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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Being Ourselves! Being Resilient!“

Lesbenbewegung in Namibia

Elizabeth Khaxas - Foto: Caro Kadatz/LSVDWir selbst sein! Widerstandsfähig sein!“ – so heißt eine der Broschüren, die das Women´s Leadership Centre (WLC) in Windhuk herausgibt. Untertitel: „A guide to well-being for young lesbians in Namibia“. Geschrieben und konzipiert von Liz Frank und Elizabeth Khaxas, die das WLC im Jahr 2004 gegründet haben.

Liz und Elizabeth – sind wohl das prominenteste Lesbenpaar im Land, ihr Rechtsstreit um den Aufenthaltsstatus von Liz ist zum Lehrstück heutiger Jurastudenten geworden. Sie haben den Rechtsstreit gewonnen, allerdings nicht auf der Grundlage ihrer Beziehung, das L‑Wort sollte wohl vermieden werden. Liz lebt seit über zwanzig Jahren als Journalistin und Aktivistin im Land, Elizabeth gründete 1989 die Zeitschrift „Sister Namibia“, beide gelten als die Gründerinnen der Lesbenbewegung Namibias. 

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Namibia der selbstbewussten Frauen

Elizabeth Khaxas und Liz Frank vom Women’s Leadership Centre kommen nach Berlin

34526ed515Harmful cultural pratices“, so werden Normen, Werte und Riten genannt, die im Namen der Tradition die Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen einschränken oder negieren. Die Frauen des Women’s Leadership Centre (WLC) in Namibia setzen dagegen Selbstbestimmung und Empowerment für Frauen. Schwerpunktthemen des 2004 gegründeten Projekts in der Hauptstadt Windhoek sind daher die Gewalt gegen Mädchen und Frauen, die sehr hohe Prävalenz (Anfälligkeit) für HIV/Aids sowie Geschlechter- und Machtverhältnisse. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den Folgen kolonialer Unterdrückung durch Deutschland und Südafrika. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Einladung zur Vernissage: “Wir erschaffen unser eigenes Ebenbild”

8. April 2014, 18:00 Uhr im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin

Copyright: Liz CanvasDiskriminierung, Gewalt und gesellschaftliche Unsichtbarkeit bestimmen die Lebensrealität lesbischer Frauen in Namibia. Die Fotoausstellung “Wir erschaffen unser eigenes Ebenbild” ist eine selbstbewusste Auseinandersetzung mit lesbischer Identität und lesbischen Selbstbildern junger Frauen aus Namibia.

Durch die Initiative des Berliner Projekts SODI (Solidaritätsdienst-international e.V.) ist die Ausstellung nun in Deutschland zu sehen. Elizabeth Khaxas und Liz Frank vom Women‘s Leadership Centre (WLC) aus Windhoek sind zur Eröffnung dabei und stehen für Fragen zur Verfügung.

Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung und der Solidaritätsdienst-international e.V. (SODI) laden zur Vernissage am 8. April um 18:00 Uhr im Haus der Demokratie und Menschenrechte ein. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

LGBT und Menschenrechte

Klaus Jetz (LSVD-Geschäftsführer) beim LSVD-Verbanstag - Foto: Caro KadatzTodesstrafe, Verfolgung und Anerkennung

Sehr geehrte Alice Nkom, meine sehr verehrten Damen und Herren,

zunächst ganz herzlichen Dank an Amnesty International für die Einladung und an Brot für die Welt für die Zusammenarbeit. Ich wurde gebeten, einen kurzen Überblick über die rechtliche und soziale Situation von LGBT in aller Welt zu geben, eine Aufgabe, der ich sehr gerne nachkomme.

Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung ist die Menschenrechtsstiftung des Lesben- und Schwulenverbandes, sie unterstützt seit 2007 LGBT- Menschenrechtsverteidiger im globalen Süden und Osteuropa und sensibilisiert hierzulande Akteure der Entwicklungszusammenarbeit und der Menschenrechtspolitik für das Thema LGBT-Rechte.

