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Großer Erfolg der globalen LGBTI-Bewegung“

Konstanze Plett über das Grundsatzurteil zum Dritten Geschlecht in Indien

Prof. Dr. Konstanze Plett - Foto: Caro KadatzDie Entscheidung des Supreme Court of India vom April 2014 zum Dritten Geschlecht ist nach Einschätzung von Prof. Dr. Konstanze Plett  bahnbrechend für die Rechte von Trans* und kann als „großer Erfolg der globalen LGBTI-Bewegung“ gelten. Das Gericht hatte über den Antrag zu entscheiden, ob Menschen, die sich nicht in das Zweigeschlechtersystem einordnen können, diskriminiert werden, solange ihnen kein Drittes Geschlecht eröffnet wird. Die soziale Lage und die rechtliche Situation der Hijras und anderer indischer Transgender Communities standen dabei im Mittelpunkt. 

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Serbien auf dem Weg in die Europäische Union

Jovanka Todorovic - Foto: PrivatWie geht es Homo- und Transsexuellen?

Anlässlich der internationalen Menschen- rechtskonferenz in Belgrad (12. — 14.09.2014) berichtet Jovanka Todorović von Labris über die rechtliche und soziale Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) in Serbien.

 

Einschränkung des Rechts auf Versammlungsfreiheit

Vier Mal wurde die CSD-Parade in den letzten fünf Jahren verboten. Wir konnten lediglich Pride-Wochen durchführen, die fanden vier Jahre nacheinander statt, verliefen glatt und waren super organisiert. Das gleiche gilt für andere Events, wie etwa den IDAHO oder den Coming-out Tag. Aber CSD bleiben verboten.

Den einzigen CSD, den wir durchführen konnten, war der in 2010 – aber das nur in einem abgelegenen Stadtteil und unter massivem Polizeischutz (etwa 6.000 Polizeikräfte waren dabei). Die Gegendemonstranten randalierten in der Stadt und attackierten staatliche Gebäude. 207 (Gegen)Demonstranten wurden verhaftet, die meisten davon waren Minderjährige und es gab 142 Verletzte, der Großteil davon, 120 Personen, waren Polizisten.

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Kick-off in Südafrika

 Masakhane — Das Subsahara Projekt zur Allianzenbildung

Dawn Cavanagh (Coalition of African Lesbians) - Foto: Caro KadatzKick-off in Südafrika: Das vom LSVD gemeinsam mit filia.die frauenstiftung auf den Weg gebrachte Projekt Masakhane (Zulu für: Let us build each other) zur Stärkung von Lesben und Transgender in Subsahara-Afrika ist nach einem großartigen Kick-off-Workshop in Johannisburg am Start. Ziel des Projekts ist die Stärkung der zivilgesellschaftlichen Handlungsfähigkeit und Allianzenbildung im Kontext sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität. Diese große Aufgabe wird von unserer Projektpartnerin, der Coalition of African Lesbians (CAL), getragen und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt.

Power und Professionalität

Ausgestattet mit dem umfangreichen Programm des Workshops, der Aufforderung sich am Flughafen nur dem von CAL bestellten Fahrer anzuvertrauen, den zweiseitigen „safety and security notes“ und einer Stichwortliste für die Besprechungen machten wir uns auf den Weg. 

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Verband

Transgender und Intersexuelle

 Angleichung des rechtlichen Geschlechts

Grafik: Franka BraunDas Transsexuellengesetz ist 43 Jahre alt. Damals wollte der Gesetzgeber unbedingt verhindern, dass durch die rechtliche Änderung des Vornamens und/oder des Geschlechts von Transsexuellen der Eindruck entsteht, dass es in Deutschland gleichgeschlechtliche Ehen gibt. Außerdem ging man damals zu Unrecht davon aus, dass alle Transsexuellen heterosexuell orientiert sind, dass also eine Mann-zu-Frau-Transsexuelle sich nur zu Männern hingezogen fühlt und ein Frau-zu-Mann-Transsexueller nur zu Frauen. Deshalb wurde das Transsexuellengesetz entsprechend restriktiv formuliert.

Das Bundesministerium des Innern ar­­bei­­­tet seit 14 Jahren an einer Reform des Transsexuellengesetzes. Seine Reformvorschläge waren aber immer so rückwärtsgewandt formuliert, dass sie von den Verbänden der Betroffenen empört abgelehnt worden sind. Inzwischen hat das Bundesverfassungsgericht alle wesentlichen Vorschriften des Transsexuellengesetzes für verfassungswidrig erklärt. Transsexuelle brauchen deshalb für die Änderung ihres Vornamens und/oder die rechtliche Änderung ihres Geschlechts „nur noch“ zwei Gutachten von Sachverständigen beizubringen.

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Verband

Trans*Familien

Jonas Björklund und Silvano Barbieri (Universität Hamburg)Studie zu Einfluss der Transition auf die Familienbeziehungen

Wie reagiert die Familie auf das Trans-Coming-out eines Elternteils? Wie gehen die Kinder damit um? Welche Auswirkungen hat die Transition auf die Partnerschaft, die Eltern-Kind-Beziehungen und das gesamte Familiengefüge? Welche Herausforderungen und Konflikte gibt es mit Verwandten und im weiteren sozialen Umfeld? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Studie „Familiendynamik und Kinder von Trans*Menschen“, die mit Unterstützung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie der Transmann-Selbsthilfegruppe Hanse-X-Men in Hamburg durchgeführt wird. Silvano Barbieri und Jonas Björklund gehören zu den Studierenden, die dieses Forschungsvorhaben angestoßen haben. Sie hoffen, dass die Ergebnisse u.a. zu besseren und passenderen Unterstützungsangebote für Familien führen, in denen ein Mitglied eine Transition durchlebt. 

