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Support and Advocacy for Intersex in Uganda

Julius Kaganzi KaggwaStatement of Julius Kaganzi Kaggwa, Director of SIPD Uganda 

Support Initiative for People with Congenital Disorders Uganda (SIPD) is based in Kampala and we work with clients in Kampala but have our outreach in 50 districts outside of Kampala, covering Western, Eastern, Central, and Northern Uganda, with a client base of 1.400 clients. These comprise intersex and gender non-conforming children and youth and some adults. We provide information, support parents of intersex children, advocate for intersex persons rights, create awareness, provide public education, and do capacity building for stakeholders. This is done through public meetings, radio and television broadcasts, newspaper articles, documentaries and these are distributed through community meetings, local and regional partners, district health centers, parents. They are distributed to policy makers in government, healthcare workers in the community, government ministries (health and education), parents, clients, and general public during mainstream meetings to which we are invited. 

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Inter* in Uganda

Julius Kaganzi KaggwaSupport Initiative for People with Congenital Disorders (SIPD)

Julius Kaganzi Kaggwa ist Direktor der Support Initiative for People with Congenital Disorders (SIPD Uganda), einer ugandischen Inter-Organisation. Zunächst arbeitete er in einer Transorganisation. Doch 2008 wollte er das Schweigen über intergeschlechtliche Menschen in Uganda brechen, und denen eine Stimme geben, die sich nicht von LSBT-Organisationen vertreten fühlen. Julius berichtet von haarsträubenden Vorkommnissen in Uganda: Mütter werden als Hexen aus den Familien und Dörfern verstoßen, weil sie ihre Neugeborenen ohne eindeutige Geschlechtsmerkmale nicht töten, sondern behalten wollen. Viele traditionell denkende Menschen würden eher ein totes Kind mit nach Hause bringen als ein intergeschlechtliches Kind großzuziehen.

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Spenden stärken Menschenrechte

ILGA-Weltkarte zur Situation von LGBTISpendensammlungen der Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Unter schwierigsten, zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen kämpfen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LSBT) weltweit für ihre Rechte. Oftmals ist ihre mutige Arbeit nur durch Spenden möglich. Daher führen wir mit unserer Hirschfeld-Eddy-Stiftung auch Spendenaufrufe für unsere Partnerorganisationen im globalen Süden und Osteuropa durch. So können Sie sicher sein, dass Ihre Spende ankommt und einen Unterschied macht.

2015 kamen für SMUG – Sexual Minorities Uganda 15.000 Euro zusammen. Der ostafrikanische Staat Uganda ist einer der schlimmsten Verfolgerstaaten für LSBT. Seit Jahren arbeiten christliche Fundamentalisten, insbesondere inspiriert und finanziert von evangelikalen Kräften aus den USA, an der Verschärfung des ohnehin homophoben ugandischen Strafrechts. Zusammen mit lokalen und internationalen Partnerorganisationen will SMUG die Aufklärungs- und Akzeptanzarbeit in Uganda voranbringen. SMUG ist auch im internationalen NGO-Beirat der Hirschfeld-Eddy-Stiftung vertreten. 

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Ihr seid meine Motivation. Menschen in aller Welt lieben mich, sie unterstützen meinen Kampf und beraten mich.”

Kasha Nabagesera im LSVD-Interview

Kasha Nabagesera, was bedeutet der Right Livelihood Award für dich und deine Arbeit?

Zunächst ist er eine sehr große Ehre und eine Anerkennung für mich und meine Arbeit. Und dann gibt er mir mehr Schutz und Sicherheit ganz einfach dadurch, dass er die Sichtbarkeit für uns und unsere Arbeit in Uganda und auch international erhöht. Er ist Ansporn für mich, für uns LSBTI in Uganda und Afrika überhaupt, unsere Menschenrechtsarbeit fortzusetzen. Jetzt sind wir Teil eines noch größeren Netzwerks, und ich bin Teil einer wunderbaren Familie von 165 Preisträger_innen und von Menschen, auf die ich mich verlassen kann. Der Preis ist auch mit finanziellen Ressourcen verbunden, die wir für unsere Projekte dringend brauchen. Ich freue mich auf die Rückkehr nach Uganda und die anstehende Arbeit. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Veranstaltungen

I am scared, i am afraid, but i am optimistic.”

