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Veranstaltungen

Welcome to Cyprus

ILGA-Europe Konferenz 2016 © ILGA-Europe#IENicosia2016 — „Power to the People — Celebrating 20 Years of the Strength within“. Klaus Jetz berichtet von der größten LSBTI-Konferenz Europas.

Heute Abend wird im Präsidentenpalast der zypriotischen Hauptstadt die 20.ILGA-Europe Konferenz feierlich mit einem Empfang eröffnet werden. Mit 365 Teilnehmer*innen ist das Ereignis auch in diesem Jahr die größte LSBTI-Konferenz Europas. Unter dem Motto „Power to the People — Celebrating 20 Years of the Strength within“ feiern die Delegierten nicht nur die in den letzten beiden Jahrzehnten erkämpften Fortschritte, sondern sie werden auch über neue Gefahren, wie dem sich auf dem Kontinent ausbreitenden Rechtspopulismus und über Hasskriminalität diskutieren. Darüber hinaus befinden sich natürlich auch die Themen „Vielfalt der Familienformen“ und die „Situation von LSBTI-Geflüchteten“ auf der Agenda der Konferenz. Im Mittelpunkt aber stehen die Schwerpunkte „Intersektionalität“ und „Vielfalt innerhalb des Dachverbandes“. Hier geht es vor allem um die Fragen, wie die Bewegung noch vielfältiger und inklusiver werden kann. Das Ziel, mit gutem Beispiel vorangehen und bestes Vorbild für die Gesamtgesellschaft sein. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Sich austauschen, voneinander lernen, Teil einer starken Bewegung sein

IMG_4306Begegnungen auf der ILGA-Konferenz Johannesburg

Die afrikanische LSBTI-Bewegung wächst. Sie ist jung, aktiv, voller Tatendrang und Zukunft. Angesichts der versammelten LSBTI-Power in Johannesburg herrscht der Eindruck vor, dass die Dinge auf dem Kontinent eine gute Entwicklung nehmen.

Sako ist 28 Jahre jung und arbeitet für die Organisation Ruban Rouge aus Abidjan, die 1994 gegründet wurde. Ruban Rouge kümmert sich um Menschen mit HIV, betreibt Präventionsarbeit mit MSM und andere Zielgruppen. Die Zusammenarbeit mit den Behörden der Elfenbeinküste laufe gut, insbesondere mit einer Abteilung im Gesundheitsministerium, die sich um die Zielgruppe LSBTI kümmert. Ruban Rouge finanziert sich indirekt über den Global Fund, der Gelder an die Alliance Cote d’Ivoire zwecks Weiterleitung an NGOs auszahlt. Aus Europa fließen keine Gelder, so Sako. Ruban Rouge betreibt in der ivorischen Hauptstadt eine Tagesklinik, in der auch die Büros der Organisation untergebracht sind. Nicht alle Zielgruppen, die sehr stigmatisiert sind, würden erreicht, so Sako, die ivorische Gesellschaft brauche dringend Aufklärung. Probleme gibt es in den Familien und mit den Polizeibehörden. Art. 365 des Strafgesetzbuches kriminalisiert gleichgeschlechtliche Beziehungen und sieht Gefängnis- oder Geldstrafen vor. Sako erhofft sich von der PAI-Konferenz wichtigen Informationsaustausch, er will von anderen lernen und seine Erfahrungen weitergeben. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Inter* in Uganda

Julius Kaganzi KaggwaSupport Initiative for People with Congenital Disorders (SIPD)

Julius Kaganzi Kaggwa ist Direktor der Support Initiative for People with Congenital Disorders (SIPD Uganda), einer ugandischen Inter-Organisation. Zunächst arbeitete er in einer Transorganisation. Doch 2008 wollte er das Schweigen über intergeschlechtliche Menschen in Uganda brechen, und denen eine Stimme geben, die sich nicht von LSBT-Organisationen vertreten fühlen. Julius berichtet von haarsträubenden Vorkommnissen in Uganda: Mütter werden als Hexen aus den Familien und Dörfern verstoßen, weil sie ihre Neugeborenen ohne eindeutige Geschlechtsmerkmale nicht töten, sondern behalten wollen. Viele traditionell denkende Menschen würden eher ein totes Kind mit nach Hause bringen als ein intergeschlechtliches Kind großzuziehen.

