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Palästinensische und jordanische Studierende beim LSVD

Guido Schäfer (LSVD) und Gäste Uni BethlehemStudierende der Uni Bethlehem zu Gast

Am 12. April 2016 besuchten mehr als 20 palästinensische und jordanische Studierende der Uni Bethlehem sowie rund 20 Studierende der Katholischen Hochschule NRW das Büro des LSVD Bundesverbands in Köln, um mehr über das Leben von LSBTI in Deutschland zu erfahren und zu diskutieren. Die Veranstaltung kam auf Initiative der Katholischen Hochschule NRW — Fachbereich „Soziale Arbeit“ von Prof. Dr. Freise — zustande, die eine Hochschulpartnerschaft mit der Uni Bethlehem unterhält. 

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Salafismus in Deutschland

Thorsten Gerald SchneidersInterview mit Islam- und Politikwissenschaftler Thorsten Gerald Schneiders

Thorsten Gerald Schneiders lehrte zuletzt am Centrum für Religiöse Studien der Universität Münster. Herausgeber von u.a. „Salafismus in Deutschland“ und „Islamfeindlichkeit: Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen“.

Salafismus ist eine Form des islamischen Fundamentalismus. Was sind die Kernelemente der salafistischen Ideologie, z.B. im Hinblick auf Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Transgender? 

Wie jede Form von Fundamentalismus ist der Salafismus ein Blick zurück auf die Wurzeln der Religion. Er gibt vor, die Religion genauso wie zu ihrer Entstehungszeit zu verstehen und zu leben. Es soll eine moralische Lebenswelt ins Hier und Jetzt geholt werden, die schon hunderte Jahren alt ist, im Fall des Islams 1400 Jahre alt. Zu dieser Zeit gab es natürlich auch andere Vorstellungen über homosexuelle Beziehungen als heute.

Aber nun lässt sich gerade nicht behaupten, dass Salafisten und andere islamische Fundamentalisten homosexuelle Beziehungen derart scharf verurteilen, weil das vor 1400 Jahren bereits derart praktiziert worden sei. Gerade mit Blick auf die Ursprünge und die Geschichte des Islams gab es in dieser Zeit zumindest eine gelebte Offenheit. 

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Mitarbeit von Homosexuellen unerwünscht

Oda Lambrecht, Autorin von Panorama – die Reporter „Die Schwulenheiler“Evangelikale streiten über Umgang mit Lesben und Schwulen

Von „tief gehenden Verwerfungen“ und sogar von möglicher „Spaltung“ war in der evangelikalen Bewegung Anfang des Jahres die Rede. Auslöser waren Äußerungen von Michael Diener, dem Chef des evangelikalen Dachverbandes „Deutsche evangelische Allianz“. Gegenüber Medien hatte er sich dafür ausgesprochen, auch Menschen zu akzeptieren, die „sich in ihrer Homosexualität annehmen“.

Damit sind wohl im Klartext lesbische oder schwule Gläubige gemeint, die weder enthaltsam leben, noch sich in einer heterosexuellen Beziehung verstecken wollen. Diener forderte, dass Homosexuelle auch in evangelikalen Gemeinden „mitarbeiten“ können. Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist bislang in der strenggläubigen Bewegung nicht erwünscht, denn Homosexualität gilt als Sünde.

Michael Diener vertritt als Allianz-Vorsitzender etwa 1,3 Millionen evangelikale Christinnen und Christen – etwa zur Hälfte aus den evangelischen Landeskirchen, zur anderen aus Freikirchen. Sie legen die Bibel sehr eng aus, zum Teil wörtlich, nicht historisch-kritisch wie die Mehrheit der deutschen Protestantinnen und Protestanten. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden deshalb als „schöpfungswidrig“ abgelehnt. 

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Coming-out und dann …?!

Studie Coming-out und dannStudie über Erfahrungen von LSBT-Jugendlichen erschienen

Wie lebt es sich als junger Mensch, wenn man merkt, dass man nicht heterosexuell ist? Oder klar wird: So wirklich passt die eigene Identität nicht zu dem von der Umwelt vermuteten Geschlecht, dem Vornamen, dem eigenen Körper? Wie reagieren, Familie, Freund_innen oder die Mitschüler_innen und Arbeitskolleg_innen? Beinah nichts ist über die Erfahrungen von queeren Jugendlichen bekannt. Diese Gruppe kommt etwa in den Shell-Jugendstudien nicht vor. Diese Lücke in der allgemeinen (Jugend-)Forschung schließt die erste deutschlandweite und jüngst vorgestellte Studie „Coming-out und dann …?!“ von Claudia Krell und Kerstin Oldemeier. Rund 5.000 Jugendliche nahmen für das vom Familienministerium geförderte Forschungsprojekt des Deutschen Jugendinstituts an einer Onlinebefragung teil. 40 von ihnen wurden anschließend auch in Einzelinterviews befragt. 

