Nachsynodales Schreiben von Papst Franziskus
Am 08. April 2016 veröffentlicht der Vatikan “Amoris Laetitia” (Über die Liebe in der Familie) — das nachsynodale apostlische Schreiben von Papst Franziskus. Es richtet sich an die Bischöfe, die Priester und Diakone, die Personen des geweihten Lebens, die christlichen Eheleute und an alle christgläubigen Laien. Das Schreiben basiert auf zwei Versammlungen der Bischofssynode, bei der sich rund 300 Bischöfe sich im Herbst 2014 und 2015 mit dem Thema Ehe und Familie befasst haben. Ebenfalls vorausgegangen war eine Befragung der Katholiken und Katholikinnen weltweit. Das 300seitige Papstschreiben äußert sich in knapp 15 Zeilen (sic) auch zu Lesben und Schwulen. Wir dokumentieren die zwei Passagen:
250. Die Kirche passt ihre Haltung Jesus, dem Herrn, an, der sich in grenzenloser Liebe für jeden Menschen, ohne Ausnahme, geopfert hat. Mit den Synodenvätern habe ich die Situation von Familien bedacht, welche die Erfahrung machen, dass in ihrer Mitte Menschen mit homosexueller Orientierung leben – eine Erfahrung, die nicht leicht ist, sowohl für die Eltern, als auch für die Kinder. Darum möchten wir vor allem bekräftigen, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn » in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen « oder ihm gar mit Aggression und Gewalt zu begegnen. In Bezug auf die Familien kommt es hingegen darauf an, eine respektvolle Begleitung zu gewährleisten, damit diejenigen, welche die homosexuelle Tendenz zeigen, die notwendigen Hilfen bekommen können, um den Willen Gottes in ihrem Leben zu begreifen und ganz zu erfüllen.
251. Im Laufe der Debatte über die Würde und die Mission der Familie haben die Synodenväter angemerkt: » Was die Pläne betrifft, die Verbindungen zwischen homosexuellen Personen der Ehe gleichzustellen, gibt es keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn. « Es ist unannehmbar, » dass auf die Ortskirchen in dieser Frage Druck ausgeübt wird und dass die internationalen Organisationen Finanzhilfen für arme Länder von einer Einführung der „Ehe“ unter Personen des gleichen Geschlechts in ihrer Gesetzgebung abhängig machen«.
Papst: Keine „Freude der Liebe“ für Lesben und Schwule — LSVD-Pressemitteilung
Amoris Laetitia — Nachsynodales Schreiben von Papst Franziskus