Juliane Krohnen (RLA) , Martina Basso (Mennonitisches Friedenszentrum Berlin), Kasha Nabagesera, Axel Hochrein (Hirschfeld-Eddy-Stiftung), Manuela Kay (L-Mag / Siegessäule) und Oliver Triebel (LEAD) (c) LSVDKasha Nabagesera über den harten Alltag und den mutigen Kampf in Uganda

Vergangene Woche erhielt Kasha Nabagesera in Stockholm den Right Livelihood Award (RLA), dem Alternativen Nobelpreis. Gestern Abend war sie auf Einladung der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, der Right Livelihood Award Foundation und LEAD — Mercator Capacity Building Center for Leadership & Advocacy in Berlin. Im Gespräch mit Moderatorin Manuela Kay (L‑Mag) und im Podium mit Martina Basso (Mennonitisches Friedenszentrum Berlin) und Axel Hochrein (Hirschfeld-Eddy-Stiftung) berichtete sie von Kriminalisierung und Gewalt, medialen Outingkampagnen und Mordaufrufen, religiöser und politischer Hetze in ihrem Heimatland Uganda. 

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Projekte

Neues Projekt auf dem afrikanischen Kontinent

ILGA_World_MAP_2013_Africa3LSVD berät Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) führt seit Dezember 2014 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein 18monatiges Projekt zur Stärkung des Menschenrechtsschutzes von LSBTI in Afrika durch. Beraten wird die größte Organisation der deutschen Entwicklungszusammenarbeit dabei durch den LSVD. Auf ausdrücklichem Wunsch des BMZ stellen wir nun unsere Expertise und Kontakte zur Verfügung. 

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Wir haben gewonnen“

Ugandas neues Anti-Homosexualitätsgesetz ist nichtig

Frank Mugisha (Sexual Minorities Uganda (SMUG)) Frank Mugisha (Sexual Minorities Uganda (SMUG))

Das Ugandische Verfassungsgericht hat das neue Anti-Homosexualitätsgesetz für „null und nichtig“ erklärt, da es im Parlament nicht rechtmäßig zustande gekommen ist. In der einstimmig erfolgten Entscheidung des Verfassungsgerichts heißt es, dass die Beschlussfähigkeit des Parlamentes nicht gegeben gewesen sei. Das Anti-Homosexualitätsgesetz bedrohte Lesben und Schwule mit lebenslänglicher Haft und verpflichtete die Bürgerinnen und Bürgern Ugandas, Homosexuelle zu denunzieren. 

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Homosexualität und Homophobie in Afrika

ILGA_World_MAP_2013_Africa3Marc Epprecht fordert mehr Besonnenheit in der Debatte

Marc Epprecht, kanadischer Professor für globale Entwicklungsstudien, hat ein hoch aktuelles Buch zum Thema Homosexualität und Homophobie in Afrika vorgelegt (Marc Epprecht, Sexual and Social Justice in Africa. Rethinking Homophobia and Foreign Resistance, Zed Books, London 2013). Der Autor will den negativen Schlagzeilen zu diesem Thema im Norden etwas Positives entgegensetzen. Ein heikles Anliegen angesichts der homophoben Strafrechtsverschärfungen in Uganda oder Nigeria und ihrer Auswirkungen in anderen Ländern Subsahara-Afrikas.

