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Mehr Empathie

2016_1_web_blogDer Wind weht rau. Viele sind offensichtlich sehr schnell bereit, demokratische Grundwerte aufzugeben und sich all jenen anzuschließen, die am lautesten die radikalsten Parolen brüllen. „Besorgte Bürger“ bescheren der AfD Höhenflüge bei Landtagswahlen und so manche werden gleich selbst zu Brandstiftern im Namen des Abendlands. Wortwörtlich! Fatalerweise sehen sie sich dabei bestärkt durch islamistische Terrorakte wie jüngst in Brüssel. Dabei wurzelt beides im Gleichen: Ein Mangel an Empathie und ein Absolutsetzen des Eigenen. Das sind Markenzeichen des Fundamentalismus, ob nun religiös oder rassistisch motiviert. Gemeinsam ist ihnen auch eine Abscheu vor Verschiedenheit, eine Furcht vor Individualität und Anderssein. Kaum überraschend, dass ihnen Lesben, Schwule und Transgender als ungleichwertig gelten.

Diese mangelnde Empathie, 

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LSVD unterstützt Romaday 2016

Pressekonferenz RomaDay 2016 Kampagne - © Thomas Bruns

Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas stellt Kampagne gegen Antiziganismus vor

Anlässlich des Romaday 2016 am 08. April und auf Initiative des Vereins RomaTrial und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas hat sich 2015 ein gesamtgesellschaftliches Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas gebildet. Auch der LSVD ist neben u.a. Amnesty International, der Diakonie, dem Paritätische Gesamtverband, des Zentralrats der Juden oder dem Maxim Gorki Theater Partner des Bündnisses.

Heute wurde im Rahmen einer Pressekonferenz im Bundespresseamt die Kampagne gegen Antiziganismus vorgestellt. 

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Projekte

Sei du selbst, auch wenn du anders bist”

tabea2Tabea über ihren Song “Anders” im LSVD-Interview

Wer und was steckt hinter dem Projekt “Anders”?

Ich bin Tabea, 27 und gelernte Musicaldarstellerin. Schon im Alter von 14 Jahren begann ich meine eigenen Songs zu schreiben. Für meine Musik habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, auch über Themen zu schreiben, über die viele Leute zwar nachdenken, jedoch nicht wirklich offen sprechen. Mit meinen Texten möchte ich meine Hörer_innen inspirieren, und vor allem Werte vermitteln.

Warum liegt Dir dieser Song so am Herzen? Wie kam Dir der Einfall dazu?

Durch meinen Beruf als Sängerin und Tänzerin hatte ich in den letzten Jahren viel Kontakt zu Künstler_innen und Menschen, die durch ihre Homosexualität oder ihr auffälliges individuelles Erscheinungsbild oftmals von der Gesellschaft ausgegrenzt, oder von anderen nicht mit Respekt behandelt wurden. 

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Veranstaltungen

Deutschland blockiert und keiner weiß warum

Parlamentarisches FrühstückParlamentarisches Frühstück zur EU-Gleich-behandlungsrichtlinie

Ein lesbisches Paar küsst sich in einem Wiener Kaffeehaus und wird unsanft hinausgeworfen, ein schwules Paar bekommt in Brüssel die Wohnung nicht, weil der Eigentümer lieber an ein „klassisches“ Paar vermieten will. Das es in diesen Fällen keine rechtliche Handhabe gibt, liegt überraschenderweise auch an Deutschland.

Zwar fordert die EU-Grundrechtecharta explizit den Schutz vor Diskriminierung nicht nur aufgrund der sexuellen Identität, sondern auch aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, der Religion und Weltanschauung, einer Behinderung und des Alters und der sexuellen Identität und verpflichtet damit alle Mitgliedstaaten zu entsprechenden Maßnahmen. Allerdings haben nur zehn der 28 Staaten einen umfassenden Diskriminierungsschutz verankert, darunter auch Deutschland durch die Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) 2008. Das liegt daran, dass die bisherigen Gleichbehandlungsrichtlinien das Zivilrecht teilweise ausklammern. Deshalb wird auf EU-Ebene seit Jahren über eine „5. EU-Gleichbehandlungsrichtlinie“ diskutiert, die die „horizontal non-discrimination directive“ umsetzen soll. Aber: Eine Einführung scheitert in erster Linie an Deutschland. Denn hierzulande hat man an der „5. EU-Gleichbehandlungsrichtlinie“ kein Interesse oder noch nie von ihr gehört.

