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Aktionsplan gegen Homophobie

 Schleswig-Holstein aktiv für einen echt vielfältigen Norden

Aktionsplan Schleswig-Holstein - Foto: Agnes WitteDer Norden soll bunt werden, vielfältig, gar ein „Schlesbi-Holstein“ – jedenfalls wenn es nach Vertreterinnen und Vertretern schleswig-holsteinischer Initiativen geht. Ein Aktionsplan gegen Homophobie ist – neben anderen Gleichstellungsmaßnahmen – im Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und SSW verankert: „Wir stehen für ein tolerantes Schleswig-Holstein. Durch die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen und Transgendern werden wir Schleswig-Holstein ein tolerantes Gesicht geben und Diskriminierung konsequent entgegentreten. Der Abbau von Diskriminierung und Homophobie ist für uns eine Querschnittsaufgabe. (…) Wir wollen mit Kooperationspartnern einen Aktionsplan gegen Homophobie erarbeiten und flächendeckend umsetzen.“

50.000 Euro stellt der Landtag für das Auftaktjahr 2014 zur Verfügung und beschloss im Januar 2014 ohne Gegenstimme „Miteinander stärken, Homophobie und Diskriminierung bekämpfen“. Darin heißt es: „Durch die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen und Transgendern gibt sich Schleswig-Holstein ein vielfältiges Gesicht und tritt Diskriminierung konsequent entgegen. Der Schleswig-Holsteinische Landtag nimmt nicht hin, dass Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in vielen gesellschaftlichen Bereichen ausgegrenzt und
diskriminiert werden.“

Weiterhin hat der Landtag die Landesregierung beauftragt, gemeinsam mit dem LSVD, mit anderen queeren Initiativen und in Kooperation mit der Antidiskriminierungsstelle des Landes einen Aktionsplan zu entwickeln.

Schon im Herbst 2013 hat der LSVD Schleswig-Holstein mit rund 30 Aktiven den Diskurs darüber begonnen, welche Anforderungen und Wünsche Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transpersonen und Menschen, die sich als queer verstehen, an einen schleswig-holsteinischen Aktionsplan gegen Homophobie haben. Mit dabei sind LSVD-Mitglieder, weitere interessierte Menschen und andere Gruppen, Verbände und Initiativen im Norden. Darunter sind Aidshilfen, die Antidiskriminierungsstelle des Landes, der Antidiskriminierungsverband, CSD-Vereine, GEW, mehrere Gruppen der HAKI, der Lesbenring, NaSowas / Lambda-Nord, queer students group, LGBTIQ-Gruppen von Parteien und das schwul-lesbische Projekt SLFL aus Flensburg.

Mit uns, nicht über uns

Es war ein Auftakt aus der Community für einen breit angelegten Diskurs mit uns statt über uns. Die Ergebnisse: eine Steuerungsgruppe und fünf TOP-Themen aus allen Bereichen rund um das lesbische, schwule, queere, trans* Leben. Sie sollen ganz oben stehen, wenn es darum geht, unsere Anforderungen an den Aktionsplan mit Politik und anderen gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren weiterzuentwickeln: Lobbyarbeit, offene Bündnisse gegen Homophobie, Community-Entwicklung, Zugang zu unseren Zielgruppen und das Thema Schule als erstes inhaltliches Schwerpunktthema stehen für 2014 auf
der Agenda.

Daraus wurde ein konkretes Konzept und dieses Konzept ist die Grundlage für den Aktionsplan gegen Homophobie. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein (MSGFG) hat den LSVD Schleswig-Holstein beauftragt, den Aktionsplan für 2014 umzusetzen.

Konkret beginnt der Aktionsplan im Mai mit Namensfindung und Logo-Entwicklung. Am 1. Juli findet eine Fachveranstaltung mit Ministerin Kristin Alheit und Prof. Dr. Bernd Simon von der Universität Kiel statt. Bis zum Spätherbst sind ein journalistischer Workshop vorgesehen, die Entwicklung eines Leitfadens für Initiativen im Lande, eine Informationsfibel, die Erstellung eines Präventionskonzepts Bildung und – nach dem großen Vorbild des LSVD Berlin-Brandenburgs – der Auftakt für ein Bündnis gegen Homophobie. Wir werden auf den CSDs in Kiel und Lübeck vertreten sein. Und natürlich ist aktive Mitarbeit herzlich willkommen.

Als LSVD Schleswig-Holstein haben wir uns schon vor der Landtagswahl 2012 für einen Aktionsplan stark gemacht. Auf Landesebene hat die Koalition ihn fest vereinbart. Jetzt wird er aufgestellt. Dankeschön dafür. Wir versprechen,
wir bleiben dran!

Konstanze Gerhard,
LSVD Schleswig-Holstein
schleswig-holstein.lsvd.de



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