Wann: 16.12.2022, 18:00 Uhr
Wo: Alte Feuerwache, Kleines Forum, Melchiorstr. 3, 50670 Köln
Sprache: Spanisch mit deutscher Verdolmetschung
Moderation: Klaus Jetz, Hirschfeld-Eddy-Stiftung
Der Eintritt ist frei
Zwei Jahrhunderte lang war Äquatorialguinea, das kleine Land zwischen Kamerun und Gabun am Golf von Guinea, eine spanische Kolonie. 1968 entließ General Franco das Land in die Unabhängigkeit. Äquatorialguinea ist keineswegs arm, denn seit Anfang der 1990er Jahre ist es ein wichtiger Erdöl-Produzent. Dennoch stand das Land 2019 an 145. Stelle im Human Development Index der Vereinten Nationen.
Die Journalistin und LSBTI-Aktivistin Trifonia Melibea Obono ist eine derbekanntesten Autorinnen des Landes. Sie publiziert in Spanien und macht immer wieder Lese- und Vortragsreisen in die USA und nach Europa. Seit 2016 leitet Obono die Organisation „Somos Parte del Mundo“ („Wir sind Teil der Welt“). Die Aktivist*innen klären über die Situation von LSBTI im Land auf. Homosexualität wird oft als Hexenwerk oder Krankheit angesehen, viele glauben, dass Schwule und Lesben von bösen Geistern besessen sind. Die „Schande“ versuchen die Familien durch „Heilung“ zu bekämpfen. Viele Familien überlassen ihre nicht der sexuellen und geschlechtlichen Norm entsprechenden Kinder bereitwillig der Zwangsprostitution, weil dies „die einzige Arbeit ist, die die Gesellschaft und die Behörden für sie vorgesehen haben“.
Trifonia Melibea Obono spricht mit Klaus Jetz, Hirschfeld-Eddy-Stiftung, über LSBTI in Äquatorialguinea, über ihre Romane und LSBTI-Aktivismus. Ihre Arbeit verbindet Aktivismus und Literatur. Ihr letztes Buch mit dem Titel „Yo no quería ser Madre“ („Ich wollte nicht Mutter sein”) porträtiert 30 lesbische oder bisexuelle Frauen aus Äquatorialguinea.
Eine Veranstaltung der Hirschfeld-Eddy-Stiftung im Rahmen des Projekts: „Do no harm – Risiken für LSBTI in der internationalen Projektarbeit minimieren“. Alle Beiträge im Rahmen des Projekts sind im Blog unter dem Tag „DNH-2022“ zu finden.