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Veranstaltungen

Der beharrliche Kampf für den Schutz der Menschenrechte

Monica TabengwaPorträt von Monica Tabengwa, Co-Generalsektretärin von Pan Africa ILGA

Monica Tabengwa ist neben Yahia Zaidi Co-Generalsekretärin von Pan Africa ILGA (PAI). Sie selbst kommt aus Botswana, wo sie bei der NGO Legabibo mitarbeitete. Nach einem Aufenthalt in den USA lebt sie inzwischen in Kenia. Seit Jahren hatte sie ILGA-Konferenzen besucht, 2014 in Nairobi wurde sie für den PAI-Vorstand nominiert. Seit der letzten Konferenz in Nairobi 2014 hat sie zusammen mit Yahia Zaidi viel erreicht. 

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Verband

African Bodies: Breaking Ground, Building Bridges.“

ILGA Africa Konferenz 2016Pan Africa ILGA-Konferenz in Südafrika

Seit dem vergangenen Wochenende diskutieren über 180 Delegierte aus 34 afrikanischen Staaten im südafrikanischen Johannesburg über LSBTI-Themen und Menschenrechte. Die Aktivist_innen aus so unterschiedlichen Ländern wie Marokko, Äthiopien, Liberia, den Seychellen, Benin, Uganda oder Südafrika sind hier in einem großen Kongresshotel zur zweiten Regionalkonferenz der Pan Africa ILGA (PAI) zusammengekommen. Unter dem Motto „African Bodies: Breaking Ground, Building Bridges.“ Bieten sich genügend Raum, Zeit und Gelegenheiten zum Austausch, Kennenlernen und Networking. Nicht vertreten sind Länder wie Niger, Mauretanien, Tschad, Zentralafrikanische Republik, Sudan, Äquatorialguinea oder Sao Tomé, weil es dort, so PAI-Generalsekretär Yahia Zaidi, keine entsprechenden NGOs oder Kontakte gibt. 

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Verband

EU-Kampagne für Akzeptanz

ILGA Konferenz Athen 2015 - © ILGA-EuropeILGA-Konferenz in Athen geht zu Ende

Der zweite Konferenz-Tag diskutierte über Themen wie Allianzenbildung, Solidarität und Kooperation mit Gewerkschaften als wichtige Strategien, um sich gegen autoritäre, fundamentalistische und minderheitenfeindliche Tendenzen einiger Regierungen zu wappnen. Zudem informierten einige Vertreter_innen der Generaldirektion Justiz der EU-Kommission über geplante Vorhaben zu LSBTI im kommenden Jahr.

Auch künftig wolle die Kommission die Rechte und den Schutz von LSBTI in den Mitgliedsstaaten voranbringen. Im Mittelpunkt soll es neben gesetzgeberischen Initiativen eine Premiere geben: Eine erste EU-weite Kampagne für die Gleichheit von LSBTI. Die solle vor allem in den Ländern verstärkt durchgeführt werden, in denen es große Probleme mit der Akzeptanz von LSBTI gebe. 

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My goal is a society in which differences are normal and regarded as enriching, and diversity of genders and sexual identities is a reality. ”

ILGA Konferenz Athen 2015 - © ILGA-EuropeEröffnungsrede der ILGA-Konferenz von Elke Ferner (MdB), Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Dear organizers of this year’s ILGA annual Conference, dear Mayor Yiorgos Kaminis, kali spera, dear activists, participants, honorable guests,

Let me start by thanking you for your invitation and your warm welcome. I feel very honoured to have the opportunity to speak here at this opening reception of this year’s ILGA Conference. I often travel to Greece, because I feel so much at home in this wonderful country. And I hope, so do you. I have also been a supporter of equal rights for lesbian, gay, transgender, bisexual and intersexual people all my political life. So what can I say? I am delighted and thrilled to be here.

The German Federal Minister for Family Affairs and Gender Equality, Manuela Schwesig, has also asked me to pass on her warmest greetings to all of you. LGBTI issues are important matters for her as well. For the first time ever, our ministry has set up a working unit which exclusively focuses on LGBTI issues and rights. We are proud to have this unit because it puts LGBTI subjects where they belong — on the top of the political agenda. 