Vor diesem Hintergrund luden amnesty international und der LSVD am 15. Oktober Bundestagsabgeordnete zu einem Parlamentarischen Frühstück, um zu informieren und nachzufragen. 

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Ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes Leben in einer offenen und demokratischen Gesellschaft

Axel Hochrein bei Wir.Alle.GemeinsamDokumentation der Rede von LSVD-Bundesvorstand Axel Hochrein  auf dem Aktionstag “Wir.Alle.Gemeinsam” der Berliner Menschenrechtsinitiative ENOUGH is ENOUGH! OPEN YOUR MOUTH! vor dem Brandenburger Tor am International Day Against Homo- and Transphobia 2015

Liebe Freundinnen und Freunde,
in der vergangenen Woche hat ILGA Europe seine aktualisierte Liste über die rechtliche Situation für LSBTI in den einzelnen Ländern Europas vorgelegt. Und diese Liste zeigt, wie wichtig es ist, dass wir heute alle gegen Homo- und Transphobie demonstrieren, hier in Deutschland, in Europa  und weltweit. Wir. Alle. Gemeinsam!

Deutschland fällt jedes Jahr in dieser Liste weiter zurück. Andere Länder in der EU überholen uns, Slowenien hat als erstes osteuropäisches Land ein Gesetz zur Ehe-Öffnung verabschiedet. Auch andere Länder die EU-Mitglied werden wollen, liegen in der Beachtung der Menschenrechte für LSBTI inzwischen  weit vor Deutschland. Und diese Entwicklung hat einen klaren Grund. Seitdem die Unionsparteien die Taktgeber in der Bundesregierung sind, erleben wir eine Zeit der Blockade und des Stillstands auf dem Weg zur Gleichberechtigung. Die Verbesserung in den letzten Jahren, wie die Gleichstellung im Erbschafts- und Einkommensteuerrecht oder die Zugeständnisse im Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, wurden alle letztendlich durch das Bundesverfassungsgericht veranlasst und nicht von der Politik gestaltet.

Frau Merkel und ihr Bauchgefühl führen dazu, dass die Gleichstellungspolitik in Deutschland auf der Krankenstation liegt. Die Union schwingt die ideologische Keule und ihre Koalitionspartner ducken sich weg.  Frau Merkel und Herr Seehofer kochen eine homophobe Suppe und Herr Gabriel serviert sie zu 100%, statt 100% Gleichstellung zu liefern, wie vor der Wahl versprochen. Und das hat nichts mit konservativer Politik zu tun, dass konservative Politik auch die Ehe öffnen kann, zeigt Herr Cameron aus Großbritannien. 

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Stellungnahme zum Dauerausschluss homo- und bisexueller Männer von der Blutspende

LSVD_manfred_bruns_01Anlässlich des jüngsten Urteils des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zum generellen Ausschlussverbot homo- und bisexueller Männern von der Blutspende hat unser LSVD Bundesvorstand Manfred Bruns dem Präsidenten der Bundesärztekammer die folgende Stellungnahme übermittelt.

Nach den „Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie) — Zweite Richtlinienanpassung 2010“ werden „Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben (MSM)“, dauernd für die Blutspende ausgeschlossen, weil sie zu den Personen gerechnet werden, deren Sexualverhalten ein gegenüber der Allgemeinbevölkerung deutlich erhöhtes Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten wie HIV bergen. Diesen generellen Dauerausschluss aller MSM haben wir und viele andere seit langem als zu weit gehend und diskriminierend kritisiert. 

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Wie der Glaube den Journalismus vernebelt

Eine Replik auf “HOMO” von Markus Günther, erschienen in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 5. April 2015

Gastbeitrag von Albyn Frymuth

Dass ein katholischer Traditionalist wie Markus Günther der Marginalisierung der Homosexuellen das Wort redet, wundert kaum. Nichts anderes wohnt seinem Wunsche nach größerer Gelassenheit im Umgang mit den Benachteiligungen jener Minderheit inne.

