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Der Kampf gegen Homophobie sollte Aufgabe von uns allen sein.“

Michael Müller, Lala Süßkind, Jörg Steinert und Ulrich Kessler (c) LSVD Berlin-BrandenburgSymbolische Scheckübergabe am Magnus-Hirschfeld-Ufer

Bei strahlendem Sonnenschein fand am 8. Oktober 2014 am Magnus-Hirschfeld-Ufer der Spree die symbolische Scheckübergabe zur Reparatur der dortigen Informationstafeln der homosexuellen Emanzipation statt. Die Tafeln, die über den Beginn der Bewegung Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin informieren, waren im April diesen Jahres mutwillig beschädigt worden.

Dass wir heute zusammen kommen, ist gut und schlecht zugleich.“, erklärte Bürgermeister und Senator Michael Müller, der den Scheck über 5.000 Euro symbolisch dem LSVD überreichte. Neben ihm waren unter anderem auch Vertreter der Berliner AIDS-Hilfe, der AG Schwule LehreSymbolische Scheckübergabe am Magnus-Hirschfeld-Ufer (c) LSVD Berlin-Brandenburgr in der GEW und als Repräsentanten des LSVD Lala Süsskind, Ulrich Keßler und Jörg Steinert anwesend. Schlecht sei die Zusammenkunft, so Müller, da der Vandalismus ein Zeichen dafür sei, dass „Ausgrenzung, Diskriminierung und Homophobie in unserer Gesellschaft immer noch vorkommen“. Die verbogenen und zerkratzten Informationstafeln geben hierbei nur einen Anlass zu dieser Aussage. Tatsächlich wurden in diesem Jahr bereits mehrere Erinnerungsorte der homosexuellen Verfolgungsgeschichte und Emanzipationsbewegung beschädigt, wie etwa die Gedenktafel der homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus im Tiergarten. „Gut ist es, dass wir zusammen kommen können, um das in Ordnung zu bringen.“, schließt Müller.

Ulrich Kessler (LSVD Berlin-Brandenburg), Detlef Mücke (GEW Schwule Lehrer), Kai Wegener (CDU-Generalsekretär), Jörg Steinert und Lala Süßkind (LSVD Berlin-Brandenburg) (c) LSVD Berlin-BrandenburgAuch Jörg Steinert, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg, rief zu mehr Sensibilisierung und Offenheit in der Gesellschaft auf: „Der Kampf gegen Homophobie sollte Aufgabe von uns allen sein.“ Er betont noch einmal, wie wichtig es sei, sich an die Ursprünge der homosexuellen Emanzipationsbewegung in Berlin zu erinnern. Gerade Magnus Hirschfeld mit seinen Mitstreitern und Mitstreiterinnen sei mit der Gründung des Wissenschaftlich-humintären Komitees (WhK) und des 1919 aufgebauten Instituts für Sexualwissenschaft einer der wichtigsten Pioniere. Die Tafeln an dem nach ihm benannten Ufer der Spree, die dort 2011 eingeweiht wurden, sollen erklären, welche Wirkung sein Engagement hat, das den Grundstein für weiteren Aktivismus legte. Hinweisschilder zu diesen fehlen bislang noch, stellt auch Senator Müller fest, der es befürwortet, weitere Aufmerksamkeit auf diesen historisch so bedeutsamen Ort zu lenken. Jörg Steinert dankte zudem in seiner kurzen Rede allen Politikerinnen und Politikern, die im Hintergrund für die Reparatur der Tafeln eingetreten waren. Ganz besonders zu erwähnen ist hier Kai Wegner, Generalsekretär der Berliner CDU, der im Anschluss an die Scheckübergabe noch den Zusammentreff am Hirschfeld-Ufer aufsuchte.

Symbolische Scheckübergabe am Magnus-Hirschfeld-Ufer (c) LSVD Berlin-BrandenburgKatharina Knopf
Studentin der Sozialwissenschaften, derzeit Praktikantin beim LSVD Berlin-Brandenburg



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