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Gegen das Vergessen

Neue Stolpersteine in Magdeburg
Am 09. Oktober 2012 wurden in Magdeburg auf Initiative des LSVD Sachsen-Anhalt durch den Künstler Gunter Demnig zwei weitere Stolpersteine zum Gedenken an homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Damit erinnern nun insgesamt acht Stolpersteine in Magdeburg an diese Opfergruppe.

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Veranstaltungen

Präsentation der Festschrift für Manfred Bruns

Sehr geehrte Frau Ministerin,

sehr geehrte Frau Lüders,

sehr geehrte Damen und Herrn Abgeordnete,

sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Verbände und Organisationen,

verehrte Festgesellschaft,

aber vor allem Verehrter Preisträger, lieber Manfred!

Es liegt in der Natur von Überraschungen, dass sie im Programm-Ablauf nicht angekündigt werden und deshalb bitte ich Alle, die sich nach der Erwiderung des Preisträgers schon auf dem Weg zu einer Erfrischung sahen, noch um einen kleinen Moment der Geduld.

Frau Lüders hat es in ihrer Begrüßung, ebenso wie Frau Leutheusser-Schnarrenberger es in ihrer Laudatio wundervoll getan hat, das ebenso umfassende, wie unermüdliche Wirken von Manfred Bruns gewürdigt. Der Lesben und Schwulenverband in Deutschland gratuliert Manfred Bruns zu dieser Auszeichnung von Herzen. Und wir tun dies auch im Namen der über 100 Organisationen, die Mitglied im LSVD sind. 

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Danksagung Manfred Bruns

Anlässlich der Verleihung des Preises für mein Engagement gegen Diskriminierung

Sehr geehrte Frau Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger,

sehr geehrte, liebe Frau Lüders,

sehr geehrte Damen und Herren,

meine lieben Freundinnen und Freunde!

 

Zunächst möchte ich mich bei Ihnen, liebe Frau Lüders, sehr herzlich bedanken, dass Sie mich als Preisträger ausgewählt haben, und bei Ihnen, sehr geehrte Frau Bundesjustizministerin, für Ihre Laudation. Heute ist für mich ein sehr bewegender Tag. 

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Veranstaltungen

Verleihung des Preises für das Engagement gegen Diskriminierung an Manfred Bruns

Begrüßungsworte von Christine Lüders

Sehr geehrte Frau Ministerin,

sehr geehrte Frau Bundesverfassungsrichterin,

sehr geehrte Abgeordnete

des Deutschen Bundestages,

sehr geehrte Mitglieder

des Beirates der Antidiskriminierungsstelle,

sehr verehrte Anwesende,

ich freue mich sehr, dass Sie alle unserer Einladung hier ins Museum für Kommunikation gefolgt sind.

Danke sagen möchte ich zunächst Ich möchte mich sehr bei Ihnen, lieber Herr Isenbort, für die Gastfreundschaft in Ihrem schönen Museum bedanken.

Vor allem aber möchte mich bei dem wichtigsten Menschen des heutigen Abends bedanken. Lieber Manfred Bruns, Sie sind der erste Träger des „Preises für das Engagement gegen Diskriminierung“.

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Verband

Rehabilitierung nach §175

Brief von Manfred Bruns (LSVD) an die Justizministerinnen und Justizminister aller Bundesländer (außer Berlin)

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Verband

Vor 50 Jahren

Sittenstrafrecht gegen Homosexualität

Wo die gleichgeschlechtliche Unzucht um sich gegriffen und großen Umfang angenommen hat, war die Entartung des Volkes und der Verfall seiner sittlichen Kräfte die Folge.“ Diese Aussage stammt nicht etwa aus der Zeit der NS-Diktatur. Sie findet sich im Entwurf eines neuen Strafgesetzbuches, den die Bundesregierung am 4. Oktober 1962 dem Bundestag vorlegte (BT-Drs. IV/650, S. 377). Bundeskanzler war damals Konrad Adenauer (CDU). Der Justizminister hieß Wolfgang
Stammberger (FDP).

Bereits 1954 hatte die Bundesregierung eine „Große Strafrechtskommission“ bestehend aus Professoren, Richtern und Bundestagsabgeordneten berufen, um in Anknüpfung an frühere Reformversuche ein neues Strafgesetzbuch auszuarbeiten. 