Sein harmlos daherkommender Kommentar beginnt mit einer verunglückt komischen Etymologie des Wortes homo, über die sich nicht so recht schmunzeln lässt. Doch seine glaubensgeleitete Färbung der Fakten verlangt nach Widerspruch.

Günthers Darstellungen zum Religious Freedom Restoration Act des US-Bundesstaats Indiana, für den sich konservative Politiker, religiöse Aktivisten und ortsansässige Kirchen eingesetzt haben, negiert die mit dem Gesetz sanktionierte Diskriminierung Homosexueller.

Jenseits der fundamentalistischen Rechten haben sich auf breiter Front PolitikerInnen (nicht nur Hillary Clinton, wie der Autor zu suggerieren meint), Vorstände, KünstlerInnen, Schreibende, progressive Gläubige etc. empört bis feindselig über dieses maliziöse Werk geäußert.

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Was ist Dir wichtig?

offenLSVD lädt zum Bürger/innendialog der Bundesregierung ein

Was macht Lebensqualität in Deutschland aus? Was bedeutet es, gut zu leben? Offen und sichtbar? Angst- und diskriminierungsfrei? Selbstbewusst und selbstverständlich? Wie kann das aussehen und was gehört dazu? Welche Wünsche und Erwartungen haben insbesondere Lesben, Schwulen, Bisexuellen, inter- und transgeschlechtlichen Menschen von einem guten Leben? Welche Themen liegen ihnen am Herzen? Um diese Fragen zu diskutieren, lädt der LSVD zu vier Workshops ein.

Wir beteiligen uns damit an dem von der Bundesregierung initiierten Bürger/innendialog. Denn wir meinen: Lesben, Schwule, Bisexuelle, inter- und transgeschlechtliche Menschen haben der Bundesregierung viel mitzuteilen, welche Reformen für gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt gutes Lebens befördern können. Alle Veranstaltungen gehören zu den 100 Veranstaltungen, bei denen die Moderation und das Protokoll durch das Bundeskanzleramt gestellt werden. 

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Kieler Christian-Albrechts-Universität tritt gegen Homophobie ein

Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt unterzeichnet

Homophobie geht uns alle an. Sie zu bekämpfen, ist die Pflicht der ganzen Gesellschaft. Daher ist das Ziel des schleswig-holsteinischen Bündnisses gegen Homophobie  Verbände, Unternehmen und Vereine für eine gleichberechtigte Gesellschaft mit ins Boot zu holen. Mit der Unterzeichnung der „Lübecker Erklärung“ durch die Vizepräsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), Professorin Anja Pistor-Hatam, am 2. März 2015 stellt sich nun auch die größte Universität des Nordens an die Seite von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender und trat dem vom LSVD Schleswig-Holstein getragenen Bündnis bei.

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Echte Vielfalt“ in Schleswig-Holstein

Jahreskonferenz "Echte Vielfalt"Jahreskonferenz 2014

Das Bild von Lesben, Schwulen und Transidenten in den Medien stand im Zentrum der ersten Jahreskonferenz, des Aktionsplans Echte Vielfalt. Der LSVD Schleswig-Holstein hatte in Kooperation mit der Antidiskriminierungsstelle des Landes Schleswig-Holstein und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung in den Kieler Landtag eingeladen.

Hans-Jürgen Wolter, Sprecher des LSVD, begrüßte die Gäste: „Mit vielen Projekten, die wir in diesem Jahr begonnen haben, betreten wir in Schleswig-Holstein auch Neuland. Es gibt gute und starke Initiativen für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transidenten hier in Schleswig-Holstein. Ohne ihre Arbeit hätte der „Aktionsplan Echte Vielfalt“ nicht so fruchtbaren Boden vorgefunden. Er ergänzt die vorhandene Struktur in Schleswig-Holstein.“ In ihrer Rede versprach die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Ministerin AlheitAlheit, weiter für Echte Vielfalt, Akzeptanz und eine gerechte Gesellschaft einzustehen: „Wir werden uns auch in 2015 dafür stark machen, dass bestehende Aktivitäten gegen Homophobie innerhalb der gesamten Landesregierung weiter ausgebaut werden; dass die gute Kooperation mit den CSD-Vereinen Kiel und Lübeck fortgeführt wird ebenso wie die mit NaSowas und HAKI e.V. Auch auf Bundesebene werde ich mich weiter für die rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und Transgender stark machen.”