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Yogyakarta-Allianz

Bündnis fordert LSBTI-Inklusionskonzept
für Entwicklungszusammenarbeit und Auswärtige Politik

Foto: Yogyakarta-Allianz, Delegation beim BMZ Bonn, 2018Die nach den Yogyakarta-Prinzipien benannte Yogyakarta-Allianz setzt sich dafür ein, dass die Menschenrechte von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten in der deutschen Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit beachtet werden. Seit ihrer Gründung 2012 versucht die Yogyakarta-Allianz als Bündnis der Zivilgesellschaft, die Bundesregierung zu einem LSBTIQ-Inklusionskonzept bewegen. Es gibt nun auch endlich einen Entwurf von zwei Ministerien, der nur noch veröffentlicht werden müsste. Ende März 2019 hat sich der Staatsminister im Auswärtigen Amt Michael Roth dazu beim LSVD-Verbandstag geäußert (Foto). Er stellte klar, dass das Auswärtige Amt einen Vorschlag gemacht habe, der nun beim Entwicklungsministerium (BMZ) liege.

Die Chronologie der Forderung nach einem solchen LSBTI*-Inklusionskonzept für die Auswärtige Politik und Entwicklungs-zusammenarbeit ist hier im Überblick zusammengestellt. Norwegen, Schweden, die Niederlande, Großbritannien und Kanada, alle haben es: ein Konzept, um in der Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit auch auf die Existenz und die Bedürfnisse von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) einzugehen. Deutschland ist der zweitgrößte Geber in der Entwicklungszusammenarbeit, hat aber bis heute keine umfassende Strategie, wie die Menschenrechte von LSBTI in die internationale Politik konkret und nachhaltig einbezogen werden können.

Die Yogyakarta-Prinzipien

Was sind die Yogyakarta-Prinzipien? Die Yogyakarta-Prinzipien formulieren Anforderungen an Staaten, damit die gültigen Menschenrechtsstandards auch in Bezug auf sexuelle und geschlechtliche Minderheiten gelten. Sie wurden von einer internationalen Expert*innengruppe im Jahr 2007 verabschiedet. Benannt sind sie nach der indonesischen Stadt Yogyakarta, in der sie verabschiedet wurden.

2017 wurden die Yogyakarta-Prinzipien erweitert, um aufzuzeigen, was getan werden muss, damit Menschenrechtsverletzungen aufgrund von Geschlechtsausdruck und Geschlechtsmerkmalen verhindert werden. Das war pünktlich zum 10. Geburtstag der Prinzipien, daher heißt die Ergänzung YP+10.

Die Yogyakarta-Prinzipen auf Deutsch und die Ergänzung YP+10 in englischer Sprache gibt es hier und hier.

Die Yogyakarta-Allianz ist offen für neue Interessent*innen, wer sich engagieren möchte, findet alle Informationen und mehr zu den Aktivitäten auf der Website. Wir freuen uns über neue Aktive!

Foto: LSVD/Caro Kaddatz

 

Sarah Kohrt
LGBTI-Plattform Menschenrechte und Koordinatorin der Yogyakarta-Allianz



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