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Was den Unfall auch verursacht hat — der Schaden ist jedenfalls immens”

Zülfukar Çetin, Stiftung Wissenschaft und Politik (c) LSVD / KadatzBericht aus dem Forum „Mehrfachdiskriminierung“ des Kongresses „Respekt statt Ressentiment“

Mehrfachdiskriminierungen werden selbst innerhalb von engagierten, demokratischen Kreisen bisweilen übersehen oder wenig bearbeitet: Wenn etwa bei Diskursen über Homosexualität vor allem an weiße, schwule Männer gedacht wird, fallen die Probleme von schwarzen, lesbischen Frauen unter den Tisch. Dies war ein Thema auf dem Kongress „Respekt statt Ressentiments – Strategien gegen die neue Welle von Homo- und Transphobie“ in Berlin.

Was sind Mehrfachdiskriminierungen?

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Vom Regen in die Traufe?

LSBT-Flüchtlinge in Deutschland

Veranstaltung_LGBTI_Fluechtlinge-(2)Vor Verfolgung, vor Gefahr für Leib und Leben fliehen auch Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LSBT) nach Deutschland. Im Prinzip ist die Verfolgung aufgrund der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität laut der EU-Qualifikationsrichtlinie 2011/95/EU ein anerkannter Asylgrund. Auch aufgrund einer generellen, auf Abschottung setzenden und bisweilen zynischen Flüchtlingspolitik sind die Hürden jedoch sehr hoch, um nach Deutschland zu gelangen, um hier asylberechtigt zu sein und um hier Asyl zu erhalten. Denn Asyl kann man nur in Deutschland selbst beantragen. Deutschland hat sich aber mit einem Ring „sicherer Drittstaaten“ umgeben. Wer über Land einreist, wird in die Nachbarländer zurückgeschoben, über die eingereist wurde. Und ein Flugzeug kann man in der Regel nur mit einem Visum benutzen. 

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Gesicht zeigen, Grenzen überwinden

Festakt 25 Jahre LSVD (c) LSVD Rede von LSVD-Bundesvorstand Günter Dworek beim Empfang zu 25 Jahre LSVD am 25. April 2015 in Berlin Wenn man Geburtstag hat, darf man sich schon mal was wünschen. Hätte ich drei Wünsche für den LSVD frei, dann wäre mein erster, dass es in Deutschland und überall auf der Welt einen viel lauteren Aufschrei gäbe gegen die entsetzliche Verfolgung, der Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und intersexuelle Menschen (LSBTI) in vielen Ländern ausgesetzt sind. Einen Aufschrei dagegen, dass junge Menschen von ihren Eltern misshandelt und verstoßen werden, das Menschen brutalster Willkür und Gewalt ausgesetzt sind, rechtlos gehalten, wegen ihrer Liebe eingesperrt, gefoltert oder gar ermordet werden. Und zu diesem Wunsch gehört auch: Es muss endlich selbstverständlich werden, dass man Menschen, die vor Krieg, Terror und Verfolgung zu uns flüchten, nicht elendig ersaufen lässt, dass sie nicht abgedrängt, nicht angefeindet, sondern mit allem menschlichen Anstand aufgenommen werden. 

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LSVD-Perspektive 2020: Akzeptanz ohne Aber

AkzeptanzOhne AberGleichstellung durchsetzen, Homo- und Transphobie zurückdrängen, Vielfalt weiterdenken

I. Was wir in den nächsten 5 Jahren alles durchsetzen wollen
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) will sein volles Programm umsetzen: Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt in allen Lebensbereichen. Alle Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, trans- und intersexuellen Menschen (LSBTI) sollen ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes Leben in einer vielfältigen, freien, offenen und demokratischen Gesellschaft führen können. Auf dem Weg dorthin nimmt sich der LSVD für die nächsten fünf Jahre insbesondere fünf Ziele vor:

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Ausgrenzung entgegentreten, Verfolgte rehabilitieren

Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus (c) LSVD / Caro KadatzRede von LSVD-Bundesvorstand Günter Dworek zur Gedenkfeier anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01.2015 am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin

70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz ehren wir hier, am Denkmal für die verfolgten Homosexuellen, alle Opfer des Nationalsozialismus. Wir gedenken der Opfer des Holocausts an den europäischen Juden, der Opfer des Völkermordes an Sinti und Roma und wir gedenken der Menschen, die als Behinderte, als politische Gegnerinnen und Gegner, als Homosexuelle und aus vielen anderen Gründen verfolgt, eingesperrt, gefoltert und ermordet wurden.