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Veranstaltungen

Politiken für LSBTI punkten nicht, Politiken gegen sie schon

ILGA Konferenz Athen 2015 - © ILGA-EuropeEindrücke vom ersten Tag der Ilga Europa-Konferenz

Wo sind unsere Politiker_innen? Und was ist los in Europa? Diesen und anderen Fragen ging ein Panel nach, an dem außer der Geschäftsführerin von ILGA Europe, Evelyne Paradis, und dem slowenischen Wissenschaftler Roman Kuhar auch Randy Berry, der neue US-Sondergesandte für die Menschenrechte von LGBTI teilnahm. Evelyne Paradis hatte sich eine Diskussionsrunde mit europäischen Politiker_innen gewünscht. Doch die blieben aus. Liegt es an den Erfolgen oder an den Rückschlägen wie die Wahlen in Polen oder das anstehende Referendum in Slowenien?

Offensichtlich kann die Politik zurzeit mit LSBTI-Themen nicht punkten. 

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Many voices, one movement – Together mobilised for a just society

ILGA Konferenz Athen 2015 - © ILGA-EuropeILGA-Europe Konferenz in Athen eröffnet

Gestern Abend wurde im Planetarium von Athen die 19. ILGA-Europa-Konferenz unter dem Motto „Many voices, one movement – Together mobilised for a just society“ feierlich eröffnet. Mit 450 Delegierten aus 50 Ländern, ist sie die größte Konferenz in der Geschichte von ILGA Europa. Noch vor dem parteilosen Athener Bürgermeister Giorgios Kaminis durfte im Namen der deutschen Bundesregierung Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, eine Eröffnungsrede halten. Die SPD-Politikerin erfreute die Anwesenden mit einer sehr persönlichen und engagierten Rede, die über weite Strecken vergessen ließ, dass die deutschen Regierung sich bislang mehrheitlich nicht gerade durch eine sehr engagierte oder fortschrittliche Politik für LSBTI ausgezeichnet hat . 

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Verband

Mobilisierung, Strategien und Bündnisse für gleiche Rechte

ILGA Konferenz 2014 in RigaBerichte aus Bosnien, Zypern, Lettland, Georgien und Belgien (Konferenzbericht Teil 4)

Wie mobilisieren wir für unsere Rechte, welche Strategien verfolgen wir, welche Bündnisse gehen wir ein?  Dies sind Fragen, die am zweiten Tag der ILGA-Konferenz im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. Es gab in den letzten Jahren Erfolge in Bosnien und Zypern. Emina Bosnjak vom Sarajewo Open Centre berichtet, dass wegen des Bosnienkrieges die LGBTI-Bewegung in ihrem Land sehr jung ist. Erst 2002 wurden erste Organisationen gegründet. In relativ kurzer Zeit, zwischen 2011 und 2014, habe man sich Gehör verschaffen können, ihre Organisation werde innerhalb der eigenen Community und seitens der Politik als Gesprächspartner anerkannt. Costa Gavriliedes von Accept LGBT Cyprus, einer Organisation, die erst 2011 registriert wurde, berichtet von einem enormen sozialen Wandel auf der Mittelmeerinsel: „Die Politik nimmt uns wahr, sie haben etwas zu verlieren, wenn sie nicht mit uns reden. Das alles begann, als die Botschaften in Nikosia mit uns redeten. Plötzlich hatte auch die zypriotische Politik ein offenes Ohr für uns.“ Als Costa und seine Mitstreiterinnen und Kollegen im Frühsommer 2014 den ersten CSD in Nikosia organisierten, rechneten sie mit 450 bis 500 Teilnehmern. Es kamen zehn Mal so viele, vor allem auch Bündnispartner, befreundete Organisationen, Politikerinnen und Politiker: Der Marsch war eine der größten Demonstrationen für Bürgerrechte in der zypriotischen Geschichte. „Es braucht einen langen Atem, und man darf den Optimismus nicht verlieren. Nachhaltiger sozialer Wandel braucht Zeit.“, so der Zypriote.