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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Verantwortung, die Verfolgten zu schützen

Homosexuelle in Uganda brauchen jetzt noch mehr Unterstützung 

Red PepperPräsident Museveni hat das Anti-Homosexualitätsgesetz für Uganda unterzeichnet. Er machte das öffentlich, um allen zu zeigen, wo er steht: Er steht für die, die Homosexuellen die Rechte absprechen, sie verfolgen, ihnen den Schutz verweigern. Die Aktion hatte unmittelbare Konsequenzen. Boulevardblätter wie Red Pepper schossen sofort los:  Auf dem Titelblatt wurden angeblich homosexuelle Menschen wie Verbrecher gezeigt, die nächste Ausgabe veröffentlichte eine Liste der 200 „top“ Homosexuellen und dann wieder heißt es, die Homosexuellen seien bereit, das Gesetz mit Blut zu tränken. Jeden Tag kommen neue Berichte von Toten, Verletzen und Menschen in Angst.

Das Perfide an dem Gesetz ist, dass sich danach auch alle die strafbar machen, die Homosexuellen helfen oder sie nicht anzeigen. Angehörige, Freundinnen und Freunde, Ärzte oder auch Vermieter werden so gezwungen, sich an der Verfolgung zu beteiligen. 

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Ermunterung gesucht

Anti-Homosexualitäts-Gesetz in Uganda verbietet Küsse

Foto: SMUG Am 20.12.2013 hat das ugandische Parlament überraschend das sogenannte „Anti-Homosexualitäts-Gesetz“ verabschiedet. Das Gesetz sieht lebenslange Haftstrafen für homosexuelle Handlungen und die Strafbarkeit von Unterstützung von Homosexualität vor. Dazu gehört auch, dass sich strafbar macht, wer Homosexuelle kennt und sie nicht anzeigt. Mitte Januar hat Präsident Yoweri Kaguta Museveni das Gesetz zurückgewiesen. Damit war zunächst ein erneuter Aufschub erreicht. Inzwischen hat sich die Lage wieder verschärft:

Am Montag, den 24. 02. hat Präsident Museveni trotz internationaler Proteste die vom Parlament beschlossene Verschärfung der Gesetzgebung unterzeichnet, sie ist damit in Kraft getreten. Schon wenige Tage später kam es zu massiven Übergriffen auf Homo- und Transsexuelle.

Frank Mugisha, der Geschäftsführer von SMUG (Sexual Minorities Uganda), erklärte nach der Verabschiedung des Gesetzentwurfes durch das Parlament, SMUG werde „bis zum Ende“ gegen diese Gesetzgebung kämpfen. 

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Pride & Prejudice

Homosexualität und Religion in Afrika

Dawn Cavanagh (Coalition of African Lesbians (CAL), Südafrika) Dawn Cavanagh (Coalition of African Lesbians (CAL), Südafrika) In der letzten November-Woche hatte die Hirschfeld-Eddy-Stiftung erneut zwölf Aktivistinnen und Aktivisten aus Afrika zu Gast. Schwerpunkt der Besuchsreise war das Thema Homosexualität und Religion in Afrika. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes konnten wir den Gästen auch in 2013 wieder eine ganze Woche voller interessanter Workshops, Gespräche und Kontakte bieten. Höhepunkte des Besuchsprogramms waren Gespräche mit hiesigen Kirchenvertretern sowie eine halbtägige Konferenz im Auswärtigen Amt mit dem Titel „Pride & Prejudice — Homosexualität und Religion in Subsahara-Afrika“.

Hier hatten die afrikanischen Gäste Gelegenheit, umfassend über die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LSBT) in ihren Ländern und über ihre Arbeit zu berichten. Alle sprachen von gesellschaftlicher Ausgrenzung und der enormen Tabuisierung von Sexualität in Afrika. Zudem berichteten die Gäste von der tief verwurzelten religiös motivierten Homo- und Transphobie in ihren Ländern. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Aktiv den Kontakt zur Basis suchen

Herausforderungen für die internationale Solidarität

Dorothy Aken’Ova-Ogidi (International Center for Reproductive Health & Sexual Rights Nigeria) Dorothy Aken’Ova-Ogidi (International Center for Reproductive Health & Sexual Rights Nigeria) „Hilft es, wenn wir in Deutschland eine große Demo machen und gegen die Unterdrückung von Homosexuellen in Afrika protestieren?“, diese Frage richtet sich an Dorothy Aken’Ova-Ogidi aus Nigeria, Hauptreferentin des fünften Fachtags Regenbogenphilanthropie.

Aken’Ova-Ogidi hat in einem mitreißenden Vortrag klar gemacht, dass alle, die von Deutschland aus Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Transgender (LSBT) in anderen Ländern unterstützen wollen, zu allererst mit den Betroffenen vor Ort sprechen müssen. Entsprechend viele Fragen kommen aus dem Publikum. Dorothy Aken’Ova-Ogidi antwortet ausführlich und weist auch auf mögliche negative Folgen internationalen Drucks hin: Ein Land, das immer wieder angeprangert wird, verliert den Anschluss an die internationale Gemeinschaft. Diese negative Publicity schadet einerseits den politischen Führern. Andererseits droht ein Backlash für LSBT selbst: Ihnen wird die Schuld am Ansehensverlust gegeben und ihre Lebenssituation verschlechtert sich. 