Das ist ein Ort zu Ehren der Opfer. Dennoch ich will heute auch über einen Täter sprechen, einen der Massenmörder: Rudolf Höß. Er war 1940 bis 1943 Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz. 1946 verfasste Höß in der Untersuchungshaft in Krakau eine Autobiografie. Er schrieb darin auch über homosexuelle Häftlinge in Auschwitz, in Sachsenhausen und in Dachau, wo seine SS-Karriere ins Laufen kam. Höß schrieb:

Schon in Dachau waren die Homosexuellen … für das Lager ein Problem geworden. … Die Seuche griff um sich. – Auf meinen Vorschlag wurden nun alle Homosexuellen zusammengelegt. Sie bekamen einen Stubenältesten, der mit ihnen umzugehen verstand. Und sie wurden gesondert von den anderen Häftlingen zur Arbeit eingesetzt. So zogen sie lange Zeit die Straßenwalze. … Während die zur Abkehr Willigen … auch die härteste Arbeit durchstanden, gingen die anderen langsam, je nach Konstitution, physisch zugrunde. Da sie von ihrem Laster nicht lassen konnten oder nicht wollten, wußten sie, daß sie nicht mehr frei würden.“

Sie wussten, dass sie nicht mehr frei würden. Ja, wahrscheinlich wusste das Friedrich Brüchmann, der 1942 im KZ Sachsenhausen kastriert wurde und zwei Wochen später der großen Mordaktion an Homosexuellen im Klinkerwerk zum Opfer fiel. Oder der 27jährige Arbeiter Emil Sliwiok aus Hindenburg in Oberschlesien, der 1941 mit dem Vermerk „§. 175. R.D.“ (für Reichsdeutscher) in Auschwitz registriert wurde und nach 104 Tagen im Lager starb.

Deren elendiges Sterben hat Rudolf Höß einen Dreck gekümmert. Aber er machte sich – wie sein Zitat zeigt – große Sorgen um die öffentliche Moral in seinem Lager. Er hielt Homosexualität für eine ansteckende Seuche, die man eindämmen müsse. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Verband

Geschwister im Geiste

Umgang mit Lesben und Schwulen in Russland und anderswo

Dirk Siegfried - Foto: privatMein Großvater hat sich einmal über den Chorleiter seines Männergesangvereins geärgert. Und bei der nächsten Aufführung nur die Lippen bewegt. Der Protest blieb vermutlich unbemerkt, jedenfalls aber wirkungslos. Der Bundespräsident fährt nicht zu den Olympischen Spielen. Er begründet das nicht. Der Deutschlandfunk beeilt sich, uns zu erklären, ein Zusammenhang mit den Menschenrechtsverletzungen in Russland sei nicht gesichert. Außerdem habe er nicht abgesagt, sondern nur nicht zugesagt. Der Bundespräsident lässt nicht dementieren. Die Bundeskanzlerin hält das für falsch. Der Unterschied besteht offenbar darin, dass beide nichts tun.

Von den Menschenrechtsverletzungen in Russland sind unter anderem Lesben und Schwule betroffen. Nach Jahren der Öffnung, CSD-Paraden und lesbisch-schwulen Filmfestivals auch in Städten, die hier allenfalls aus dem Erdkundeunterricht bekannt sind, gibt es seit Juni 2013 ein landesweites Gesetz, das 

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23. LSVD Verbandstag in Köln


LSVD Verbandstag - Foto: Caro KadatzDie Resolutionen

In vier Beschlüssen hat der LSVD auf dem Verbandstag am 2. und 3. April 2011  in Köln zu aktuellen Fragen der schwul-lesbischen Politik Stellung genommen. Themen waren das Asylrecht, Einschränkungen bei der Familiengründung, Homophobie im Sport sowie die Landesverfassungen.