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Projekte

Für Vielfalt und Respekt

LGBT Initiativgruppe Coming-outComing-out“ in St. Petersburg

Drei kleine Räume im Ligovsky Prospekt – hier sitzt „Vychod“ (Coming-out), eine der bekanntesten Initiativen für Lesben, Schwule, bisexuelle, trans*- und intergeschlechtliche Menschen im russischen St. Petersburg. 2008 gegründet, knapp 16 Jahre nach der Entkriminalisierung von Homosexualität in Russland, arbeitet das junge Team in mehreren verschiedenen Programmen – wie uns Alfred, Johnny, Polina und Kris erzählen. Wir – das sind zehn Aktivist*innen aus Hamburg und Berlin, die im Rahmen eines gemeinsamen Projekts vom LSVD Hamburg, Coming-out, dem Sidy-by-side-Filmfestival und der Initiative Action eine Woche in St. Petersburg sind, um verschiedene Projekte zu besuchen. Im August war eine russische Delegation in Hamburg. Unterstützt wird das Austauschprogramm vor dem Hintergrund der Städtepartnerschaft mit der zweitgrößten russischen Stadt von der Stadt Hamburg, der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und 2016 erstmalig auch vom Auswärtigen Amt. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Projekte

Equal footing?

The Yogyakarta Alliance: A postcolonial course of action

deutsche Fassung des ArtikelsYogyakarta-Allianz-2015

No offense, but your countries came to our countries and violently took what wasn´t yours and left gay people outlawed.” This statement by Kenyan lawyer Imani Kimiri at a meeting of the Yogyakarta Alliance crystallizes the asymmetrical relationship between the countries of the North and the South.

Her position is informed by postcolonial theory. It sees colonialism as a major source of current global power relations, and a major reason behind the persecution of homosexuals in many African states. It seeks to move beyond the categories of thought that were typical of colonialism. It is indebted to deconstructionism, and critically examines the foundations of power. It is a call to critique the self, and to reflect on privileges and power relations. It focuses on representations, namely on ideas and images of the Other, plus the resulting interactions. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Projekte

Auf Augenhöhe?

Yogyakarta-Allianz: ein postkolonial orientiertes Bündnis

Yogyakarta Allianz 2015article in english

Ich will Euch nicht persönlich angreifen, aber Eure Länder sind in unsere Länder gekommen und haben sich mit Gewalt genommen, was ihnen nicht gehörte. Und sie haben Gesetze gegen Homosexualität hinterlassen.“ Mit diesem Satz brachte die kenianische Anwältin Imani Kimiri die Asymmetrie im Verhältnis zwischen den Ländern des Nordens und des Südens bei einem Treffen mit der Yogyakarta-Allianz auf den Punkt.

Der theoretische Hintergrund zu dieser Position heißt postkoloniale Kritik. Diese Theorie sieht im Kolonialismus eine wesentliche Ursache für die globalen Machtverhältnisse und auch für die Verfolgung von Homosexuellen in
vielen afrikanischen Staaten. Es geht ihr darum, nicht mehr in den Kategorien zu denken, die für den Kolonialismus typisch waren. Sie ist der Denkrichtung der Dekonstruktion verpflichtet und fundamental machtkritisch. Und sie ist ein Aufruf zur Selbstkritik, zur Reflexion von Privilegien und Machtverhältnissen. Ihr Fokus liegt auf der Repräsentation, betrifft also Fragen der Darstellung, des Umgangs und der Idee vom Anderen. 

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Projekte Verband

Regenbogenfamilienkompetenz

 Neues Projekt gestartet

Regenbogenfamilie - Foto: Stefan WernzEltern stehen nicht selten vor Herausforderungen, die ohne eine kompetente Beratung und Unterstützung schwer zu meistern sind. Das trifft auf Regenbogenfamilien ebenso zu, wie auf alle anderen Familienformen.

Als Eltern sind lesbische Mütter, schwule Väter und Trans*-Eltern mit den typischen familienbezogenen Herausforderungen konfrontiert, wie etwa der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, erzieherischen Aufgaben, organisatorischer Überlastung oder kleineren und größeren Beziehungskrisen.

Darüber hinaus sehen Regenbogenfamilien sich als eine auffallend andere Familienform vor ganz spezifische Anforderungen gestellt, wie z. B. Grauzonen und Hürden bei der Verwirklichung des Kinderwunsches, den stressreichen Umweg der Stiefkindadoption, den derzeit alle Mütter- oder Väterpaare gehen müssen, um ihre Kinder doppelt rechtlich abzusichern, bis hin zum alltäglichen Coming-out für Eltern und Kinder.

Bei all diesen Aufgaben 

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Projekte

Menschenrechte für alle

Uta Schwenke (2 v.l.) und Sonja Schelper (filia 3. v.r.) beim Besuch im CAL-BüroProjektbeispiel Südliches Afrika

Masakhane“ ist das größte jemals vom Bundesministerium für Entwicklung geförderte Projekt im Bereich LSBTI-Menschenrechte. Das Zulu-Wort lässt sich ins Deutsche übersetzen mit „Kommt, lasst uns gemeinsam stärker werden“. Initiiert vom LSVD und umgesetzt von der Coalition of African Lesbians (CAL) als Projektpartnerin vor Ort und dem LSVD und filia.die frauenstiftung von deutscher Seite, läuft dieses Projekt seit 2013. Ziele des Projekts sind die bessere Vernetzung, das „Capacity Building“ und die Selbstermächtigung von Lesben, bisexuellen Frauen und Trans* in Subsahara Afrika. Nun wird Masakahne als Best practice Projekt in der Broschüre “Mehr als Alles. Der Beitrag von Religionsgemeinschaften und Menschenrechtsorganisationen zu nachhaltiger Entwicklung” von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit vorgestellt. Im bLOG veröffentlichen wir nun mit freundlicher Genehmigung ebenfalls den Beitrag von LSVD-Bundesvorstand Uta Schwenke, die Maskahane für den LSVD betreut. 

