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Um Freiheit, Gleichheit und Respekt muss täglich neu gerungen werden. Das leisten die Kolleg*innen der AG Schwule Lehrer in ihrem Berufsalltag und das verwirklichen sie in ihrem gewerkschaftlichen Engagement.”

Grußwort zum Festakt 40 Jahre „Arbeitsgemeinschaft schwuler Lehrer in der GEW Berlin“

Liebe Doreen Siebernik, lieber Alexander Lotz,
liebe Freundinnen und Freunde,

unsere herzlichsten Glückwünsche zum vierzigjährigen Jubiläum! Gratulation zu vier Jahrzehnten ebenso hartnäckigem wie erfolgreichem Engagements gegen Diskriminierung, für Aufklärung und Akzeptanz. Der Ertrag Eurer Arbeit reicht weit über die Schule hinaus und ist ein Gewinn für den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt.

Ihr habt ganz maßgeblich mitbewirkt, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) von der Mehrheit der Gesellschaft als ein Teil gelebter Normalität akzeptiert werden – eine Normalität, die selbstverständlich auch für die Schule gelten muss.

Es ist kein Wunder, dass dieses Engagement besonders im Fokus von Hasser*innen und Hetzer*innen steht. Wer die Pädagogik der Vielfalt, eine emanzipatorische Sexualerziehung und das Thematisieren aller Familienformen aus der Schule verbannen will, der betreibt ein Programm der Ausgrenzung und der Verdummung. LSBTI-Kinder und Jugendliche oder Kinder aus Regenbogenfamilien haben einen Anspruch darauf, in ihrer Persönlichkeit in der Schule akzeptiert zu werden und auch ihre Lebenswirklichkeit angemessen wiederzufinden.

Ebenso haben alle Schülerinnen und Schüler das Recht, Informationen über die Vielfalt des Lebens zu erhalten. Hier gibt es noch viel zu tun. So sollte es endlich Regel und nicht nur Ausnahme sein, dass LSBTI in Schulbüchern oder anderen Medien angemessen berücksichtigt werden.

Auch nach 40 Jahren ist die AG schwule Lehrer längst noch nicht reif für die Pensionierung. Sie wird gebraucht, gerade in diesen Zeiten, in denen Hass und Hetze wieder vermehrt das gesellschaftliche Klima vergiften. Um Freiheit, Gleichheit und Respekt muss täglich neu gerungen werden. Das leisten die Kolleg*innen der AG Schwule Lehrer in ihrem Berufsalltag und das verwirklichen sie in ihrem gewerkschaftlichen Engagement.

Die GEW Berlin war eine der ersten gesellschaftlichen Großorganisationen in unserem Land, die sich für Lesben und Schwule geöffnet und für ihre Rechte eingesetzt hat. Das ist ein wirklich historisches Verdienst und war ein Türöffner für viele weitere Bereiche, die offen lebenden homosexuellen Menschen faktisch verschlossen waren.

Seit vier Jahrzehnten wissen wir die GEW Berlin kontinuierlich und verlässlich an der Seite von LSBTI im Ringen um eine freie, vielfältige und offene Gesellschaft. Dafür sind wir sehr, sehr dankbar. Der Lesben- und Schwulenverband freut sich auf die weitere gute Zusammenarbeit.

Herzliche Grüße

Günter Dworek
für den LSVD-Bundesvorstand



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