1. Hintergrund: Beispiel für koloniale Kontinuität bei LSBTIQ+ Rechten
Liebe Sarah Kohrt, Sehr geehrte Dr. Nyanzi, liebe Mitstreiter*innen, liebe Leute,
„Sie denken, sie können uns ihre sozialen Sitten und Werte aufzwingen. Das ist Neokolonialismus.“ Dieses Zitat stammt nicht etwa von dieser Konferenz oder von einem Menschenrechtler. Ganz im Gegenteil. Das sagte Ugandas Präsident Yoweri Museveni, als sich westliche Länder gegen die massiven Diskriminierungsgesetze von LSBTIQ+ Personen in Uganda eingesetzt haben. Ist das neokolonial, sich für die Rechte von LSBTIQ+ Personen in Uganda einzusetzen? Wenn die Strafgesetze gegen Homosexualität, die viele afrikanische Länder heute anwenden, direkt aus den britischen Kolonialgesetzen stammen, die eingeführt wurden, um westliche, viktorianische Moralvorstellungen durchzusetzen? Dann ist doch eines klar: Der Einsatz für LSBTIQ+ Rechte weltweit ist nicht Neokolonialismus. Sondern es ist ein Einsatz gegen Kolonialismus. Und darum ist es mir eine große Ehre, heute Teil dieser Konferenz zu sein, die den Einsatz für LSBTIQ+ Rechte mit dem Einsatz gegen den Kolonialismus zusammen denkt.