Von Galgen bis Standesamt reichen die Orte, die Staaten auf dieser Welt als angemessen für Lesben, Schwule und Transgender betrachten. Dabei 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Verband

Stellungnahme der ugandischen Zivilgesellschaft

coalition_logoDie „Civil Society Coalition on Human Rights and Constitutional Law“, eine breite Koalition ugandischer Menschenrechts-NGOs, zu der auch unsere Partnerprojekte FARUG und SMUG gehören, bittet die internationale Öffentlichkeit um Unterstützung im Kampf gegen das Anti-Homosexualitätsgesetz. Wir dokumentieren den Aufruf, der detailliert die vielen Möglichkeiten der Unterstützung beschreibt.

 

Dokumentation:

GUIDELINES TO NATIONAL, REGIONAL, AND INTERNATIONAL PARTNERS ON HOW TO OFFER SUPPORT NOW THAT THE ANTI-HOMOSEXUALITY LAW HAS BEEN ASSENTED TO 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Verantwortung, die Verfolgten zu schützen

Homosexuelle in Uganda brauchen jetzt noch mehr Unterstützung 

Red PepperPräsident Museveni hat das Anti-Homosexualitätsgesetz für Uganda unterzeichnet. Er machte das öffentlich, um allen zu zeigen, wo er steht: Er steht für die, die Homosexuellen die Rechte absprechen, sie verfolgen, ihnen den Schutz verweigern. Die Aktion hatte unmittelbare Konsequenzen. Boulevardblätter wie Red Pepper schossen sofort los:  Auf dem Titelblatt wurden angeblich homosexuelle Menschen wie Verbrecher gezeigt, die nächste Ausgabe veröffentlichte eine Liste der 200 „top“ Homosexuellen und dann wieder heißt es, die Homosexuellen seien bereit, das Gesetz mit Blut zu tränken. Jeden Tag kommen neue Berichte von Toten, Verletzen und Menschen in Angst.

Das Perfide an dem Gesetz ist, dass sich danach auch alle die strafbar machen, die Homosexuellen helfen oder sie nicht anzeigen. Angehörige, Freundinnen und Freunde, Ärzte oder auch Vermieter werden so gezwungen, sich an der Verfolgung zu beteiligen. 

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Ermunterung gesucht

Anti-Homosexualitäts-Gesetz in Uganda verbietet Küsse

Foto: SMUG Am 20.12.2013 hat das ugandische Parlament überraschend das sogenannte „Anti-Homosexualitäts-Gesetz“ verabschiedet. Das Gesetz sieht lebenslange Haftstrafen für homosexuelle Handlungen und die Strafbarkeit von Unterstützung von Homosexualität vor. Dazu gehört auch, dass sich strafbar macht, wer Homosexuelle kennt und sie nicht anzeigt. Mitte Januar hat Präsident Yoweri Kaguta Museveni das Gesetz zurückgewiesen. Damit war zunächst ein erneuter Aufschub erreicht. Inzwischen hat sich die Lage wieder verschärft:

Am Montag, den 24. 02. hat Präsident Museveni trotz internationaler Proteste die vom Parlament beschlossene Verschärfung der Gesetzgebung unterzeichnet, sie ist damit in Kraft getreten. Schon wenige Tage später kam es zu massiven Übergriffen auf Homo- und Transsexuelle.

Frank Mugisha, der Geschäftsführer von SMUG (Sexual Minorities Uganda), erklärte nach der Verabschiedung des Gesetzentwurfes durch das Parlament, SMUG werde „bis zum Ende“ gegen diese Gesetzgebung kämpfen. 