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Rede von Richterin des Bundes- verfassungsgerichts Prof. Dr. Susanne Baer

Rede zum Festakt am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen[1]

Berlin, den 25. Januar 2012

Prof. Dr. Susanne Baer - Foto: Caro KadatzMit diesem Denkmal will die Bundesrepublik Deutschland die verfolgten und ermordeten Opfer ehren, die Erinnerung an das Unrecht wach halten und ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben setzen.“ Das sagt der Beschluss der damaligen Mehrheit des Deutschen Bundestages von 2003[2] und das steht auf der Tafel am Denkmal im Berliner Tiergarten.

2008 wurde das Denkmal der Öffentlichkeit übergeben; heute, 2012, wechselt der Film[3].

Das Denkmal soll die Opfer ehren und die Erinnerung wach halten – es soll also das Schweigen brechen über die Geschichten in der Geschichte. 

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Verband

Verfolgung in Deutschland

Rehabilitierung der Opfer von § 175 StGB

Ein wesentlicher Bestandteil des Rechtsstaates ist die Rechtssicherheit und damit auch das Vertrauen in den Bestand rechtskräftiger Urteile. Aber müssen Urteile, die Menschenrechte verletzen, bis in alle Zeiten Bestand haben? Hat ein demokratischer Staat nicht auch die Pflicht, seine Fehler zu korrigieren? Seit Jahren fordert der LSVD Rehabilitierung und Entschädigung der Opfer der menschenrechtswidrigen Strafverfolgung in West und Ost. Wir meinen, der Gesetzgeber muss sich seiner Verantwortung dafür stellen, dass er die strafrechtliche Verfolgung und Ungleichbehandlung Homosexueller jahrzehntelang geschehen ließ. In den vergangenen Jahren haben Bündnis 90/Die Grünen und die Linke diese Forderungen mehrfach in den Bundestag getragen, aber bislang vergeblich. Am 17.05.2011 hat die Berliner Landes-Anti-Diskriminierungsstelle dazu eine „Gutachterbefragung“ durchgeführt, bei der ich mich auch geäußert habe. 

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Übergabe des neuen Films im Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Rede von Dr. Klaus Müller 

Repräsentant für Europa des United States Holocaust Memorial Museum

Dr. Klaus Müller - Foto: Caro Kadatz Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

Danke für die Einladung! Berlin hat viele Denkmäler, aber nur eines davon integriert eine Filmsequenz: Das auf dem Entwurf von Michael Elmgreen und Ingar Dragset basierende und 2008 eingeweihte Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. In unmittelbarer Nähe zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas zitiert es dessen architektonische Sprache der Stelen.

Wenn man abends dort läuft, zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz, überrascht das Licht der im Denkmal projizierten Filmbilder. Was gibt es dort zu sehen? Man muss sich an ein schmales Glasfenster stellen, das in die Außenwand des Denkmals eingelassen ist: jeweils nur eine Besucherin kann nach innen schauen. Gezeigt wird eine Endlosschleife von zwei sich küssenden jungen Männern.

Der Kuss als visuelles Thema soll an die NS-Zeit erinnern, in der ein Kuss zwischen zwei Männern als strafbar gewertet werden und vielleicht zu Verhaftung, Gefängnis, oder gar einer Einweisung in ein KZ führen konnte. Ein Einführungstext vor dem Denkmal erklärt diesen Zusammenhang.

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Aus dem Gedenken an die Homosexuellen- verfolgung erwächst Verantwortung

Rede von Günter Dworek, LSVD-Bundesvorstand, zum neuen Film im Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
26.1.2012

Günter Dworek, LSVD-Bundesvorstand - Foto: Caro KadatzAls das Denkmal im Mai 2008 der Öffentlichkeit übergeben wurde, dachten wir, es gebe keine Überlebenden mehr aus dem Kreis der homosexuellen Verfolgten des Nationalsozialismus. Aber durch die Berichterstattung über das Denkmal ist Rudolf Brazda, Rosa-Winkel-Häftling in Buchenwald, an die Öffentlichkeit getreten, nach über sechs Jahrzehnten des Schweigens. Er hat das Denkmal mehrfach besucht, er erhielt späte Ehrungen in Deutschland wie in Frankreich. Im letzten Jahr, am 3. August 2011, ist Rudolf Brazda im Alter von 98 Jahren verstorben. Wir trauern um ihn.