Was kann ich denn tun?
Tagtäglich erreichen uns traurige Nachrichten aus Russland. Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LSBT) sowie alle, die sich für deren Menschenrechte einsetzen leben riskant. Es drohen Geldstrafen und Gewalt. In vielen Städten und Regionen haben sich fanatisch-nationalistische Gruppen zusammengeschlossen, die gezielt LSBT jagen, demütigen und verletzen. Diese Entwicklungen sind Teil eines immer engeren Schulterschlusses zwischen Präsident Putin und der orthodoxen Kirche. Demokratie und Menschenrechte werden als nicht traditionell bzw. nicht russisch abgelehnt. Eine russische Identität soll durch die Ausgrenzung von Minderheiten und Einschüchterung der Zivilgesellschaft konstruiert werden. Die Unterdrückung und Verfolgung von LSBT, die wir zurzeit erleben, ist daher Teil eines immer rigoroseren und rücksichtsloseren Vorgehens der Staatsmacht gegen Menschenrechtsgruppen und die demokratische Opposition.
Was kann ich tun?
Spende!
Denn trotz der widrigen Umstände und drohender Gerichtsprozesse gibt es mutige Aktivistinnen und Aktivisten, die ihre Aufklärungs- und Akzeptanzarbeit weiterführen. Zum Beispiel das Team der St. Petersburger Organisation Coming-out. Der LSVD Hamburg steht seit Jahren in engen Kontakt mit ihnen und sammelt weiterhin Spenden.
Spendenkonto
LSVD Hamburg
„Spende für St. Petersburg“
SpardaBank Hamburg
BLZ: 20 690 500
Kontonr.: 06 00 300
Finde heraus, ob Deine Heimatstadt eine Partnerschaft mit einer russischen Stadt hat und schreibe an die Stadtverwaltung
An die 90 Städte und Kreise haben Städtepartnerschaften nach Russland. Vielleicht ist auch Deine Stadt dabei. Schreibe an die Oberbürgermeisterinnen, Landräte und Bürgermeister, mit der Bitte, dass sie diese Partnerschaften nutzen, um die Menschenrechte von LSBT zu stärken und das Gesetz und die gewalttätige Homo- und Transphobie anzusprechen. Auch hier können russische Delegationen im Rahmen ihrer Besuche mit LSBT zusammengebracht werden. Deutsche Delegationen könnten darauf drängen, russische LSBT oder Menschenrechtsgruppen vor Ort kennenzulernen.
Welche Städte und Kreise haben Partnerschaften nach Russland?
Finde heraus, ob Dein Bundesland eine Regionalpartnerschaft nach Russland hat und schreibe an Deine/n Ministerpräsidentin/-präsidenten
Fast alle Bundesländer haben Partnerschaften mit russischen Regionen oder Städten. Schreibe an die Ministerpräsidentinnen und ‑präsidenten mit der Bitte, innerhalb dieser Beziehungen ihren Einfluss zu nutzen, das Gesetz zu kritisieren und die Menschenrechte von LSBT zum systematischen Teil des Dialogs zu machen. Russische Delegationen könnten gezielt an einen Tisch mit lokalen LSBT-Gruppen gebracht werden, um so eigene Vorbehalte abzubauen. Deutsche Delegationen könnten sich vor Ort gezielt nach der Situation von LSBT erkundigen und ihr Interesse an einem Zusammentreffen deutlich machen.
Welches Bundesland hat Partnerschaften nach Russland?
Frage Deine Bundestagskandidatinnen und ‑kandidaten
Kontaktiere die Bundestagskandidatinnen und ‑kandidaten in Deinem Wahlkreis und bringe Deine Besorgnis angesichts der dramatischen Entwicklungen zum Ausdruck. Frage konkret nach, was sie dagegen tun werden?
Schreibe an denDOSB
Schreibe an den DOSB mit der Bitte, die Olympischen Spiele zu nutzen, um auf die Lage von LSBT in Russland aufmerksam zu machen. Alle Sportlerinnen und Sportler, unabhängig ob sie selbst lsbt leben, sollten sich sicher sein können, dass sie den Rückhalt des DOSB genießen, wenn sie sich für die Rechte von LSBT stark machen.
Gaytravel nach Sotchi? – Hake bei Dertour nach
Das Reiseunternehmen Dertour ist der exklusive und offizielle Ticketverkäufer für Deutschland für die Olympischen Winterspiele. Gleichzeitig sprechen sie Lesben und Schwule mit gaytravel direkt als Zielgruppe an. Frage nach, wie sie für die Sicherheit von Touristinnen und Touristen während der Spiele garantieren wollen.
Wirtschaft ohne Diversity – Was tun die Unternehmen?
Das russische Antihomosexualitätsgesetz sowie das bedrohliche Klima treffen sowohl deutsche als auch russische Mitarbeitende und Handelspartner. Schreibe an die Vorstandsvorsitzenden und frage, wie sie für die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden vor Ort sorgen und sich innerhalb ihrer wirtschaftlichen Beziehungen mit russischen Partnern zum Thema Diversity positionieren.
Dein Coming-out für Coming-out
LSVD fresh unterstützt den Verlag epubli und sammelt für ein Buchprojekt Deine persönliche Coming-out-Geschichte. Die 20 beliebtesten Erzählungen werden veröffentlicht. Der Erlös des Buches kommt ebenfalls Coming-out zu gute.
alle Infos unter http://www.mein-coming-out.de/
Markus Ulrich
LSVD-Hauptstadtbüro
Eine Antwort auf „Freundschaftsküsse gegen Homo- und Transphobie in Russland“
[…] im Land geradezu befeuern, bedrücken auch hierzulande viele Menschen. Was kann man tun? Der LSVD und die ILGA haben Tipps […]