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Projekte

Gegengift zu Rassismus und Homophobie

(c) ArsenSelly – die offen lesbische Frontfrau von Arsen

Selly, du bist Frontfrau von Arsen, einer Berliner Rockband zwischen Metal und Punk plus Pop-Elementen in deutscher und türkischer Sprache. Wie bist du zur Musik gekommen und wie hat sich Arsen gefunden?

Selly: Ich hatte schon als Kind immer das Bedürfnis zu singen, wenn ich Musik gehört habe. Mit 10 oder 11 Jahren, da lebte ich noch in der Türkei, schaltete ich immer meinen Walkman ein, schnappte mir einen Tennisschläger und rockte so zu Anadolu Rock, die häufigste Form türkischer Rockmusik. Intensiver beschäftigte ich mich mit Musik, als ich mir mit 18 eine Akustikgitarre gekauft habe. Nachdem ich die ersten Akkorde greifen konnte, fing ich an, leichte türkische Songs nachzuspielen und zu singen. Ich lernte eine türkische Rockband namens Stoneheads in Berlin kennen und begegnete dabei Koray. Mit ihm gründete ich dann eine Band und wir wollten zusammen türkische Rocksongs schreiben. Nach einer Weile mussten wir es leider aufgeben, weil wir keine weiteren Musiker finden konnten. Kurze Zeit später antwortete Norman auf meine Anzeige im Internet 

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Verband

Lesben, Schwule, Transgender in der medialen Darstellung

Konstanze GerhardLSVD Schleswig Holstein steuert gegen

Eine angemessene mediale Darstellung ist die Vorbedingung zur Artikulation politischer Interessen von Minderheiten. Deswegen gilt: Berichte über Lesben und Schwule, eingebettet in Bezüge wie Eheöffnung, Adoptionsrecht oder Menschenrechte, sind wichtig. Nur durch sie wird wahrgenommen, dass Lesben und Schwule im Jahr 2014, 13 Jahre nach Einführung der Eingetragenen Partnerschaft, immer noch nicht mit Heterosexuellen gleichgestellt sind.

In der gesellschaftlichen Wahrnehmung können Lesben und Schwule „heiraten“. In der staatlichen Realität können sie es nicht. Sie können lediglich eine Eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, die bei jeder Angabe des Familienstands zu einem „Zwangsouting“ führt. Auch können Lesben und Schwule immer noch nicht gemeinsam Kinder adoptieren. Beim Blick über die Grenzen wird deutlich: Während einige Staaten die vollständige rechtliche Gleichstellung umsetzen, geht es in zahlreichen anderen um grundlegende Menschen- und Bürgerrechte. In mehr als 70 Staaten werden Lesben und Schwule weiterhin strafrechtlich verfolgt – bis hin zur Todesstrafe im Sudan, Somalia, Mauretanien und in Nigeria. Russland, Uganda und Gambia haben 2013/2014 ihre Gesetze sogar verschärft. Auch dieses Menschenrechtsthema muss Eingang in internationale Berichterstattung finden. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Stärkung von Lesben und Trans* in Subsahara-Afrika

Veranstaltung_AfrikahausProjekt in „Crossings and Alliances“ vorgestellt

Die Stärkung der Handlungsmacht von lesbischen, bisexuellen und transidentischen (LBT) Menschenrechtsverteidigerinnen* im südlichen Afrika steht im Mittelpunkt des Masakhane-Projektes, das vom LSVD initiiert und gemeinsam mit der Coalition of African Lesbians (CAL) entwickelt wurde. Masakhane ist ein Zuluwort, bedeutet “Let us build together” und wurde gemeinsam mit CAL als Projektname gefunden. Das auf drei Jahre angelegte Projekt konnte zu Beginn des Jahres 2014 starten. Es wird zu 90 % durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und ist damit die größte Maßnahme, die je vom BMZ im Bereich Menschenrechte und sexuelle Orientierung / geschlechtliche Identität gefördert wurde. Mit 10 % der Projektmittel beteiligt sich filia-die Frauenstiftung an Masakhane. In Zusammenarbeit mit der filia-Geschäftsführerin Sonja Schelper leitet LSVD-Bundesvorstand Uta Schwenke das Projekt für den LSVD ehrenamtlich und hat es im Zuge unserer Veranstaltungsreihe „Crossings and Alliances“ in Saarbrücken, Bochum und Berlin vorgestellt. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Stärkung von Lesben und Trans* in Subsahara-Afrika

Fotos der Veranstaltung aus der Reihe Crossings & Alliances

Fotos: Caro Kadatz

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Veranstaltungen

Nanas Liebe

Coming-out in einem südafrikanischen Township

ngciwa_nanas_liebe_1Südafrika 2014. Nana ist gerade 15 als ihre Großmutter nicht mehr für sie sorgen kann. Auf dem Land groß geworden, kommt sie zu nun zu den Eltern in ein Township bei Kapstadt. Dort verliebt sich Nana in Agnes, ihre Nachbarin aus Simbabwe.

Der junge südafrikanische Autor Sonwabiso Ngcowa erzählt, wie sich die Liebesbeziehung der beiden Frauen zwischen Schule, Familie und Nachbarschaft entwickelt. Spannend ist auch die Entwicklung von Chino, dem Bruder von Agnes. Er leidet unter Hass und Ausgrenzung, reagiert aggressiv und abwertend auf das Coming-out der Schwester, ist aber auch als Verteidiger gefordert. Mutter und Großmutter von Nana wiederum sind unterstützend und klar in ihrem Votum, nur die Liebe solle zählen.

