, gegen die wir als Gesellschaft gemeinsam vorgehen müssen. Denn einer der wichtigsten Aspekte von Demokratie und von unserem Grundgesetz ist der Schutz und die rechtliche Gleichstellung von Minderheiten in der Gesellschaft,“ erklären die jungen Frankfurter/innen und sind hier scheinbar schon weiter als einige Politiker/innen, die sich noch mit ihrem Bauchgefühl beschäftigen statt das Richtige zu tun.

Das Projekt zeigt anschaulich, dass die Integration sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Schule und Lehrplan keineswegs, wie viele besorgte Eltern immer proklamieren, mit der sog. „Hypersexualisierung“ einhergeht, sondern ein wichtiger und fundamentaler Bestandteil von Demokratie- und Menschenrechtsbildung sein kann.

Gerne hat der LSVD die Projektgruppe bei ihrer Arbeit unterstützt und möchte sich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Schüler/innen für ihre Arbeit bedanken. Wir hoffen, dass sie sich ihr Engagement bewahren und dazu beitragen unserer Gesellschaft vielfältiger zu machen.

René Mertens
Bund-Länder-Koordination

»Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt in Schule und Bildungsarbeit vermitteln



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