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Spenden stärken Menschenrechte

ILGA-Weltkarte zur Situation von LGBTISpendensammlungen der Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Unter schwierigsten, zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen kämpfen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LSBT) weltweit für ihre Rechte. Oftmals ist ihre mutige Arbeit nur durch Spenden möglich. Daher führen wir mit unserer Hirschfeld-Eddy-Stiftung auch Spendenaufrufe für unsere Partnerorganisationen im globalen Süden und Osteuropa durch. So können Sie sicher sein, dass Ihre Spende ankommt und einen Unterschied macht.

2015 kamen für SMUG – Sexual Minorities Uganda 15.000 Euro zusammen. Der ostafrikanische Staat Uganda ist einer der schlimmsten Verfolgerstaaten für LSBT. Seit Jahren arbeiten christliche Fundamentalisten, insbesondere inspiriert und finanziert von evangelikalen Kräften aus den USA, an der Verschärfung des ohnehin homophoben ugandischen Strafrechts. Zusammen mit lokalen und internationalen Partnerorganisationen will SMUG die Aufklärungs- und Akzeptanzarbeit in Uganda voranbringen. SMUG ist auch im internationalen NGO-Beirat der Hirschfeld-Eddy-Stiftung vertreten. 

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Wir stehen erst am Anfang!” Diskussion über eine postkolonial orientierte Arbeit für LSBTI

Uta Schwenke (LSVD-Bundesvorstand), Pascal Thibaut (Journalist) und Naana Lorbeer (Queer Amnesty)english version

Am 11. November 2015 lud das Afrikahaus gemeinsam mit der Hirschfeld-Eddy-Stiftung zu einer Podiumsdiskussion über Projektarbeit für LSBTI ein. Die Fragestellung war: „Wie ist eine postkoloniale Arbeit für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* (LSBTI) möglich?“ und sollte am Beispiel von Projekten in verschiedenen afrikanischen Ländern diskutiert werden. Auf dem Podium saßen Dr. Rita Schäfer, freie Wissenschaftlerin, Uta Schwenke vom Bundesvorstand des LSVD und Naana Lorbeer von Queeramnesty Deutschland. Moderator des Abends war Pascal Thibaut, Journalist. 

Wenn über Feindlichkeit und Gewalt gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen (LSBTI) Menschen gesprochen wird, sieht es in jedem Land anders aus. Südafrika hat zwar eine der fortschrittlichsten Verfassungen der Welt, aber gerade dort sind lesbische Frauen häufig Gewaltverbrechen ausgesetzt. In vielen afrikanischen Staaten sind homosexuelle Beziehungen kriminalisiert. Diese Gesetze wurden fast immer erst mit der Kolonialzeit eingeführt. Wie ist vor diesem Hintergrund eine postkolonial orientierte Projektarbeit mit LSBTI möglich? 

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Unterstützt das einzige LGBT-Filmfestival in Russland

Freiwilligenteam_Side by Side_nov 2015kleinSpendenaufruf für Hirschfeld-Eddy-Stiftung für Side by Side

Im Mai 2015 trat in Russland ein Gesetz über „unerwünschte“ ausländische Organisationen in Kraft. Mit diesem Gesetz wird die ausländische Unterstützung wichtiger Menschenrechtsarbeit in Russland verhindert. Nachdem ihr bisheriger Hauptsponsor nun zu einer „unerwünschten Organisation“ erklärt wurde, steht das Filmfestival von Side by Side vor dem Aus.

Spendenkonto
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
Konto 50 100 00
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ / BIC: 370 205 00 / BFSWDE33XXX
IBAN: DE64370205000005010000
Stichwort: Filmfestival St. Petersburg

Spenden leiten wir eins zu eins nach Russland weiter. Sie sind steuerabzugsfähig, alle Spender_innen erhalten eine Spendenbescheinigung.

Beiträge zum Thema Russland

 

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Bewegung auf dem Westbalkan

Demonstration in Belgrad - Foto: Ljiljana Bozovic (Labris)Neue Kooperation mit ERA

ERA (LGBTI Equal Rights Association for Western Balkans and Turkey) heißt der neue regionale Dachverband von 25 LSBTI-Organisationen aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Kosovo, Montenegro, Serbien und der Türkei. Zu den Gründungsmitgliedern zählt auch unsere serbische Partnerorganisation Labris. Mit Sitz in Belgrad will ERA will einen positiven Wandel in der Gesellschaft anstoßen, die Menschenrechte stärken für alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Identität und die LSBTI-Bewegung der Region befähigen, für ihre Rechte und ihren Schutz einzustehen.

