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#ForOurRainbowFuture: Junge Aktivist*innen besuchen Albaniens LSBTI-Organisation “Aleanca”

Für die LSBTI-Aktivistinnen von morgen organisiert der LSVD gemeinsam mit MAG Jeunes LGBT, ERALGBTI Equal Rights Association, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und dem in Albanien ansässigen Regional Youth Cooperation Office — RYCO das internationale Jugendaustauschprogramm „For our Rainbow Future“. In Albanien entwickeln die Teilnehmen derzeit neue Projektideen zur Umsetzung eines LSBTI-Sommercamps, einer online Plattform und tauschen sich über Beispiele guter Praxis in den jeweiligen Ländern aus. Heute waren sie zu Besuch bei einer albanischen LSBTI-Organisation.

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Projekte Veranstaltungen Verband

Jugendaustausch “For our Rainbow Future“ geht in Tirana weiter

Für die LSBTI-Aktivist*innen von morgen organisieren wir das internationale Jugendaustauschprogramm „For our Rainbow Future“. An drei einwöchigen Trainings in Berlin, Paris und Tirana nehmen jeweils acht junge LSBTI-Aktivist*innen aus Deutschland, Frankreich und dem Westbalkan teil. Gestern begann in Tirana (Albanien) die Phase II unseres Projektes. Vergangenen Juli hatten wir mit 24 jungen LSBTI-Aktivi*stinnen aus Deutschland, Frankreich und dem Westbalkan in Berlin ein eng gestricktes Wochenprogramm mit Workshops und Terminen absolviert. Nunmehr entwickeln wir in Albanien Projektideen zur Umsetzung eines LSBTI-Sommercamps oder einer online Plattform zum Austausch über Beispiele guter Praxis und die Situation in den jeweiligen Ländern. Ab Donnerstag nehmen wir dann an der Jahreskonferenz unserer regionalen Partnerorganisation LGBTI Equal Rights Association ERA teil. 

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Wie nutzen LSBT*Q‑Jugendliche das Netz und welche Erfahrungen machen sie?

Studie "Queere Freizeit" (c) LSVDInterview mit Dr. Claudia Krell vom Deutsches Jugendinstitut und Mitautorin der Studie “Queere Freizeit. Inklusions- und Exklusionserfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und *diversen Jugendlichen in Freizeit und Sport.

Die Studie „Queere Freizeit“ widmet sich der Inklusion und Exklusion von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Freizeit und Sport. Könnten Sie bitte kurz was zum Hintergrund der Studie sagen.

Die Studie „Queere Freizeit“, die zwischen 2016 und 2018 am Deutschen Jugendinstitut, gefördert von der Stiftung Deutsche Jugendmarke, durchgeführt wurde, hat sich explorativ aus den Daten der vorangegangenen großen Studie „Coming-out – und dann…?!“ ergeben.

Hier wurde deutlich, dass lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und queere Jugendliche und junge Erwachsene neben den Bereichen Familie, Freundeskreis und Bildungs- und Arbeitsstätten auch Diskriminierung und Exklusion im Freizeitkontext erleben.

Ausgehend von diesen Erkenntnissen hat sich die bundesweite Studie „Queere Freizeit“ damit befasst, die Inklusions- wie Exklusionserfahrungen von LSBT*Q Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 14 und 27 in Freizeit und Sport zu sammeln. Uns haben in der Studie insbesondere fünf Themenbereiche interessiert: 

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My gentle sin

Symbolbild (c) Cihan Soysakal UnsplashSo war mein Coming-out

16-08-2016

Ich bin schwul. Das war ich schon immer. Vor meinem Coming-Out war das Wissen über meine Homosexualität nur in meinem Kopf. Niemand sonst wusste davon. Dadurch hat es sich auch oft nicht so real angefühlt. So abwegig es mir manchmal vorkam, so normal und allgegenwärtig war es aber gleichzeitig. Auch wenn es nicht immer präsent war, war es doch immer im Hinterkopf, gemeinsam mit den großen, mir damals ausweglos erscheinenden Fragen: Wie werde ich in Zukunft damit umgehen? Wird es jemals jemand erfahren? Wie wird mein Privatleben aussehen? Wie kann ich unter diesen Umständen glücklich alt werden? Dass dies kein Dauerzustand war, war mir insgeheim irgendwie klar. Trotzdem war die Vorstellung eines Coming-Out total absurd, auch wenn ich schon mehrmals kurz davor war, mich bei meiner Schwester per Textnachricht zu outen. Hin und wieder, meist als Folge eines emotionalen Downs, hatte ich sogar schon lange Texte geschrieben. Doch der Schritt, auf „Senden“ zu drücken, erschien mir so gewaltig. Zu gewaltig. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Veranstaltungen

