Die Aktion „Freundschaftskuss“ protestiert gegen das geplante Antihomosexualitätsgesetz „6.13.1“, das von der Duma bereits in erster Lesung verabschiedet wurde. Das Gesetz zielt darauf, Lesben und Schwule mundtot zu machen und die Zivilgesellschaft systematisch zu unterdrücken. Seit dem 04. April verschicken die LSVD-Landesverbände zusammen mit Quarteera und der Hirschfeld-Eddy-Stiftung Briefe an Ministerpräsidenten und ‑präsidentinnnen sowie Landräte und Oberbürgermeisterinnen. Denn 14 Bundesländer unterhalten Beziehungen mit Russland auf Landesebene, 91 Städte und Landkreise haben Partnerschaften mit russischen Städten und Rajons. Darin bitten wir sie, die bestehenden Beziehungen zu russischen Regionen und Städten zu nutzen, um gegen das Gesetzesvorhaben zu protestieren und deutlich zu machen, dass die Menschenrechte von Lesben und Schwulen für sie integraler Bestandteil des kulturellen Austauschs sind. Zudem schlagen wir etwa vor, russische Besucherinnen und Besucher mit Lesben und Schwulen aus ihrer Stadt oder Region zusammenbringen oder aber russische Lesben und Schwule aus Ihren Partnerstädten einladen.
Schlagwort: Nordrhein-Westfalen
Im Rahmen unserer “Aktion Freundschaftskuss — Solidarität mit Lesben, Schwulen und Transgender” haben der LSVD und Quarteera auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft mit der Bitte angeschrieben, sich im Rahmen der deutsch-russischen Beziehungen gegen das geplante Antihomosexualitätsgesetz einzusetzen.
Auszug aus dem Antwortbrief des Bundeskanzleramts vom 12. April 2013
Anlass waren Gespräche der Kanzlerin mit Staatspräsident Putin in Hannover
Ehe für alle!
Historische Entscheidung im Bundesrat
Der Bundesrat hat heute den Entwurf eines Gesetzes zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts (Drucksache 196/13) verabschiedet. Dazu erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Lesben– und Schwulenverband (LSVD) begrüßt diese historische Entscheidung! Das Votum des Bundesrates ist der Anfang vom Ende der Diskriminierung. Zum ersten Mal hat sich ein Verfassungsorgan für die Öffnung der Ehe entschieden.
Das ist ein starkes Signal an den Bundestag. Die Mehrheit der Länderkammer bildet die Auffassung der Bürgerinnen und Bürger ab. Die Regierung darf diese breite gesellschaftliche Mehrheit nicht länger missachten.
LSVD demonstriert vor dem Bundesrat
Am 22. März bringen die Länder Rheinland-Pfalz, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein einen Gesetzentwurf zur Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule in den Bundesrat ein. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt diese Initiative.
Wir demonstrieren am 22. März vor dem Bundesrat, um alle Bundesländer aufzufordern, dem Antrag auf Öffnung der Ehe zuzustimmen. Der Bundesrat muss ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Wir fordern die Länder auf:
Setzen Sie den schrillen Parolen der Gleichstellungsgegner demokratische Mehrheiten entgegen.
Bundesländer für die Öffnung der Ehe!?
Update vom 17. März 2013: Nordrhein-Westfalen unterstützt die Bundesratsinitiative zur Eheöffnung nun ebenfalls.
Update vom 12. März 2013: Inzwischen haben sich auch Schleswig-Holstein und Niedersachsen der Bundesratsinitiative angeschlossen.
Um sämtliche Diskriminierungen auf einmal zu beenden, werden die Länder Rheinland-Pfalz und Hamburg am 22. März im Bundesrat einen Gesetzentwurf zur Öffnung der Ehe einbringen. Aus welchen Ländern ist mit Unterstützung zu rechen? Ein Überblick:
Seit über 20 Jahren stehen wir vom LSVD-Ortsverband Köln allen Opfern von Homo‑, Bi- und Transphobie mit unserem Schwulen Überfalltelefon (SÜT) vertraulich und anonym zur Seite. Denn auch heute noch gehören Vorfälle von Diskriminierung und Mobbing bis hin zur Gewalt zum Alltag. Selbst hier bei uns in Köln, wo gelebte Vielfalt sichtbar ist.
