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Videogrußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesministerium der Justiz, Benjamin Strasser, MdB

Benjamin Strasser, MdB Parlamentarischer Staatssekretär

… bei der Onlinekonferenz der Hirschfeld-Eddy-Stiftung zum Thema „Do no harm – but do something. Internationale Projektarbeit für LSBTI stärken!“ am 3. und 4. November 2022

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Videogrußwort (YouTube)
Konferenzprogramm
Konferenzdokumentation hier

Sehr verehrte Gäste,

auch ich möchte Sie ganz herzlich zu dieser Online-Konferenz der Hirschfeld-Eddy-Stiftung begrüßen.

Mit diesem Abschlusskongress sollen die Ergebnisse aus den vielen Workshops gebündelt werden, die die Stiftung in diesem Jahr durchgeführt hat. Sie standen unter dem Motto „Do No Harm – Risiken in der internationalen Projektarbeit minimieren.“ 

Wenn Geberländer Kliniken in Afrika fördern, die Konversionstherapien für Homosexuelle durchführen, die in den Geberländern längst verboten sind.

Wenn die Unterstützung kleiner NGOs in den Entwicklungsländern dazu führt, dass Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort stigmatisiert und verfolgt werden.

Wenn die Veröffentlichung der Bilder von Treffen mit Aktivistinnen und Aktivisten diese in Gefahr bringt.

Dann ist es definitiv höchste Zeit, das eigene Handeln zu überprüfen! Und genau das möchte die Hirschfeld-Eddy-Stiftung mit dem Projekt „Do No Harm“ erreichen.

Mit den Beispielen, die ich genannt habe, wird einmal mehr deutlich: Was gut gemeint ist, ist nicht immer auch gut gemacht. Und deshalb ist es so wichtig, dass die Hirschfeld-Eddy-Stiftung uns in der Projektarbeit für queere Menschen für Fallstricke sensibilisiert – und uns Beispiele guter Projektarbeit gibt, an denen wir lernen können.

Deutsche Organisationen sollen nicht unbeabsichtigt die Stigmatisierung, Verfolgung oder Diskriminierung der Betroffenen befördern. Und das gilt natürlich auch für uns als politische Akteure: Wir alle müssen und wollen unterstützen, aber dabei behutsam vorgehen!

Die Bundesregierung hat 2021 das LSBTI-Inklusionskonzept für die Auswärtige Politik und Entwicklungszusammenarbeit verabschiedet. Sie verpflichtet sich damit, die Belange queerer Menschen umfassend in die internationale Politik einzubeziehen. Wir wollen die Gleichheit von Freiheit und Rechten weltweit voranbringen. Als queerer Mensch frei leben zu können, ohne Anfeindungen und Diskriminierungen im Alltag: Das ist das Ziel für unsere Gesellschaft in Deutschland – und weltweit.

Außenpolitisches Handeln allein reicht dafür nicht aus. Es braucht erfahrene, kultursensible Menschen, die sich mit LSBTI und ihren Organisationen im globalen Süden und Osteuropa vernetzen. Seit 15 Jahren arbeitet das Team der Hirschfeld-Eddy-Stiftung mit queeren Menschen weltweit zusammen. Schon im zweiten Jahr ihres Bestehens, im Jahr 2008, hat die Stiftung in Kiew eine erste Menschenrechtskonferenz zum Thema Nichtdiskriminierung und LSBTI in Osteuropa durchgeführt. Die Stiftung ist durch die Menschen, die in ihr und für sie arbeiten, seitdem zu einer anerkannten Größe geworden: Ihre Erfahrung und ihre Einschätzung sind gefragt. Diese Konferenz startet deshalb unter den besten Voraussetzungen.

Ich freue mich sehr, dass mein Haus, das Bundesministerium der Justiz, seit 2020 die Projekte der Hirschfeld-Eddy-Stiftung fördern kann. Sehr gern unterstützen wir diese von den Mitarbeitenden der Stiftung so engagiert betriebene internationale Menschenrechtsarbeit!

Menschenrechte von LSBTI durchsetzen und schützen – überall. Ein großes, ein anspruchsvolles Ziel! Deshalb und dafür wünsche ich Ihnen zwei sehr ertragreiche Tage bei diesem Kongress – und der Hirschfeld-Eddy-Stiftung für Ihre wertvolle Arbeit weiterhin viel Erfolg!

Vielen Dank.

Ein Beitrag im Rahmen des ProjektsDo no harm – Risiken für LSBTI in der internationalen Projektarbeit minimieren“ der Hirschfeld-Eddy-Stiftung. Alle Beiträge im Rahmen des Projekts sind im Blog unter dem Tag „DNH-2022“ zu finden.

Konferenzdokumentation hier

BMJ
HES


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