LSBTI-Jugendliche, Schule und Eltern: Das Schweigen überwinden

Ein hoch interessantes Panel beschäftigte sich am letzten Tag der Konferenz mit dem Thema junge und heranwachsende LSBTI. Es war divers besetzt und brachte Stimmen aus Albanien, Mazedonien, Serbien und Deutschland zusammen. Frank Morawietz vom Deutsch-Französischen Jugendwerk aus Berlin, der auch ein DFJW-Austauschprogramm mit dem Westbalkan in Albanien betreut, hob zunächst die Bedeutung solcher breit aufgestellten LSBTI-Konferenzen für die gesamte Region hervor. Die Wirkung solcher Events könne nicht hoch genug eingeschätzt werden. Das DFJW bringe jährlich 200.000 Jugendliche zusammen mit dem Ziel des Kennenlernens und gegenseitigen besseren Verstehens. Es sei Vorbild für ein ähnliches Austauschprojekt zwischen Frankreich, Deutschland und dem Westbalkan.

Er berichtete dann sehr persönlich von seinen Erlebnissen als Vater eines Trans*Jungen. Er sei in einer Zeit geboren, als in Deutschland vieles tabuisiert und kriminalisiert wurde (§ 175). Erst 1968 habe Bewegung in viele Dinge gebracht. Zweieinhalb Jahre habe der gesamte Prozess des Übergangs von einer Tochter zu einem Sohn gedauert. Selbst in einer so offenen Stadt wie Berlin sei diese Zeit alles andere als leicht gewesen, da die bürokratischen Mühlen langsam mahlen und sein Kind eine schwere Zeit durchlebt habe, mit vielen Krisen, Sitzungen mit Psychiatern, Klinikbesuchen. Hinzu kamen negative Erlebnisse in der Schule, verbale Übergriffe durch die Mitschüler*innen. Auch wenn er als Vater eines Trans*Kindes keine Diskriminierung, sondern sehr viel Unterstützung erlebt habe, so sei doch festzustellen, dass es an Beratungsangeboten für die Eltern mangele. Sie werden allein gelassen mit ihren Fragen und Selbstzweifeln an ihrer erzieherischen Kompetenz. Es fehle in Deutschland noch immer an Angeboten für Eltern von LSBTI und an Angeboten für Lehrer*innen zum Thema. 

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Coming-out mit und ohne Kinder

Fachtagung „Regenbogenfamilien bewegen! Beratung zukunftsträchtig gestalten“ (09.05.2017, Berlin) © Caro Kadatz/ LSVDLSVD-Fachtagung „Regenbogenfamilien bewegen“

Würdet Ihr Euren Freund in der Schule küssen? Würdet Ihr Hand-in-Hand mit Eurer Freundin durch die Stadt laufen? Bringt Ihr Euren Schwarm zur Familienfeier mit?

Zum Einstieg in das Forum „Coming-Out Erfahrungen mit und ohne Kinder“ erwartete die Teilnehmenden eine kleine Übung, mit der Dr. Claudia Krell vom Deutschen Jugendinstitut und Arndt Bächler von der Berliner Schwulenberatung aufzeigten, in welchen Situationen ein „Coming-out“ stattfindet – sei es als lesbische/schwule oder heterosexuelle Person, sei es bewusst oder unbewusst. 

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Homo- und Transphobie den Kampf ansagen

Für einen wirksamen Aktionsplan

lsvd Günter DworekHomophobe und transphobe Stimmen werden wieder lautstärker. Sie sprechen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) gleiche Rechte ab und möchten uns aus dem öffentlichen Leben drängen.

Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD war 2013 vereinbart worden: „Wir verurteilen Homophobie und Transphobie und werden entschieden dagegen vorgehen. Wir werden den „Nationalen Aktionsplan der Bundesrepublik Deutschland zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und darauf bezogene Intoleranz“ um das Thema Homo- und Transphobie erweitern.“

Über zwei Jahre ist nichts passiert. Jetzt kommt möglicherweise etwas Fahrt in die Sache. Laut Auskunft des Bundesinnenministeriums soll 2016 die Überarbeitung und Ergänzung des bestehenden Aktionsplanes gegen Rassismus (NAP) in Angriff genommen werden, um Anfang 2017 einen Beschluss im Bundeskabinett
herbeizuführen. 