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LSBT auf der Flucht

Südlink 174 - Dezember 2015Weit verbreitet: Homo- und Transphobie im deutschen Asylsystem

Wer flieht, hat dafür gute Gründe. Dies gilt besonders für Homosexuelle und Transgender aus dem globalen Süden, die in ihren Herkunftsländern häufig diskriminiert werden. Doch auch wenn sie es bis Deutschland geschafft haben, sind sie vor Verfolgung und Ausgrenzung nicht sicher.

Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa war lange von Abschottung und der Komfortzone geprägt, die uns die sogenannte Drittstaatenregelung verschafft hatten. Die aktuelle Diskussion um die Verschärfung des Asylrechts verdeutlicht das ebenso wie die Bilder aus Lampedusa und anderen südeuropäischen Ländern, die monatelang über unsere Bildschirme flimmerten, ohne wirklich in den Parlamenten von Brüssel oder Berlin angekommen zu sein. Unter den Geflüchteten sind auch lesbische, schwule, bisexuelle und transgeschlechtliche (LSBT) Asylsuchende – ihre Lebenssituation in deutschen Aufnahmeeinrichtungen ist mehr als schwierig. 

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Standesamt oder Steinigung

Südlink 174 - Dezember 2015 © INKOTA-netzwerk e.V. Die Lage von LGBTI im globalen Süden ist höchst unterschiedlich. In vielen Ländern, aber längst nicht in allen, sind Fortschritte zu verzeichnen

Von Hassverbrechen oder der Todesstrafe auf Homosexualität bis hin zur rechtlichen Gleichstellung mit Heterosexuellen und dem Recht, die eigene Geschlechtsidentität zu verändern: Die Lebenswirklichkeit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und intersexuellen Menschen im globalen Süden könnte unterschiedlicher kaum sein. Ein Überblick über die Vielfalt unterm Regenbogen.

In vielen Ländern werden die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intersexuellen Menschen (LGBTI) mit Füßen getreten. Von Standesamt bis Steinigung reichen die Angebote, die die Staaten dieser Welt für sie bereithalten. In 76 Ländern ist die gleichgeschlechtliche Liebe noch immer strafbar, in sieben Staaten droht die Todesstrafe. Doch auch wenn einige Verfolgerstaaten ihre homophoben Gesetze verschärfen: Die Entkriminalisierung der gleichgeschlechtlichen Liebe schreitet voran. 

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Homophobie in Deutschland

Aktuelle Ergebnisse der Studien zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit

Keynote von Prof. Dr. Andreas Zick, Direktor des instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung iKG, Universität Bielefeld.

Der Vortrag fand im Rahmen der Konferenz “Respekt statt Ressentiment” statt.

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Respekt statt Ressentiment

Videodokumentation des Kongresses „Respekt statt Ressentiment — Strategien gegen die neue Welle von Homo- und Transphobie ”

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Kongress „Respekt statt Ressentiment!“

Kongress "Respekt statt Ressentiment" (c) LSVD / Caro KadatzÜber Strategien gegen die neue Welle von Homo- und Transphobie — ein Veranstaltungsbericht

In jahrzehntelangen Kämpfen wurden Fortschritte bei der rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Akzeptanz von Lesben und Schwulen erreicht. Diese positive Grundstimmung erweist sich derzeit jedoch als brüchig. Antifeministische und religiös fundamentalistische Strömungen verbinden sich aktuell mit homo- und transphoben Einstellungen, die auch in der „Mitte der Gesellschaft“ vertreten werden. So entstehen Anschlüsse an die Rhetorik rechtspopulistischer und rechtsextremer Lager. Die Entwicklung von Strategien gegen diese neue Welle von Homo- und Transphobie stand im Mittelpunkt eines Kongresses, den der LSVD zusammen mit der Amadeu-Antonio-Stiftung am 10. Juni in der Berliner Werkstatt der Kulturen veranstaltet hat. Unterstützt wurde der Kongress durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

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Ein Hass, den man nicht beim Namen nennen will

Schweigen über Homo- und Transphobie

Dworek Günther (LSVD-Bundesvorstand) - Foto: Burghard Mannhöfer6. März 2015: Die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet von einer Hetzjagd. Drei Neonazis hatten in der Stadt Merzig ein schwules Paar beim Einkauf in einem Supermarkt lautstark als „widernatürlich“ beschimpft, verfolgt und massiv bedroht. Vom Personal des Supermarkts griff offenbar niemand ein. Einer von vielen Fällen, in denen sich hasserfüllte Homo- oder Transphobie in Beleidigungen, Bedrohungen, Schlägen oder Tritten austobt.