LSVD Verbandstag: Die Gastreden
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hat am 02./03. April 2011 in Köln den 23. LSVD Verbandstag zur umfassenden Beratung und Beschlussfassung über die Programmatik der lesbisch-schwulen Politik genutzt. Nach der Eröffnung durch den LSVD Bundesvorstand und der Begrüßung durch den LSVD NRW und den Ortsverband Köln des LSVD, wurden die über hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes Willkommen geheißen.
Großen Beifall bekam auch die Gastrede der Leiterin der Antidiskriminierungs- stelle Christine Lüders, die die Bedeutung des horizontalen Ansatzes unterstrich und betonte, beim Verbot der Diskriminierung dürfe es keine Hierarchisierungen und auch keine Ausnahmen geben. Gerade auch das Gespräch mit den Kirchen müsse in dieser Hinsicht gesucht werden. Ausdrücklich bekannte sich Lüders zu der LSVD-Kampagne für eine Ergänzung des Grund- gesetze: „Ich unterstütze die Forderung der Ergänzung des Gleichheits- artikels im Grundgesetzes um das Merkmal der sexuellen Identität“. Sie lobte die kompetente und engagierte Politik des LSVD und versprach eine Intensivierung der Zusammenarbeit.
Für den LSVD-Bundes- vorstand antwortete Günter Dworek, der LSVD freue sich über das Engagement der Antidiskriminierungs- stelle. „Die Voraussagen der Kritiker des AGG sind allesamt nicht eingetreten. Es hat keine Prozessflut gegeben, die deutsche Wirtschaft ist nicht zusammengebrochen, das Abendland nicht unter- gegangen. Allerdings bietet das AGG auch kein Rundumsorglospaket für die Zukunft. Antidiskriminierungsarbeit muss mit weiter intensiv in allen gesellschaftlichen Bereichen geleistet werden. Insbesondere im kirchlichen Arbeitsrecht gibt es weiterhin massive Diskriminierungen, die nicht hinnehmbar sind“.
Marlis Bredehorst, Staats- sekretärin im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW, stellte die Vorhaben der Landesregierung im Bereich „sexuelle Vielfalt“ vor und informierte über die laufenden Arbeitsprozesse. Dabei würdigte sie auch den LSVD: Erfolge gerade auch in der höchstrichterlichen Rechtsprechung wären ohne den LSVD nicht möglich gewesen. Einmalig und vorbildlich sei auch das kontinuierliche Engagement für die Menschenrechte. Der LSVD sei aktuell vor Ort ein wichtiger Berater und Begleiter bei der Erstellung und Umsetzung des Aktionsplans gegen Homophobie, hervorzuheben seien dabei besonders das Engagement von Frank Bauer (LSVD NRW) und Deborah Reinert (LSVD Köln).
Renate H. Rampf, LSVD-Pressesprecherin
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