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100% Mensch

Der Song für Menschenrechte

Online bestellbar bei amazon und bei iTunes

Die Welt spaltet sich! Auf der einen Seite gibt es in vielen Ländern sehr positive Entwicklungen für Lesben, Schwule und Transmenschen: Eheschließungen, eingetragene Partnerschaften, Gleichstellung bis hin zum Adoptionsrecht. Natürlich gibt es noch viel zu tun, aber die Richtung ist klar: Hin zu einer freieren und offeneren Gesellschaft.

100 Prozent Mensch Gruppe - Foto: 100% MenschIn vielen anderen Ländern erleben wir aber gerade genau das Gegenteil: die Rückkehr in eine Zeit der Verfolgung, Unterdrückung und staatlich legitimierten Gewalt gegenüber allem, was nicht der Heteronormativität entspricht. Wir haben es satt im Fernsehen Berichte darüber zu sehen, wie die Men­schen­­würde in Russland, Uganda, Indien, dem arabischen Raum und in so vielen anderen Ländern mit Füßen getreten wird. Wir haben es satt, dass auch in Deutschland homophobe Parolen wieder salonfähig werden. Wir haben es satt, dass menschenverachtende Stimmen einen Platz in den Medien bekommen und wir haben es satt, dass wir für jede Selbstverständlichkeit der Gleichberechtigung kämpfen und sie am Ende höchstrichterlich durchboxen müssen. Wir wollen nicht mehr als Andere – wir wollen einfach nur dieselben Rechte wie alle. 

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Veranstaltungen

Rainbowflashs gegen Homo- und Transphobie

Rainbowflash_HamburgZum internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie am 17. Mai 2014 finden weltweit zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt. Auch die LSVD-Landesverbände sind an vielen Orten in Deutschland mit aktiv.

Am 17. Mai 1990 hat die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel gestrichen. Homosexualität gilt seitdem auch offiziell nicht mehr als Krankheit.

 

LSVD Baden-Württemberg

LSVD Berlin-Brandenburg

LSVD Hamburg

LSVD Mecklenburg-Vorpommern

LSVD Niedersachsen-Bremen

LSVD Nordrhein-Westfalen

LSVD Rheinland-Pfalz

LSVD Saar

LSVD Sachsen

LSVD Sachsen-Anhalt

 

Fotogalerie

LSVD-Pressemeldung zum IDAHOT

 

Markus Ulrich
LSVD-Bundesverband

 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Projekte

Sichtbarkeit ist auch ein Risiko

Stärkung von Lesben und Transgender in Subsahara-Afrika

Womens Leadership Center in NamibiaVor neun Jahren, im März 2005, ging die „Koalition afrikanischer Lesben“ das erste Mal an die Öffentlichkeit. Aktive aus dem Kontext der Frauenbewegung, aus Lesben- und Transprojekten sowie der Arbeit für sexuelle und reproduktive Rechte hatten zwei Jahre darauf hingearbeitet. Eine Frau fehlte: Fannyann Eddy aus Sierra Leone. Sie, die vor dem UN-Menschenrechtsrat gefordert hatte, lesbische Frauen in Afrika nicht zu vergessen, war kurz zuvor brutal ermordet worden. 

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Verband

Songs zu Trans*

 „She is there“ zu Erfahrungen von Transgender

Foto: sistas inspiration

Ein Video: Drei Mädchen zeigen mit dem Finger auf mich, lachen mich aus. Vier Basketballer bedrängen mich und drohen mit Schlägen. Die Mutter meiner Kinder wirft mir vor, ich würde die Familie mit meinem Auftreten verletzen. – Diese Szenen zum Song „She is there“ der Deborah Campbell Band lassen eindringlich nachempfinden, welche diskriminierende Erfahrungen Transgender auch heutzutage immer wieder machen müssen. Gitarristin und Komponistin Deborah ist auch im Vorstand des LSVD Köln aktiv und Mitautorin einer Studie zum Alltag von Transgender: „Ein offenes Leben gehört für Transmenschen zu einem zufriedenen Leben dazu. Gleichzeitig besteht durch ein Coming-out die reale Gefahr von Anfeindungen bis hin zu Gewalt. Für mich ist es wichtig, die Erfahrungen von Transgender der allgemeinen Bevölkerung leichter zugänglich zu machen. Der Weg dafür ist meine Musik.“ 

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Veranstaltungen Verband

Ehe und Geschlechtsidentität — Das Argentinische Recht

Prof. Dr. Córdoba, Universität Buenos AiresMarcos M. Córdoba, Professor für Familienrecht an der Universität Buenos Aires

Dokumentation seines Vortrags auf dem LSVD-Verbandstag

Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare

Eine inhaltliche Untersuchung der Normen des positiven Rechts, die auf dem Territorium der Republik Argentinien gültig sind und waren, zeigt, dass in diesem Land bis zum Ende des letzten Jahrhunderts eine konservative Tendenz des Traditionellen in Bezug auf die Bewertung der familienbezogenen Rechtsverbindungen herrschte. Ein Beispiel dafür ist, dass sie stärker vom Staat geschützt wurden, wenn sie auf der Ehe basierten.