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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Projekte

Sichtbarkeit ist auch ein Risiko

Stärkung von Lesben und Transgender in Subsahara-Afrika

Womens Leadership Center in NamibiaVor neun Jahren, im März 2005, ging die „Koalition afrikanischer Lesben“ das erste Mal an die Öffentlichkeit. Aktive aus dem Kontext der Frauenbewegung, aus Lesben- und Transprojekten sowie der Arbeit für sexuelle und reproduktive Rechte hatten zwei Jahre darauf hingearbeitet. Eine Frau fehlte: Fannyann Eddy aus Sierra Leone. Sie, die vor dem UN-Menschenrechtsrat gefordert hatte, lesbische Frauen in Afrika nicht zu vergessen, war kurz zuvor brutal ermordet worden. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Selbsthilfeorganisationen der afrikanischen Diaspora als Vermittler?

Dokumentation vom 5. Fachtag Regenbogenphilanthropie am 21. Novemer 2013 in Berlin : Tsepo Bollwinkel von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland

Selbsthilfeorganisationen der afrikanischen Diaspora als Vermittler im Dialog zwischen westlichen Geber_Innen und LGBTIQ Menschenrechtlern sowie gesellschaftlichen Repräsentantinn_en des afrikanischen Kontinents

ILGA_World_MAP_2013_Africa - Quelle: ILGA

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Verband

Pride and Prejudice” — Konferenz im Auswärtigen Amt

Helmut Metzner (Vorstand der Hirschfeld-Eddy-Stiftung)Homosexualität und Religion” — Aktivistinnen und Aktivisten aus zwölf afrikanischen Staaten berichten

Dokumentation der Rede von Helmut Metzner, LSVD-Bundesvorstand

Stolz und Vorurteil“ lautet der Titel des berühmten Romans der britischen Autorin Jane Austen, der 1813, also vor genau 200 Jahren erschienen ist. Er handelt von einer Frau, die sich im Umfeld starrer gesellschaftlichen Normen zu ihren Gefühlen bekennt. Er ist im vorviktorianischen England ein Plädoyer für die Liebesheirat. Jane Austen sprengt damit den engen Rahmen gesellschaftlicher Konventionen. Und das schon deshalb, weil sie es wagt, als Frau schriftstellerisch tätig zu werden. So harmlos uns ihre freilich heterosexuellen Erzählungen heute mitunter erscheinen, schon in der viktorianischen Strenge Großbritanniens  waren sie öffentlich verpönt. Ihre Leserschaft fanden sie trotzdem. Noch heute haben wir es in der Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und Vielfalt mit Vorurteilen zu tun, die unseren Stolz, oder sagen wir besser unser Selbstbewusstsein, auf jeden Fall unser Selbstvertrauen fordern. Die viktorianische Unduldsamkeit, ja selbst die Gesetzgebung aus jener Zeit sind vielerorts nicht überwunden. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Eine Bitte von Sifaks und Puak

 

Abu NawasFamilienidylle und ansonsten nur Tabus: Keine Homosexuellen, kein Sex außerhalb der Ehe, und in der Ehe sollte er nur der Fortpflanzung dienen. Diesmal geht es nicht um den Vatikan — Sifak und Puak von Abu Nawas berichten von ihrem Alltag in Algerien.

Alleine wohnen? Das geht gar nicht: Man wohnt bei der Familie bis zur Heirat, mit 24 Jahren sollte das geschafft sein. Männer können vielleicht mal ausziehen, aber das ist schon verdächtig. Alleinlebende Frauen, so etwas gibt es selbst in den Großstädten nicht. Eine heterosexuelle Hochzeit ist unausweichlich, Lesben haben es besonders schwer, sagt Sifak. Viele versuchen, sich über Auslandsstudien zumindest einen kleinen privaten Freiraum zu erkämpfen. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Projekte Veranstaltungen

Wie geht eine LSBTI-inklusive Entwicklungs- und Außenpolitik?

Yogyakarta Plus - Menschenrechte für LSBTI (c)  Hirschfeld-Eddy-Stiftung/ Caro KadatzVeranstaltungsbericht zur Kick-off-Veranstaltung der Yogyakarta-Allianz

Yogyakarta Allianz — unter dem Namen vernetzt sich seit Herbst 2012 ein zivilgesellschaftliches Bündnis, um mehr Engagement für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intermenschen (LSBTI) in der Entwicklungs- und Außenpolitik einzufordern. Durch Bündelung bestehenden Wissens und Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten sollen Entscheidungsträger, Politikerinnen und Organisationen unterstützt und beraten, aber auch in die Pflicht genommen werden. Mit dem Ziel die Yogyakarta-Allianz zu konsolidieren und zu erweitern fand im Deutschen Institut für Menschenrechte nun eine Kick-off-Veranstaltung statt. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Ablenkung von Regierungsversagen

Machterhalt durch Hetze gegen Homosexuelle 


„Wie mit Homophobie Politik gemacht wird“ – das wollten 120 Interessierte wissen und besuchten die gleichnamige Veranstaltung des Afrikareferats der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Hirschfeld-Eddy-Stiftung und des Berliner Magazins Siegessäule. Hauptthema war die immer wieder Schlagzeilen machende Verfolgung von Homo- und Transsexuellen in einer Vielzahl afrikanischer Staaten.