Beratungsangebote wie unser SÜT sind weiterhin notwendig.
Unter (0221) 19228 und beratung@koeln19228.de finden Betroffene Unterstützung, Anteilnahme und Bestärkung. Für diese Beratung braucht unser ehrenamtliches Team bestehend aus Barbara, Knut und Stephan dringend Verstärkung. Wir freuen uns über alle, die zu dieser Antigewalt-Arbeit des LSVD beitragen wollen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur die Bereitschaft, an Schulungen durch LSVD und Antigewalt-Koordination teilzunehmen.
Transsexuelle Menschen in NRW
Ergebnisse der ersten empirischen Studie
Im Rahmen der Erarbeitung von Empfehlungen für einen Landes- aktionsplan gegen Homo und Transphobie hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) eine empirische Studie zur Lebens- situation transsexueller Menschen in NRW gefördert. Diese gibt erstmalig einen Einblick in deren aktuelle Situation und Lebensvielfalt.
Für die Studie wurden 30 Interviews geführt und 68 Fragebögen mit insgesamt 89 Fragen zu 13 Themengebieten ausgewertet. Seit 1995 wurden insgesamt 11.514 Vornamens- änderungen und/oder Personenstands- änderungen nach dem Trans- sexuellengesetz (TSG) durchgeführt, ca. 2.500 allein in NRW.
Studie zur Lebenssituation Transsexueller in NRW
Transsexuelle sind in vielen Lebensbereichen, etwa im Erwerbsleben, in der Familie, im Wohnumfeld, im Bildungs‑, Gesundheits- und Versicherungswesen, im Freizeitbereich oder nicht zuletzt im öffentlichen Raum einem erheblichen Diskriminierungspotential ausgesetzt. Es gibt zu diesem Umstand in Deutschland kaum empirisch belastbare Untersuchungen, den bislang erhobenen Studien liegen keine eigenen Feldforschungen zugrunde, sondern nur Daten, welche in anderen Ländern erhoben wurden.
Im Rahmen des „Aktionsplanes für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“ fördert das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen die vom LSVD NRW konzipierte erste empirischen Studie zur Lebenssituation von Transsexuellen.
Im Januar 2011 stärkte das Bundesverfassungsgericht erneut die Grundrechte von Transsexuellen: Der Operationszwang, der nach dem Transsexuellengesetz (TSG) bislang Voraussetzung für eine Änderung der Personenstandsdokumente war, wurde als nicht mit der Verfassung vereinbar erklärt. Etwa zeitgleich hat der LSVD Köln ein Angebot für trans- und intersexuelle Menschen gestartet. Wir informieren und beraten sowohl persönlich als auch online, die meisten Anfragen betreffen derzeit das TSG und die arbeits- und sozialrechtliche Situation.
Zur Förderung der Sichtbarkeit von lesbischen Frauen im Fußball haben der LSVD und die Landesarbeits- gemeinschaft Lesben aus Nordrhein-Westfalen zusammen mit den Freizeitkickerinnen „Golden Sixties“ aus Düsseldorf Fanartikel und Give-Aways zur Frauenweltmeisterschaft produziert. Die Kampagne wird getragen von vier Plakatmotiven, die das Versteckspiel und den Zwang zur Anonymität thematisieren. Wir wollen damit auf die homophobe Stimmung und Haltung im Frauensport hinweisen und Spielerinnen zum Coming-out motivieren. Die Fanartikel sind auf den Stadiontribünen, Fanmeilen und im Public-Viewing einsetzbar. Es ist geplant, Banner in den WM-Stadien Berlin, Bochum, Leverkusen und Mönchengladbach aufzuhängen.