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Pride & Prejudice

Homosexualität und Religion in Afrika

Dawn Cavanagh (Coalition of African Lesbians (CAL), Südafrika) Dawn Cavanagh (Coalition of African Lesbians (CAL), Südafrika) In der letzten November-Woche hatte die Hirschfeld-Eddy-Stiftung erneut zwölf Aktivistinnen und Aktivisten aus Afrika zu Gast. Schwerpunkt der Besuchsreise war das Thema Homosexualität und Religion in Afrika. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes konnten wir den Gästen auch in 2013 wieder eine ganze Woche voller interessanter Workshops, Gespräche und Kontakte bieten. Höhepunkte des Besuchsprogramms waren Gespräche mit hiesigen Kirchenvertretern sowie eine halbtägige Konferenz im Auswärtigen Amt mit dem Titel „Pride & Prejudice — Homosexualität und Religion in Subsahara-Afrika“.

Hier hatten die afrikanischen Gäste Gelegenheit, umfassend über die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LSBT) in ihren Ländern und über ihre Arbeit zu berichten. Alle sprachen von gesellschaftlicher Ausgrenzung und der enormen Tabuisierung von Sexualität in Afrika. Zudem berichteten die Gäste von der tief verwurzelten religiös motivierten Homo- und Transphobie in ihren Ländern. 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung Verband

Geschwister im Geiste

Umgang mit Lesben und Schwulen in Russland und anderswo

Dirk Siegfried - Foto: privatMein Großvater hat sich einmal über den Chorleiter seines Männergesangvereins geärgert. Und bei der nächsten Aufführung nur die Lippen bewegt. Der Protest blieb vermutlich unbemerkt, jedenfalls aber wirkungslos. Der Bundespräsident fährt nicht zu den Olympischen Spielen. Er begründet das nicht. Der Deutschlandfunk beeilt sich, uns zu erklären, ein Zusammenhang mit den Menschenrechtsverletzungen in Russland sei nicht gesichert. Außerdem habe er nicht abgesagt, sondern nur nicht zugesagt. Der Bundespräsident lässt nicht dementieren. Die Bundeskanzlerin hält das für falsch. Der Unterschied besteht offenbar darin, dass beide nichts tun.

Von den Menschenrechtsverletzungen in Russland sind unter anderem Lesben und Schwule betroffen. Nach Jahren der Öffnung, CSD-Paraden und lesbisch-schwulen Filmfestivals auch in Städten, die hier allenfalls aus dem Erdkundeunterricht bekannt sind, gibt es seit Juni 2013 ein landesweites Gesetz, das 

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Aktiv den Kontakt zur Basis suchen

Herausforderungen für die internationale Solidarität

Dorothy Aken’Ova-Ogidi (International Center for Reproductive Health & Sexual Rights Nigeria) Dorothy Aken’Ova-Ogidi (International Center for Reproductive Health & Sexual Rights Nigeria)„Hilft es, wenn wir in Deutschland eine große Demo machen und gegen die Unterdrückung von Homosexuellen in Afrika protestieren?“, diese Frage richtet sich an Dorothy Aken’Ova-Ogidi aus Nigeria, Hauptreferentin des fünften Fachtags Regenbogenphilanthropie.

Aken’Ova-Ogidi hat in einem mitreißenden Vortrag klar gemacht, dass alle, die von Deutschland aus Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Transgender (LSBT) in anderen Ländern unterstützen wollen, zu allererst mit den Betroffenen vor Ort sprechen müssen. Entsprechend viele Fragen kommen aus dem Publikum. Dorothy Aken’Ova-Ogidi antwortet ausführlich und weist auch auf mögliche negative Folgen internationalen Drucks hin: Ein Land, das immer wieder angeprangert wird, verliert den Anschluss an die internationale Gemeinschaft. Diese negative Publicity schadet einerseits den politischen Führern. Andererseits droht ein Backlash für LSBT selbst: Ihnen wird die Schuld am Ansehensverlust gegeben und ihre Lebenssituation verschlechtert sich.