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Postkoloniale humanitäre Krisen und LSBTIQ*

Diskussionen während der ILGA-Weltkonferenz 2024

Humanitäre Krisen sind vielerorts im Globalen Süden keineswegs nur eine Folge von Naturkatastrophen, sondern resultieren aus gewaltsamen Machtkonflikten in Ländern, deren Staatsgrenzen von europäischen Kolonialmächten auf dem Reißbrett gezogen wurden. Aus skrupellosem Machtkalkül und eurozentrisch-rassistischem Überlegenheitsdünkel ignorierten sie die seit Jahrhunderten bestehenden wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Strukturen, Dynamiken, Handels‑, Transport- und Austauschprozesse in einer Region. Die Folgen sind bis heute latente Spannungen in und zwischen nachkolonialen Staaten; und bis heute zwingen bewaffnete Konflikte Menschen zur Flucht.

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ILGA-Weltkonferenz 2024 in Kapstadt

ILGA Konferenz Kapstadt, ©Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Unter dem Motto „Kwa Umoja – We Rise“ fand vom 11. bis 15. November 2024 die 31. ILGA-Weltkonferenz in Kapstadt statt. Mit über 1450 Teilnehmenden aus über 100 Ländern (s. Website und später im Text)  war es die bisher größte ILGA-Zusammenkunft. Das Konferenzprogramm umfasste 65 thematische Workshops bzw. Diskussionsrunden sowie 28 regionale Foren und Vor-Konferenzen, in denen sich beispielsweise gewerkschaftlich organisierte oder queere Menschen mit Behinderung austauschten. Die thematischen Sessions reichten von menschenrechtlichen Fragestellungen – etwa zur Partizipation an der Berichterstattung auf UN-Ebene –, über Inter*- und Trans*- oder Lesben*-Foren bis zur Kritik queerer Menschen an humanitärer Hilfe oder den Problemverschärfungen durch den Klimawandel.

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Shrunk Spaces ist für LSBTI* der bessere Ausdruck“

Der gemeinsame Nenner undemokratischer, minderheitenfeindlicher und nationalistischer Regime ist die Aversion gegen eine kritische und selbstbewusste Zivilgesellschaft. Es wird gehetzt gegen die „Anderen“ und die Repression gegen die Zivilgesellschaft nimmt in autoritären Staaten zu. Beim Forum 3 der Online-Konferenz der Hirschfeld-Eddy-Stiftung diskutieren im Dezember 2020 drei NGO-Vertreterinnen darüber, wie zivilgesellschaftliche Organisationen auf die Einschränkung der Handlungsräume für Partnerorganisationen reagieren können.

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LGBTI advocacy at the UN Human Rights Council

Online talk with Julia Ehrt from ILGA World and Helmut Metzner from the LSVD on 2 June 2020

In the first event of the series “Leave no one behind! Development cooperation and LGBTI perspectives”, Julia Ehrt, director of programs at ILGA World (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association), gave an overview of the structure and tasks of the Human Rights Council and of ILGA’s activities.

Deutsch

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LGBTI-Advocacy beim UN-Menschenrechtsrat

Online Talk mit Julia Ehrt, ILGA World und Helmut Metzner, LSVD am 2.6.2020

In der Auftaktveranstaltung der Veranstaltungsreihe: „Leave no one behind! Entwicklungszusammenarbeit und LGBTI Perspektiven“ gibt Julia Ehrt, Programmdirektorin des Dachverbandes ILGA World (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association), zu Beginn einen Überblick über den Aufbau und die Aufgaben des Menschenrechtsrats und der Aktivitäten von ILGA

Einladung

Der UN-Menschenrechtsrat in Genf

Der Menschenrechtsrat ist das Hauptgremium der UN für Menschenrechte und hat eine alternierende Besetzung, 47 Mitgliedsstaaten der UN bilden jeweils für drei Jahre das Gremium. Seit dem 1.1.2020 ist Deutschland wieder vertreten, das eröffnet auch mehr Einflussmöglichkeiten für die Zivilgesellschaft in Deutschland.

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Einladung zum Web-Talk zum UN-Menschenrechtsrat

Einladung zu einem Online-Talk

Was haben LSBTI mit dem UN-Menschenrechtsrat zu tun? Vorstellung der Arbeit des internationalen Dachverbandes ILGA World in Genf.

