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Berlin ohne Türkiyemspor ist wie Wurst ohne Curry“

Bündnis mit LSVD Berlin-Brandenburg

Ein Fußballverein mit türkischem Namen schreibt sich den Kampf gegen Homophobie auf die Fahnen?! Rassistische Vorfälle in Fußballstadien werden von Lesben und Schwulen protokolliert?! Der Schulterschluss zwischen dem LSVD Berlin-Brandenburg und dem Kreuzberger Türkiyemspor zeigt, dass ein besseres Zusammenleben möglich ist. Seit fünf Jahren kämpfen wir gemeinsam gegen Vorurteile. Trotz heftigen Gegenwinds.

Denn manche Mitglieder zeigten sich nicht begeistert, als sich ihr Türkiyemspor öffentlich zur Akzeptanz von Lesben und Schwulen bekannte. Viele Fußballfans waren empört, dass sich der LSVD mit einem „Migrantenverein“ solidarisierte und die alltäglichen Anfeindungen gegen die Mannschaft kritisierte. Doch eine gemeinsame Erfahrung von Ausgrenzung und Benachteiligung im Sport wie in der Gesellschaft schweißt auch zusammen.

So kicken die Spielerinnen und Spieler bei unseren Respect Gaymes auch gegen Lesben und Schwule, aber für deren Anerkennung. Denn nur auf dem Feld spielt man gegeneinander. Sonst organisierten wir gemeinsame Veranstaltungen und gestalteten Plakatkampagnen für mehr Akzeptanz. Türkiyemspor ist Gründungsmitglied unseres Bündnisses gegen Homophobie.

Aus der Vielzahl der Begegnungen ist eine vertrauensvolle und starke Partnerschaft geworden. Ebenso viele Mitglieder wie Türkiyemspor zu Beginn seines Engagements gegen Homophobie verlor, gewann der Fußballverein wieder hinzu. Ich bin inzwischen sogar Mitglied im Aufsichtsrat. Das Engagement wurde mit der „Berliner Tulpe für den deutsch-türkischen Gemeinsinn“ und dem Integrationspreis des Deutschen Fußballbunds ausgezeichnet.

Derzeit kämpft Kreuzbergs Liebling mit der Insolvenz. Ehrensache, dass wir an dem Turnier zur Rettung des Vereins teilgenommen haben und die Spendenkampagne unterstützen. Es wird sich einmal mehr zeigen – gemeinsam geht es besser.

Jörg Steinert
LSVD Berlin-Brandenburg



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2 Antworten auf „Berlin ohne Türkiyemspor ist wie Wurst ohne Curry““