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Hannover unterm Regenbogen

Demo für AkzeptanzDemonstration für Respekt und Vielfalt an Schulen

An Niedersachsens Schulen soll sich was ändern. Homo‑, Bi‑, Trans- und Intersexualität müssen verbindlich thematisiert werden, um alle Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität zu unterstützen, gegenseitiges Verständnis zu fördern und Diskriminierung und Mobbing vorzubeugen. So sieht das eine Gesetzesinitiative der Landesregierung vor. Der sogenannten „Demo für alle“ ging das zu weit. Dieses Bündnis von christlich-fundamentalistischen, evangelikalen und rechtspopulistischen Initiativen wollte seinen Protest gegen den Bildungsplan in Baden-Württemberg wild entschlossen nach Niedersachsen exportieren und kündigte eine Demonstration für den 22. November an.

Doch innerhalb von 12 Tagen formierte sich ein lauter Protest gegen Homo- und Transphobie. Das Bündnis „Vielfalt statt Einfalt“ mit 80 Gruppen und Unterstützenden organisierte eine Gegendemo. Der LSVD, der Bundesverband der Eltern, Freunde und Angehörigen von Homosexuellen (BEFAH), GAYmeinsam für Hannover, die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Landesschülerrat, die SchLAu-Projekte und viele mehr trommelten für Akzeptanz. Menschen sind wachgerüttelt worden und haben sich mit ungeheurem Spaß, enormer Kreativität und unglaublicher Energie gegen Hasspropaganda und die Hetze der Gegenseite ins Zeug gelegt. Das war toll.

Der LSVD Niedersachsen-Bremen hatte auch Stefan Schostok, Oberbürgermeister der Stadt Hannover, um Unterstützung gebeten. Schostok übersandte jedoch nicht nur ein Grußwort, er empfing auch die Gegendemonstranten und ließ ReDemo für Akzeptanzgenbogenflaggen auf dem Versammlungsplatz der „Demo für alle“ hissen.

Deren Organisatorinnen und Organisatoren sorgten mit verleumderischen Flugblättern für Aufsehen. Mit Falschbehauptungen, Polemik und Ideologie versuchten sie Passantinnen und Passanten zu empören und erreichten mit ihrer Hetze das Gegenteil. Die „Demo für alle“ wurde zum Abschluss umringt von wehenden Regenbogenflaggen und ‑fähnchen, denn das Bündnis „Vielfalt statt Einfalt“ hatte sich zu ihnen gesellt, um deutlich zu machen, dass homo- und transphobe Scharfmacher in Hannover nicht willkommen sind.

Fazit: Selbst wenn die „Demo für Alle“ unter nahezu komplettem Ausschluss der Stadtöffentlichkeit einmal auf einer Nebenroute demonstrieren konnte, sie haben ihr Ziel nicht erreicht, die Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung zu beeindrucken. Hannover bleibt bunt.

Axel Blumenthal
LSVD-Bundesvorstand

Stellungnahme des LSVD Niedersachsen-Bremen zum Gesetzentwurfs

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