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Anerkennung, Selbstbestimmung und gerechte Teilhabe für LSBTI* sind auch in Hamburg keine Selbstverständlichkeit”

Regenbogenparlament 2019 - Barbara Mansberg  © LSVD / Foto: Caro KadatzDokumentation des Grußwortes von Barbara Mansberg (Landesvorstand des LSVD Hamburg) zur Eröffnung des Regenbogenparlaments “Akzeptanz von LSBTI* in Jugendarbeit und Bildung” an der Universität Hamburg am 07. September 2019.

Willkommen in Hamburg!

Ich bin Barbara Mansberg, Landesvorstand LSVD Hamburg – ich begrüße Sie herzlich zum 3.Regenbogenparlament.

Die Regenbogenparlamente, die bereits 2018 in Berlin und Köln stattfanden und heute hier in Hamburg weitergeführt werden, sind Teil des LSVD-Projekts „Miteinander stärken, Rechtspopulismus entgegenwirken“. Sie bilden neben der Strategieentwicklung und Stärkung die dritte Säule des Projekts, das seit 2017 hunderte Fachkräfte und Aktive zusammengebracht, gestärkt und eine Allianz der Vielfaltsverteidiger*innen angestoßen hat. Das Format „Regenbogenparlament“ hat sich seit seinem Auftakt zum bundesweit einmaligen Leuchtturm-Forum zum Thema „Regenbogenkompetenz“ entwickelt.

Gemeinsam mit Hamburgs Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG) und der Universität Hamburg sollen beim dritten Regenbogenparlament Themen diskutiert werden, die besonders junge Menschen bewegen. Der professionelle Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in der Jugendarbeit soll dabei ebenso im Mittelpunkt stehen, wie die Themen „Soziale Medien“, Schule & Bildung und Internationale Jugendarbeit.

In Schulen, Jugendverbänden und Freizeiteinrichtungen der Jugendhilfe sollen sich alle jungen Menschen sicher und wertgeschätzt fühlen. Dies ist jedoch oft nicht der Fall. So sind für LSBTI* an vielen Schulen und in anderen Einrichtungen der Jugendhilfe bzw. der Jugendarbeit Ausgrenzung und Mobbing ein Problem. Einschüchterung und der Zwang, sich zu verleugnen, bedeuten starke psychische Belastungen, die nicht selten sogar zum Suizid führen.

Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Fachkräften und Aktivist*innen aus dem In- und Ausland wollen wir diskutieren, wie die „Regenbogenkompetenz“, das heißt der professionelle und diskriminierungsfreie Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt, in der Jugendarbeit, in der Schule und in den Medien erhöht werden kann.

Dazu haben wir heute die Fachforen:

  • Jugendverbandsarbeit queer gedacht ?!
  • Vielfältige Geschlechter in der Kinder- und Jugendhilfe
  • Vielfalt in Schule und Unterricht stärken
  • Jugend international – jung & engagiert für Vielfalt und Menschenrechte
  • Queer und sicher im Netz

Regenbogenparlament 2019 - Barbara Mansberg  © LSVD / Foto: Caro KadatzDer LSVD Hamburg freut sich sehr darüber, dass das dritte Regenbogenparlament in Hamburg stattfindet. Bekanntlich wirbt Hamburg gern damit, eine offene Stadt zu sein, die Vielfalt als Mehrwert begreift. Da Anerkennung, Selbstbestimmung und gerechte Teilhabe für LSBTI* aber auch in Hamburg keine Selbstverständlichkeit sind, wurde 2017 der „Aktionsplan für Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ beschlossen. Vereinbart wurden in Zusammenarbeit mit Senatsämtern, Fachbehörden, LSBTI*-Interessenvertretungen sowie dem parlamentarischen Raum in Handlungsfeldern von der Kindheit bis ins Alter konkrete Einzelmaßnahmen, die die Lebenssituation von LSBTI* verbessern sollen. Die Umsetzung der Maßnahmen verläuft nicht in allen Bereichen zufriedenstellend.

Im Rahmen der Städtepartnerschaft Hamburg – St. Petersburg unterstützt die Stadt seit neun Jahren das vom LSVD Hamburg initiierte „Rainbow Exchange Program“, das junge LSBTI* Aktivist*innen aus Russland und Deutschland zusammenbringt, die das Thema Menschenrechte auf der Agenda haben. Im nächsten Jahr feiert unser Austauschprogramm 10jähriges Jubiläum – wir hoffen, dass die Stadt Hamburg uns auch weiterhin unterstützt.

Und wo wir schon bei Zukunftsmusik sind:

Wir hoffen auch, dass das LSVD-Projekt „Miteinander stärken“ mit neuen spannenden Kooperationspartner*innen ab 2020 weiter geht und wir die Regenbogenparlamente als bundesweite Leuchtturm-Projekte zum Thema „Regenbogenkompetenz“ fortführen können.

Für das heutige Regenbogenparlament danken wir unseren Kooperationspartner*innen, die
uns bei der Finanzierung der Räume unterstützt haben:

  • Hamburgs Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung – Stabstelle Gleichstellung und geschlechtliche Vielfalt
  • Universität Hamburg — Stabstelle Gleichstellung

Kooperationspartner*innen, die dafür gesorgt haben, dass wir Menschen unter 27 Jahren eine kostenfreie Teilnahme ermöglichen konnten.

  • LSVD Mecklenburg-Vorpommern Gaymeinsam e.V.
  • LSVD Hamburg

Flixbus danken wir, da das Unternehmen uns Freitickets bundesweit nach Hamburg zur Verfügung gestellt hat. Die Tickets haben wir ebenfalls an junge Menschen unter 27 vergeben, um ihnen die Reisekosten zu ersparen.

German Rainbow Golfers haben uns ebenfalls mit einer Spende unterstützt!

Und last but not least:

Unser Projekt „Miteinander stärken“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Ich wünsche allen Teilnehmenden einen spannenden Austausch. Vielen Dank!

(Es gilt das gesprochen Wort)

Barbara Mansberg

Landesvorstand des LSVD Hamburg

 

 



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