Durch rechtliche und psychologische Beratung unterstützen die Mitgliedsorganisationen von ERA in ihren jeweiligen Ländern LSBTI, deren Familien und Freund_innen. Sie informieren vor allem junge Menschen und die Öffentlichkeit über die Menschenrechte von LSBTI, befördern wichtige Gesetzesinitiativen für LSBTI und nehmen Einfluss auf Entscheidungsträger_innen und Behördenvertreter_innen. Sie sensibilisieren Mitarbeitende in Institutionen und Behörden mit Informationsmaterialien, durch Schulungen für Mitarbeitende in den Bereichen Gesundheit und Pädagogik oder durch Trainingsprogramme für Angestellte in Medieneinrichtungen, Polizeibehörden, Strafverfolgungsbehörden und Justiz.

ERA will sich in 2016 zusammen mit der Hirschfeld-Eddy-Stiftung und mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes für die Stärkung des Menschenrechtsschutzes, der Grundrechte von LSBTI und der LSBTI-Bewegungen in den Ländern des westlichen Balkans und der Türkei einsetzen. Diese sollen eine aktive Rolle im Agendasetting, in öffentlichen Debatten über Demokratie, Menschenrechte, soziale Inklusion und Rechtsstaatlichkeit einnehmen, um Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse in ihren jeweiligen Gesellschaften zu nehmen. 

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Empowerment in Mittelamerika

Donny Reyes, Gründer von Asociación LGTB Arcoiris. Foto: Caro KadatzNeuer Projektpartner in Honduras

Seit dem Putsch 2009 in Honduras häufen sich die traurigen Meldungen über Morde an LSBTI-Menschenrechtsverteidiger_innen. Fast 200 LSBTI wurden allein zwischen 2009 und 2014 in dem mittelamerikanischen Land ermordet. Erst am 24. Januar 2016 wurde die Aktivistin Paola Barraza grausam umgebracht. Sie hatte bei Asociación Arcoíris (Regenbogen) mitgearbeitet.

Die Hauptursachen für Gewalt liegen nicht nur in der Drogenkriminalität. Hinzu kommen eine militarisierte Gesellschaft, Demokratiedefizite, patriarchale Dominanz und religiöser Fundamentalismus. Die Eliten ringen um den Erhalt ihrer Privilegien und ihrer politischen und wirtschaftlichen Dominanz. Hassverbrechen bleiben aufgrund gleichgültiger wie tatenloser Behörden, Sicherheitsorganen und Justiz ungesühnt.

Seit 2009 hat Arcoíris um seinen Gründer Donny Reyes den Kampf gegen den Hass aufgenommen und öffentlichkeitswirksame Aktionen gegen Homo- und Transphobie organisiert. In einem neuen Projekt wird die rund 400 Mitglieder zählende Organisation zusammen mit der Hirschfeld-Eddy-Stiftung und mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes mehrere Workshops und Schulungen in der Hauptstadt Tegucigalpa durchführen. 

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Hinter verschlossenen Türen

Hinter verschlossenen Türen.Schwules Leben im Oman @ LSVD-BundesverbandVeranstaltungsbericht — Schwules Leben in Oman

Clark Aziz ist seit 2008 als schwuler Aktivist im Oman tätig. Derzeit macht er ein Praktikum beim LSVD-Bundesverband in Köln. In seinem Vortrag berichtete er darüber, wie es ist, als Schwuler und als Menschenrechtsaktivist im Oman zu leben. Unter den arabischen Ländern gilt der Oman als einer der liberaleren Staaten. Seit den 1970er Jahren hat sich insbesondere im Hinblick auf die Rechte von Frauen viel verbessert, auch wenn die von der Regierung postulierte Gleichstellung im wirklichen Leben oft durch eine traditionelle Rollenverteilung praktisch ausgehebelt wird.

Diese grundsätzlich positive Entwicklung im Hinblick auf Menschenrechte führte dazu, dass auch für Männer, in eingeschränkter Weise, die Möglichkeit besteht, schwule Beziehungen zu leben. Das Gesetz bestraft zwar homosexuelle Handlungen unter Männern mit Freiheitsstrafen von bis zu 3 Jahren — im realen Leben werden aber schwule Beziehungen und gleichgeschlechtliche Liebe unter Männern sowohl vom Staat, als auch von der Gesellschaft „ignoriert“, solange diese hinter verschlossenen Türen stattfinden. Ignorieren bedeutet jedoch nicht tolerieren. 