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Kick-off in Südafrika

 Masakhane — Das Subsahara Projekt zur Allianzenbildung

Dawn Cavanagh (Coalition of African Lesbians) - Foto: Caro KadatzKick-off in Südafrika: Das vom LSVD gemeinsam mit filia.die frauenstiftung auf den Weg gebrachte Projekt Masakhane (Zulu für: Let us build each other) zur Stärkung von Lesben und Transgender in Subsahara-Afrika ist nach einem großartigen Kick-off-Workshop in Johannisburg am Start. Ziel des Projekts ist die Stärkung der zivilgesellschaftlichen Handlungsfähigkeit und Allianzenbildung im Kontext sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität. Diese große Aufgabe wird von unserer Projektpartnerin, der Coalition of African Lesbians (CAL), getragen und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt.

Power und Professionalität

Ausgestattet mit dem umfangreichen Programm des Workshops, der Aufforderung sich am Flughafen nur dem von CAL bestellten Fahrer anzuvertrauen, den zweiseitigen „safety and security notes“ und einer Stichwortliste für die Besprechungen machten wir uns auf den Weg. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

100% Mensch

Der Song für Menschenrechte

Online bestellbar bei amazon und bei iTunes

Die Welt spaltet sich! Auf der einen Seite gibt es in vielen Ländern sehr positive Entwicklungen für Lesben, Schwule und Transmenschen: Eheschließungen, eingetragene Partnerschaften, Gleichstellung bis hin zum Adoptionsrecht. Natürlich gibt es noch viel zu tun, aber die Richtung ist klar: Hin zu einer freieren und offeneren Gesellschaft.

100 Prozent Mensch Gruppe - Foto: 100% MenschIn vielen anderen Ländern erleben wir aber gerade genau das Gegenteil: die Rückkehr in eine Zeit der Verfolgung, Unterdrückung und staatlich legitimierten Gewalt gegenüber allem, was nicht der Heteronormativität entspricht. Wir haben es satt im Fernsehen Berichte darüber zu sehen, wie die Men­schen­­würde in Russland, Uganda, Indien, dem arabischen Raum und in so vielen anderen Ländern mit Füßen getreten wird. Wir haben es satt, dass auch in Deutschland homophobe Parolen wieder salonfähig werden. Wir haben es satt, dass menschenverachtende Stimmen einen Platz in den Medien bekommen und wir haben es satt, dass wir für jede Selbstverständlichkeit der Gleichberechtigung kämpfen und sie am Ende höchstrichterlich durchboxen müssen. Wir wollen nicht mehr als Andere – wir wollen einfach nur dieselben Rechte wie alle. 

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Verband

Haben Samenspender ein Auskunftsrecht?

regenbogenfamilieZum Beschluss des OLG Hamm vom 07.03.2014 (13 WF 22/14)

Das OLG Hamm hat in einem Prozesskostenhilfeverfahren entschieden, dass die Mutter eines durch Samenspende gezeugten Kindes dem Samenspender auf Verlangen Auskunft über die persönlichen Verhältnisse das Kind geben muss, weil der Samenspender  ein berechtigtes Interesse an der Auskunft habe und diese dem Kindeswohl nicht widerspreche. Es sei zwar nicht zu verkennen, dass der Samenspender die Mutter und auch andere Mütter seiner Kinder belästige, wie die im Verfahren vorgelegten Emails bezeugten. Dabei wähle er den Frauen gegenüber auch vulgäre und die Grenze einer Strafbarkeit überschreitende beleidigende Äußerungen. Das beschriebene Verhalten des Samenspenders ändere aber nichts an seiner Vaterschaft und dem ihm grundsätzlich zustehenden Auskunftsanspruch. Die WAZ hat deshalb in ihren Bericht über diesen Beschluss gemeint: „Hunderten lesbischen Frauen, die Mütter werden, aber mit dem Samenspender nichts zu tun haben wollen, bereitet eine Erklärung des Oberlandesgerichts Hamm schlaflose Nächte“. Deshalb möchten wir Folgendes klarstellen:

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Being Ourselves! Being Resilient!“

Lesbenbewegung in Namibia

Elizabeth Khaxas - Foto: Caro Kadatz/LSVDWir selbst sein! Widerstandsfähig sein!“ – so heißt eine der Broschüren, die das Women´s Leadership Centre (WLC) in Windhuk herausgibt. Untertitel: „A guide to well-being for young lesbians in Namibia“. Geschrieben und konzipiert von Liz Frank und Elizabeth Khaxas, die das WLC im Jahr 2004 gegründet haben.

Liz und Elizabeth – sind wohl das prominenteste Lesbenpaar im Land, ihr Rechtsstreit um den Aufenthaltsstatus von Liz ist zum Lehrstück heutiger Jurastudenten geworden. Sie haben den Rechtsstreit gewonnen, allerdings nicht auf der Grundlage ihrer Beziehung, das L‑Wort sollte wohl vermieden werden. Liz lebt seit über zwanzig Jahren als Journalistin und Aktivistin im Land, Elizabeth gründete 1989 die Zeitschrift „Sister Namibia“, beide gelten als die Gründerinnen der Lesbenbewegung Namibias. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Namibia der selbstbewussten Frauen

Elizabeth Khaxas und Liz Frank vom Women’s Leadership Centre kommen nach Berlin

34526ed515Harmful cultural pratices“, so werden Normen, Werte und Riten genannt, die im Namen der Tradition die Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen einschränken oder negieren. Die Frauen des Women’s Leadership Centre (WLC) in Namibia setzen dagegen Selbstbestimmung und Empowerment für Frauen. Schwerpunktthemen des 2004 gegründeten Projekts in der Hauptstadt Windhoek sind daher die Gewalt gegen Mädchen und Frauen, die sehr hohe Prävalenz (Anfälligkeit) für HIV/Aids sowie Geschlechter- und Machtverhältnisse. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den Folgen kolonialer Unterdrückung durch Deutschland und Südafrika.