Nach der Begrüßung und Einführung durch Michèle Auga (Afrika-Referat Friedrich-Ebert-Stiftung, Afrika-Referat), Renate Rampf (Hirschfeld-Eddy-Stiftung) und Gudrun Fertig (Siegessäule/Special Media Verlag) gaben Dr. Rita Schäfer und Eva Range Einblicke in ihre zu diesem Anlass erstellte Studie „Wie mit Homophobie Politik gemacht wird! – Menschenrechte und Verfolgung von LSBTI-Aktivisten/-innen in Afrika.“ 

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Wir dürfen nicht schweigen zu Uganda

Peter Jörgensen

Nähe und Distanz entscheiden über Relevanz. Weit weg ist Afrika, fern sind die Menschen dort. Ihr Ergehen ist für mich nicht spürbar relevant. Afrika — ist so weit weg wie das Klima, wie die Arbeitsbedingungen in den Fabriken, in denen meine Hemden gefertigt werden. Kümmert mich das? Muss ich mich kümmern, um all diese „Dinge“, mal eben im Vorübergehen die Welt retten? 

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Gut informiert aktiv werden

Vernetzung, Bündnispolitik und Inklusion

Szenfuka Warry (Freedom and Roam Uganda) - Foto: Caro KadatzDeutschland als wichtiger Akteur der Entwicklungspolitik ist bislang weitgehend unbedarft und zum Teil sträflich unachtsam mit der problematischen Menschenrechtssituation von Homo- und Transsexuellen umgegangen. Das gilt für die Politik der bisherigen Bundesregierungen aber auch für die internationale Arbeit von privaten und politischen Stiftungen, Organisationen der Kirchen und vielen anderen NGOs.

Nach der jüngsten „Studie Regenbogenphilanthropie“ der Dreilinden gGmbH sind im Jahr 2011 von Deutschland aus etwa 7,7 Millionen Euro für internationale Maßnahmen ausgegeben worden, die Lesben, Schwulen, Bisexuellen oder Transsexuellen (LGBT) zugute kommen sollen. Zwar ist das eine erfreuliche Steigerung im Vergleich zu den vergangenen Jahren, aber immer noch skandalös wenig. Angebote für Intersexuelle, das I in LGBTI, fehlten vollständig. Mehrere zehntausend Mal höher ist die Summe, die Deutschland ansonsten für internationale Zusammenarbeit einsetzt. Zwei Hauptfragen stellen sich hier: Wie kann dafür gesorgt werden, dass mehr Geld investiert wird, das LGBTI weltweit unterstützt? Wie kann sichergestellt werden, dass die Maßnahmen LGBTI auch helfen und nicht etwa gut Gemeintes schadet? An diesen Fragen arbeitet die Hirschfeld-Eddy-Stiftung mit ihrer Plattform LGBTI-Menschenrechte. 

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Inspirierende Reise“ und „wertvolle Investition“

Afrikanische Aktivisten ziehen positives Resümee ihrer Besuchsreise in Berlin

Vom 18. bis 25. November 2012 hielten sich auf Einladung der Hirschfeld-Eddy-Stiftung und des Auswärtigen Amtes 13 schwule und lesbische Aktivistinnen und Aktivisten aus elf afrikanischen Ländern und dem Libanon in Berlin auf. Sie trafen zusammen mit Journalistinnen und Aktivisten, Politikerinnen und Kirchenvertretern. Der Schwerpunkt der einwöchigen Informationsreise lag im Bereich Religion und Homophobie.

Auf dem Programm standen zudem ein Besuch am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen sowie eine halbtägige Konferenz im Auswärtigen Amt zum Thema „Verfolgung sexueller Minderheiten und die Rolle der Religionsgemeinschaften in Afrika.“

Wir wollten von unseren Gästen wissen, ob ihre Erwartungen erfüllt wurden? Was hat die Reise gebracht? Wie geht es weiter? Wir baten um eine Einschätzung und Bewertung der Informationsreise nach Berlin und dokumentieren einige der Stellungnahmen. 

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LGBTI und Entwicklungszusammenarbeit der Kirchen

Vortrag von Tim Kuschnerus (Evangelischer Geschäftsführer der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung) auf der Tagung „Religionsgemeinschaften in Afrika. Stärkung und Schutz von LGBTI-Menschenrechtsverteidigern“ am 22.11.2012 im Auswärtigen Amt in Berlin

1998 habe ich an der Achten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Harare, Simbabwe teilgenommen. Als Ökumenereferent der Evangelischen Kirche in Deutschland war ich auf der Vollversammlung der Geschäftsführer der 33köpfigen Delegation der EKD. Im Vorfeld der Vollversammlung zeichnete sich ab, dass das Thema Homosexualität eine Rolle spielen könnte. Zwei Mitgliedskirchen protestierten angesichts der zahlreichen homophoben Äußerungen von Staatspräsident Robert Mugabe gegen die Durchführung in Simbabwe. Schwul-lesbische Aktivisten aus Nordamerika signalisierten, dass sie in Harare gegen Mugabe protestieren wollten.