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Verband

Ich repräsentiere nicht Afrika“

Dorothy Aken’Ova-Ogidi (Nigeria) über Interessenvertretung im globalen Kontext 

img_4585Vorbemerkung: Im November 2013 war Dorothy Aken’Ova-Ogidi die Hauptrednerin auf dem Fachtag Regenbogenphilanthropie in Berlin. Der folgende Artikel schildert die Ausführungen von Aken’Ova zur Frage der Repräsentanz in der internationalen Arbeit. Sie ist inzwischen wieder in Nigeria, wo sich die Situation rapide verschlechtert: Seit Januar werden im ganzen Land homosexuelle Handlungen verfolgt. Schon ein Kuss ist strafbar, Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Sie fordert die internationale Gemeinschaft auf, mit Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit, Druck auf die nigerianische Regierung auszuüben und die Projekte in Nigeria zu unterstützen.

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Projekte

Sichtbarkeit ist auch ein Risiko

Stärkung von Lesben und Transgender in Subsahara-Afrika

Womens Leadership Center in NamibiaVor neun Jahren, im März 2005, ging die „Koalition afrikanischer Lesben“ das erste Mal an die Öffentlichkeit. Aktive aus dem Kontext der Frauenbewegung, aus Lesben- und Transprojekten sowie der Arbeit für sexuelle und reproduktive Rechte hatten zwei Jahre darauf hingearbeitet. Eine Frau fehlte: Fannyann Eddy aus Sierra Leone. Sie, die vor dem UN-Menschenrechtsrat gefordert hatte, lesbische Frauen in Afrika nicht zu vergessen, war kurz zuvor brutal ermordet worden. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Selbsthilfeorganisationen der afrikanischen Diaspora als Vermittler?

Dokumentation vom 5. Fachtag Regenbogenphilanthropie am 21. Novemer 2013 in Berlin : Tsepo Bollwinkel von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland

Selbsthilfeorganisationen der afrikanischen Diaspora als Vermittler im Dialog zwischen westlichen Geber_Innen und LGBTIQ Menschenrechtlern sowie gesellschaftlichen Repräsentantinn_en des afrikanischen Kontinents

ILGA_World_MAP_2013_Africa - Quelle: ILGA

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Verband

Pride and Prejudice” — Konferenz im Auswärtigen Amt

Helmut Metzner (Vorstand der Hirschfeld-Eddy-Stiftung)Homosexualität und Religion” — Aktivistinnen und Aktivisten aus zwölf afrikanischen Staaten berichten

Dokumentation der Rede von Helmut Metzner, LSVD-Bundesvorstand

Stolz und Vorurteil“ lautet der Titel des berühmten Romans der britischen Autorin Jane Austen, der 1813, also vor genau 200 Jahren erschienen ist. Er handelt von einer Frau, die sich im Umfeld starrer gesellschaftlichen Normen zu ihren Gefühlen bekennt. Er ist im vorviktorianischen England ein Plädoyer für die Liebesheirat. Jane Austen sprengt damit den engen Rahmen gesellschaftlicher Konventionen. Und das schon deshalb, weil sie es wagt, als Frau schriftstellerisch tätig zu werden. So harmlos uns ihre freilich heterosexuellen Erzählungen heute mitunter erscheinen, schon in der viktorianischen Strenge Großbritanniens  waren sie öffentlich verpönt. Ihre Leserschaft fanden sie trotzdem. Noch heute haben wir es in der Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und Vielfalt mit Vorurteilen zu tun, die unseren Stolz, oder sagen wir besser unser Selbstbewusstsein, auf jeden Fall unser Selbstvertrauen fordern. Die viktorianische Unduldsamkeit, ja selbst die Gesetzgebung aus jener Zeit sind vielerorts nicht überwunden. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Eine Bitte von Sifaks und Puak

 

Abu NawasFamilienidylle und ansonsten nur Tabus: Keine Homosexuellen, kein Sex außerhalb der Ehe, und in der Ehe sollte er nur der Fortpflanzung dienen. Diesmal geht es nicht um den Vatikan — Sifak und Puak von Abu Nawas berichten von ihrem Alltag in Algerien.

Alleine wohnen? Das geht gar nicht: Man wohnt bei der Familie bis zur Heirat, mit 24 Jahren sollte das geschafft sein. Männer können vielleicht mal ausziehen, aber das ist schon verdächtig. Alleinlebende Frauen, so etwas gibt es selbst in den Großstädten nicht. Eine heterosexuelle Hochzeit ist unausweichlich, Lesben haben es besonders schwer, sagt Sifak. Viele versuchen, sich über Auslandsstudien zumindest einen kleinen privaten Freiraum zu erkämpfen. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Projekte Veranstaltungen

Wie geht eine LSBTI-inklusive Entwicklungs- und Außenpolitik?

Yogyakarta Plus - Menschenrechte für LSBTI (c)  Hirschfeld-Eddy-Stiftung/ Caro KadatzVeranstaltungsbericht zur Kick-off-Veranstaltung der Yogyakarta-Allianz

Yogyakarta Allianz — unter dem Namen vernetzt sich seit Herbst 2012 ein zivilgesellschaftliches Bündnis, um mehr Engagement für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intermenschen (LSBTI) in der Entwicklungs- und Außenpolitik einzufordern. Durch Bündelung bestehenden Wissens und Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten sollen Entscheidungsträger, Politikerinnen und Organisationen unterstützt und beraten, aber auch in die Pflicht genommen werden. Mit dem Ziel die Yogyakarta-Allianz zu konsolidieren und zu erweitern fand im Deutschen Institut für Menschenrechte nun eine Kick-off-Veranstaltung statt.