In der Tat: Seit einigen Jahren häufen sich die Schlagzeilen zur Schwulenhetze politischer und religiöser afrikanischer Führer in Simbabwe oder Gambia, zu Verhaftungswellen in Ägypten, Senegal oder Kamerun, zu drakonischen Strafen und homophoben Gesetzesvorhaben zwischen Mauretanien und Malawi. Zunächst gibt Epprecht einen Überblick über erzielte Fortschritte der letzten Jahre: Südafrika ist Vorreiter bei der rechtlichen Gleichstellung und Nichtdiskriminierung von Lesben und Schwulen, Mauritius und Cabo Verde haben gleichgeschlechtliche Handlungen entkriminalisiert, Expräsidenten wandelten sich vom Saulus zum Paulus (Botswana oder Sambia) und sprachen sich wie regierende Politiker (Tsvangirai) für eine Entkriminalisierung aus. Zudem spielt das Thema Homosexualität eine immer größere Rolle in den afrikanischen Kulturen, Literaturen und Medien. Die Zivilgesellschaften schmieden Allianzen gegen Menschenrechtsverletzungen an sexuellen Minderheiten, und in vielen Ländern in Subsahara-Afrika wirken LGBTI-Organisationen. 

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Eskalation von Gewalttaten

 Hass durch Gesetze angestachelt

Dorothy Aken’Ova - Foto: Caro KadatzVon “bush fire” ist die Rede. Gemeint sind die homophoben Strafrechtsverschärfungen in Uganda, Nigeria und ihre Auswirkungen auf andere Länder wie Kamerun, Kenia oder Kongo. Die Sorge unserer Freundinnen und Freunde in Afrika vor einer neuen Brutalisierung ihrer Gesellschaften ist groß. Die Lage in Uganda ist katastrophal. Junique Wambya von FARUG spricht von einer regelrechten Hexenjagd, die zurzeit in Uganda stattfindet. Medien berichten voyeuristisch über Verhaftungen, machen sich zu Handlangern der Polizei und wiegeln die Bevölkerung auf. Homophobie werde als politisches Instrument genutzt, um von den eigentlichen Problemen und von politischen Verbrechen, Korruption und Veruntreuung von Hilfsgeldern abzulenken. Ohne die Unterzeichnung des Gesetzes habe Präsident Museveni keine Chance auf Wiederwahl in 2016 gehabt. Er sei von christlichen Gruppen wie den Pfingstkirchen massiv unter Druck gesetzt worden.

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Veranstaltungen Verband

Engagement für die Menschenrechte – in Europa und der Welt

Christoph Strässer - Foto: Caro Kadatz /LSVDGastrede von Christoph Strässer, Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe auf dem 26. LSVD-Verbandstag, am 5. April in Berlin (Dokumentation)

Begeistert empfing der LSVD-Verbandstag den Beauftragten für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer.

Wir dokumentieren hier das Manuskript der Rede, in der Strässer das umfangreiche Engagement des Auswärtigen Amtes für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender aufzeigt. Ausdrücklich betonte Strässer: „Jeder Antwortversuch setzt aus meiner Sicht das Verständnis voraus, dass auch in unserem Land die Anerkennung der Menschenrechte von LSBTI-Personen ein Prozess ist, der sehr lange gedauert hat und noch nicht abgeschlossen ist.“ Viele rechtliche Fragen der Gleichstellung seien noch offen, „auf die wir in den kommenden Jahren angemessene Antworten finden müssen, welche die Interessen der Betroffenen voll berücksichtigen“. An dieser Stelle wich Strässer vom Redemanuskript ab und betonte ausdrücklich: Was im Koalitionsvertrag der Bundesregierung zum Thema Gleichstellung steht, „ist vollkommen unbefriedigend“.

Und er machte deutlich: „Gerade in meiner Funktion kann ich mir nicht vorstellen, dass ich Gesetzen, die die volle Gleichstellung von Lesben und Schwulen fordern, nicht zustimme. Das können Sie später dann gerne nachprüfen, denn das werden ja sicherlich namentliche Abstimmungen sein.“