Wann: Dienstag, 2. Juni, 17:30–18:30 Uhr

Wer: Julia Ehrt, Programmdirektorin von ILGA World (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association) und Helmut Metzner, Lesben- und Schwulenverband LSVD im Gespräch

Wie: Anmeldung mit Namen und ggfs. Organisation bis Dienstagmittag unter: lorbeer.veranstaltungen [at] gmail.com

Bericht

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Rollback in der EU

Start der 23. ILGA-Europe-Konferenz

Heute beginnt in Prag die 23. ILGA-Europa-Konferenz “Stronger Together”. ILGA Europe vertritt auf europäischer Ebene Interessen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Bereits gestern beschäftigte sich eine Vorkonferenz auch mit dem gegenwärtigen Rollback in der EU.

In einigen EU-Staaten sei die Stimmung gekippt, berichten Aktivist*innen aus Bulgarien, Estland oder Griechenland in einem Workshop zum Shrinking space. Es gebe keinerlei staatliche Förderung für LSBTI-Projekte, und die Unterstützung durch internationale Stiftungen sei schwieriger geworden.

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Queere Kämpfe auf Nordzypern

Türkischen Republik Nordzypern überlebte das homophobe Strafrecht bis Anfang 2014#IENicosia2016 — Aktivist*innen berichteten auf der ILGA-Konferenz

An der ILGA Europa-Konferenz in Nikosia nahmen auch einige Aktivist*innen aus Nordzypern teil. Zudem gab es in der UN-Pufferzone ein Gespräch mit vier Vertreter*innen der 2015 gegründeten Organisation Envision Diversity. Sie berichteten ausführlich über die Situation von LSBTI im türkisch besetzten Nordteil der Insel.

Als Zypern 1878 britische Kolonie wurde, bescherte dies der Insel auch das viktorianische Strafrecht. Männliche Homosexualität wurde seither mit Haftstrafen von bis zu sieben Jahren geahndet. In der Türkischen Republik Nordzypern überlebte das homophobe Strafrecht bis Anfang 2014, erst seit knapp drei Jahren ist dort die homosexuelle Liebe nicht mehr strafbar. Dafür hatte neben internationalem Druck auch die Arbeit der 2007 gegründeten Initiative gegen Homophobie HOKI gesorgt, die sich seit 2012 Queer Cyprus nennt. 

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Wer ist “wir”?

Wer ist die Community? - Panelist*innen auf der ILGA-Konferenz (c) HESIntersektionalität auf #IENicosia2016

Heute früh stand dieser Begriff im Zentrum der Diskussionen in Nicosia. Ruth Baldacchino, ILGA Co-Generalsekretärin moderierte im Plenum ein Panel mit fünf Aktivist*innen, die ihre theoretische und praktische Sicht des Begriffes, ihre Expertise und Erfahrungen einbrachten. Sie hoben die Bedeutung hervor, die die Vielfalt ihrer Identitäten für sie persönlich habe.

Diskutiert wurde die Frage, um wen es uns in unserem Engagement geht, wer die Menschen sind, über die und für die wir immer reden, wenn wir von Community reden? Wer spricht für sie und wie wird über sie gesprochen? Werden Menschen vereinnahmt, benutzt, an den Rand gedrängt? Geht es uns nur um bestimmte Mitglieder unserer Community oder um die ganze Vielfalt? Unsere Bewegung lebt von Vielfalt, sie macht ihre Stärke aus. Wie stellen wir also sicher, dass Intersektionalität im Mittelpunkt unseres Handels steht? 

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Wir müssen viel mehr tun, um Homophobie und Transphobie zu bekämpfen, in der Schule und in der Gesellschaft”

ILGA-Europe Konferenz 2016 - Costa Gavrielides, Präsident von "Accept – LGBT Cyprus" © LSVD-Bundesverband#IENicosia2016 — Klaus Jetz berichtet von der Eröffnung der diesjährigen ILGA-Europe Konferenz auf Zypern 

Gestern Abend war es nun endlich soweit. Die 20. ILGA-Europe Konferenz wurde mit einem Empfang im Präsidentenpalast von Nicosia feierlich eröffnet. Costa Gavrielides, Präsident der gastgebenden Organisation “Accept – LGBT Cyprus”, hob in seiner Eröffnungsrede hervor, dass es vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen sei, im Präsidentenpalast der Republik Zypern ein LSBTI Event durchzuführen. Die lokale Community sei stolz darauf, dass dies nach nur wenigen Jahren der Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit möglich geworden sei.