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Ein Coming-out Film über und mit der ganzen Familie“

Aus der HautInterview mit Jan Braren (Drehbuchautor) und Stefan Schaller (Regisseur) von „Aus der Haut“

Gab es einen Auslöser für den Film? Wie kamen Sie auf die Idee zum Film?

Jan Braren: Nico Hofman schickte mir damals einen Artikel aus der New York Times, in dem ein sehr feinfühliger, toller Vater über das lange und für die ganze ahnungslose Familie sehr belastende Ringen seines Sohnes um sein Coming-out berichtete. Ein wunderbarer Ausgangspunkt, der sich für mich im gewissen Sinne wie eine Versuchsanordnung anfühlte: Wir leben ja heute in einer Gesellschaft, der die sexuelle Orientierung des Einzelnen vorgeblich egal ist. Dennoch ist es für viele Lesben und Schwule mit gefühlten bis hin zu sehr handfesten Schwierigkeiten verbunden, ihre Sexualität offen zu leben. Worin liegt diese Schwierigkeit, wenn doch alle so entspannt sind? Es war bei dieser Fragestellung zwangsläufig, den Blick auch auf das Umfeld und vor allem auf die Familie zu richten. Herauskommen sollte ein Coming-out Film über und mit der ganzen Familie. Das war der Ansatz zum Film.

Was war Ihnen bei der Darstellung der Figuren und auch der Darstellung des Coming-outs von Milan wichtig? Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Selbstfindungsprozessen von heterosexuellen und lesbischen bzw. schwulen Jugendlichen?

Jan Braren: Wichtig ist bei einem solchen Vorhaben natürlich, wegzukommen vom „Themenfilm“ und eine möglichst wahrhaftige und im besten Falle berührende Geschichte zu erzählen. Es geht zunächst einfach um das Liebeserwachen eines Jugendlichen, egal auf wen oder was er steht. Bei all diesen thematischen Filmen, die das Fernsehen so liebt, besteht immer die Gefahr didaktisch zu werden, zu sehr auf das Thema, oder auf das abstrakte Problem zu fokussieren. 

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Coming-out und dann …?!

Studie Coming-out und dannStudie über Erfahrungen von LSBT-Jugendlichen erschienen

Wie lebt es sich als junger Mensch, wenn man merkt, dass man nicht heterosexuell ist? Oder klar wird: So wirklich passt die eigene Identität nicht zu dem von der Umwelt vermuteten Geschlecht, dem Vornamen, dem eigenen Körper? Wie reagieren, Familie, Freund_innen oder die Mitschüler_innen und Arbeitskolleg_innen? Beinah nichts ist über die Erfahrungen von queeren Jugendlichen bekannt. Diese Gruppe kommt etwa in den Shell-Jugendstudien nicht vor. Diese Lücke in der allgemeinen (Jugend-)Forschung schließt die erste deutschlandweite und jüngst vorgestellte Studie „Coming-out und dann …?!“ von Claudia Krell und Kerstin Oldemeier. Rund 5.000 Jugendliche nahmen für das vom Familienministerium geförderte Forschungsprojekt des Deutschen Jugendinstituts an einer Onlinebefragung teil. 40 von ihnen wurden anschließend auch in Einzelinterviews befragt. 

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Freundschaftsküsse auf dem „QueerFest 2015“ in St. Petersburg

QueerFest 2015 St. Petersburg - © LSVD HamburgLSVD Hamburg besucht „Coming Out“ und „Side by Side International Film Festival“

Im Rahmen der Städtepartnerschaft Hamburg — St. Petersburg besteht seit einigen Jahren eine fruchtbare Kooperation zwischen dem LSVD Hamburg und den St. Petersburger Partnerorganisationen Coming Out und Side by Side International Film Festival. Nachdem einige der russischen Aktivist*innen zusammen mit dem LSVD Hamburg im Sommer diesen Jahres auf dem CSD und dem Jugendfestival „Energize your City“ die hanseatische Metropole umgekrempelt hatten, stand vom 21.09 – 27.09.2015 der Gegenbesuch und die Teilnahme am Queerfest 2015 an. Für den LSVD Hamburg reisten Wolfgang Preussner, Barbara Mansberg, Wanja Kilber, Dana Schlichting und Florens Huhn in die russische Stadt an der Ostsee.

Nachdem der ursprüngliche Veranstaltungsort wegen offenkundiger Ressentiments des Eigentümers gegenüber dem Inhalt und der Teilnehmenden geändert werden musste, hatte das QueerFest seine Heimat im modern ausgestatteten LGBT Community Centre gefunden.