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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Aufarbeitung der Homosexuellenverfolgung in Lettland

Forced Underground. Homosexuals in Soviet LatviaEngagement der Hirschfeld-Eddy-Stiftung ermöglichte Buchprojekt (Konferenzbericht Teil 3)

Ein Workshop der ILGA Europe Konferenz thematisierte die Homosexuellenverfolgung in Lettland in sowjetischer Zeit. Karlis Verdins vom Institut für Literatur, Folklore und Kunst der Universität Lettland, referierte über Bücher und Zeitschriften mit schwullesbischer Thematik aus der Zeit der ersten lettischen Unabhängigkeit zwischen den Weltkriegen. Die Vergewaltigung Lettlands durch den sowjetischen Einmarsch 1940 setzte diesen ersten zarten Gewächsen in der lettischen Literaturgeschichte und Publizistik ein brutales Ende. In sowjetischer Zeit gab es keine schwullesbischen Publikationen, offiziell auch keine Homosexuellen, allerdings gab es ein homophobes Strafrecht, das Schwule mit bis zu fünf Jahren Haft bedrohte. Erst nach der zweiten lettischen Unabhängigkeit und der Entkriminalisierung 1992 erschienen wieder einige schwule und lesbische Romane. 

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Erfolge und Rückschläge im Kampf um gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt

ILGAEuropäischer Rückblick bei der ILGA-Konferenz in Riga (Konferenzbericht Teil 2)

Ein Hauptthema der gegenwärtig stattfindenden ILGA-Konferenz ist der nachhaltige soziale Wandel, für den sich die LGBTI-Bewegung in Europa einsetzt. Zunächst gab es einige Erfolge der letzten Monate zu feiern, an denen die Mitgliedsorganisationen beteiligt waren, etwa die wichtige Mobilisierungskampagne im Vorfeld der Europawahlen, die erste CSD-Demonstration in Nikosia, den Accept-LGBT Cyprus im Mai 2014 organisierte und an der, für die Organisatoren völlig überraschend, Tausende von Menschen teilnahmen. Ebenso der CSD in Belgrad, der kürzlich ohne Verbote und Angriffe über die Bühne ging. Doch auch Rückschläge wurden benannt: die Verfassungsänderung in Kroatien, die nunmehr die Ehe als eine Verbindung zwischen Mann und Frau definiert, die Ereignisse in Russland u.a. das sog. Propagandaverbot oder die verbohrte Gender-Ideologie-Debatte, die mittlerweile überall in Europa um sich greift und den Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft immer weiter einzuschränken scheint. 

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Verband

Menschenrechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in Europa

LSVD bei ILGA Europe Konferenz in Riga, 09.–11. Oktober 2014 (Konferenzbericht Teil 1)

Homo- und transphober Protest bei der ILGA-Konferenz in Riga (c) LSVDMOVEment: Leading Sustainable Change” – unter diesem Motto findet ab morgen die jährliche Konferenz von ILGA-Europe in Lettland statt.  Noch vor der offiziellen Eröffnung gibt es bereits homo- und transphobe Proteste. Während die Aktivistinnen und Aktivisten aus ganz Europa anreisen, versammelt sich vor dem Tagungshotel ein Häuflein unverbesserlicher Menschenfeinde, um gegen die Anwesenheit und Diskussionen von über 330 Lesben, Schwulen, Trans- und Intersexuellen in der lettischen Hauptstadt zu demonstrieren.