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Ihr seid meine Motivation. Menschen in aller Welt lieben mich, sie unterstützen meinen Kampf und beraten mich.”

Kasha Nabagesera im LSVD-Interview

Kasha Nabagesera, was bedeutet der Right Livelihood Award für dich und deine Arbeit?

Zunächst ist er eine sehr große Ehre und eine Anerkennung für mich und meine Arbeit. Und dann gibt er mir mehr Schutz und Sicherheit ganz einfach dadurch, dass er die Sichtbarkeit für uns und unsere Arbeit in Uganda und auch international erhöht. Er ist Ansporn für mich, für uns LSBTI in Uganda und Afrika überhaupt, unsere Menschenrechtsarbeit fortzusetzen. Jetzt sind wir Teil eines noch größeren Netzwerks, und ich bin Teil einer wunderbaren Familie von 165 Preisträger_innen und von Menschen, auf die ich mich verlassen kann. Der Preis ist auch mit finanziellen Ressourcen verbunden, die wir für unsere Projekte dringend brauchen. Ich freue mich auf die Rückkehr nach Uganda und die anstehende Arbeit. 

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I am scared, i am afraid, but i am optimistic.”

Juliane Krohnen (RLA) , Martina Basso (Mennonitisches Friedenszentrum Berlin), Kasha Nabagesera, Axel Hochrein (Hirschfeld-Eddy-Stiftung), Manuela Kay (L-Mag / Siegessäule) und Oliver Triebel (LEAD) (c) LSVDKasha Nabagesera über den harten Alltag und den mutigen Kampf in Uganda

Vergangene Woche erhielt Kasha Nabagesera in Stockholm den Right Livelihood Award (RLA), dem Alternativen Nobelpreis. Gestern Abend war sie auf Einladung der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, der Right Livelihood Award Foundation und LEAD — Mercator Capacity Building Center for Leadership & Advocacy in Berlin. Im Gespräch mit Moderatorin Manuela Kay (L‑Mag) und im Podium mit Martina Basso (Mennonitisches Friedenszentrum Berlin) und Axel Hochrein (Hirschfeld-Eddy-Stiftung) berichtete sie von Kriminalisierung und Gewalt, medialen Outingkampagnen und Mordaufrufen, religiöser und politischer Hetze in ihrem Heimatland Uganda. 

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Wie ist eine postkoloniale Arbeit für LSBTI möglich? — How is postcolonial work for LGBTI possible?

Diskussion am Beispiel von Projekten in verschiedenen afrikanischen Ländern — Fotos/Discussing examples from different African countries — Photos

Fotos: Caro Kadatz / Hirschfeld-Eddy-Stiftung

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Ich habe erreicht was ich wollte und nicht was sie von mir wollten.“

Dayana Kostantin, Klaus Jetz, Dalia Al Farghai und Babr Baabou (v.l.) (c) LSVDBerichte aus Tunesien, Ägypten und Libanon

Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht.“ – das unterstrich der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Christoph Strässer in seinen Eröffnungsworten und begrüßte insbesondere die 14 Aktivist_innen aus den sieben Ländern der MENA-Region. Denn die Entwicklung in vielen Ländern des Arabischen Frühlings zeigt, dass sich viele Erwartungen und Hoffnungen nicht erfüllt haben. Demokratische Grundrechte wie das Recht auf Meinungsfreiheit, auf Schutz der Privatsphäre oder soziale und gesundheitliche Rechte werden vielerorts weiterhin gewaltsam verwehrt, nicht nur aber auch insbesondere für Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Doch es gibt Menschen, die unermüdlich streiten, enorme Risiken eingehen und auf der Universalität und Unteilbarkeit der Menschenrechte beharren, um die Situation für LSBTI zu verbessern. „Das“, so Axel Hochrein, Vorstand der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, „sind die Expert_innen, denen wir hier in Deutschland genau zuhören müssen, wenn wir die Akzeptanz von Minderheiten unterstützen und fördern wollen.“ Und so gaben Dayana Kostantin, Babr Baabou und Dalia Al Farghai in dem von Klaus Jetz (Hirschfeld-Eddy-Stiftung) moderierten Panel Einblicke in den Alltag, dem Aktivismus in ihren Ländern und den Erfahrungen mit deutscher Außen- und Menschenrechtspolitik.