Überall auf der Welt sind Homosexuelle immer dann besonders von Verfolgung und Ausgrenzung betroffen, wenn Willkür und Ungleichheit herrschen und die Regierungen kaum in der Lage oder willens sind, für medizinische Versorgung und gute Bildungschancen zu sorgen. Doch Menschenrechte müssen für alle gelten und damit auch für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle (LSBTI). Alle haben das Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, Schutz der Privatsphäre sowie sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung. Für diese Rechte kämpft Masakhane. 

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Projekte

Beratungskompetenz Regenbogenfamilien

Neues LSVD-Projekt

Verschiedene Angebote werden Berater_innen darin unterstützen, ihre RegenbogenFAMILIENkompetenz zu stärken, sich mit den aktuellen Herausforderungen und Potenzialen von Regenbogenfamilien vertraut zu machen und Hürden für  Ratsuchende zu verringern. Das Projekt wird geleitet von Dr. Elke Jansen und unterstützt vom Bundesfamilieministerium.

Alle Infos unter www.regenbogenkompetenz.de

 

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Projekte

Sei du selbst, auch wenn du anders bist”

tabea2Tabea über ihren Song “Anders” im LSVD-Interview

Wer und was steckt hinter dem Projekt “Anders”?

Ich bin Tabea, 27 und gelernte Musicaldarstellerin. Schon im Alter von 14 Jahren begann ich meine eigenen Songs zu schreiben. Für meine Musik habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, auch über Themen zu schreiben, über die viele Leute zwar nachdenken, jedoch nicht wirklich offen sprechen. Mit meinen Texten möchte ich meine Hörer_innen inspirieren, und vor allem Werte vermitteln.

Warum liegt Dir dieser Song so am Herzen? Wie kam Dir der Einfall dazu?

Durch meinen Beruf als Sängerin und Tänzerin hatte ich in den letzten Jahren viel Kontakt zu Künstler_innen und Menschen, die durch ihre Homosexualität oder ihr auffälliges individuelles Erscheinungsbild oftmals von der Gesellschaft ausgegrenzt, oder von anderen nicht mit Respekt behandelt wurden. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Projekte Veranstaltungen

Wie ist eine postkoloniale Arbeit für LSBTI möglich? — How is postcolonial work for LGBTI possible?

Diskussion am Beispiel von Projekten in verschiedenen afrikanischen Ländern — Fotos/Discussing examples from different African countries — Photos

Fotos: Caro Kadatz / Hirschfeld-Eddy-Stiftung

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Projekte Verband

Gemeinsam stärker

Aktionsbündnis gegen Homophobie läuft gut an

Logo Bündnis gegen Hmophie Schleswog-HolsteinIm August 2014 wurde im Rathaus zu Lübeck das schleswig-holsteinische Aktionsbündnis gegen Homophobie begründet. Ziel ist dabei, gesellschaftlich relevante Gruppen, Verbände, Firmen sowie Vereine für eine gleichberechtigte Gesellschaft mit ins Boot zu holen. Das „Bündnis gegen Homophobie“ stellt dabei einen weiteren Baustein für ein gerechtes und offenes Schleswig-Holstein dar – dafür stehen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der „Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt“ ein. Zu den elf Erstunterzeichnenden gehörten im vergangenen Sommer z. B. die AOK Nordwest, der AWO, der PARITÄTISCHE, die Landesverbände des Deutschen Fußballbundes, die Konditorei Junge (bundesweit mit der Burger-Kette „Hans im Glück“ auf Expansions-Kurs) sowie der Golf Club Sylt. Inzwischen ist dieser gesellschaftliche Querschnitt u. a. durch die Türkische Gemeinde sowie den Landesjugendring Schleswig-Holstein bereichert worden. Im Bildungswesen konnten derweil mit der Europa-Universität Flensburg und der Christian-Albrechts-Universität Kiel renommierte Partner hinzugewonnen werden. 

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Projekte Verband

LSVD bringt frischen Wind

Neue Bundesländer bekommen Aktionspläne gegen Homo-und Transphobie

René Mertens, Bund-Länder-Koordination - Foto: LSVDAktionspläne gegen Homo- und Transphobie gehören zu den Hauptforderungen des LSVD. Wie wichtig solche Pläne sind, zeigen die abstrus geführten Diskussionen von CDU / CSU, AfD oder „Besorgten Eltern“, die Akzeptanz von Vielfalt als „Frühsexualisierung“ diffamieren, oder die dubiosen Machenschaften sogenannter „Homo-Heiler.“

Nachdem Berlin, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen Aktionspläne bereits etabliert haben und in Baden-Württemberg, Hessen und Bremen die Umsetzung bevor steht, ziehen auch die Landesregierungen zwischen Ostsee und Thüringer Wald nach.

 

Wo bleibt Brandenburg?

In Mecklenburg-Vorpommern haben Politik und Community 2014 begonnen, den „Landesaktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalten“ mit Leben zu füllen. Der LSVD-Landesverband übernahm die hauptamtliche Koordination und bereitet nun mit dem zuständigen Ministerium die Umsetzung vor.