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Begrüßung Do no harm — was heißt das für LSBTI-Projekte? in Berlin

Do no harm - Kickoff, Klaus Jetz

10.05.2022, Klaus Jetz, Geschäftsführer der Hirschfeld-Eddy-Stiftung.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich hinter den folgenden Links: 

Hintergrundbericht
Einladung
Fotos
Input „Do no harm- but do something“
Input Yogyakarta-Prinzipien

Liebe Freund*innen und Kolleg*innen,

willkommen hier im REFUGIO in Neukölln zu unserer Auftaktveranstaltung Do no harm. Risiken der internationalen Projektarbeit minimieren. Mein Name ist Klaus Jetz und ich bin der Geschäftsführer der Hirschfeld-Eddy-Stiftung.

Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung wird kommenden Monat schon 15 Jahre. Als wir sie hier in Berlin im Roten Rathaus bei einer Veranstaltung zu LSBTI und Menschenrechten als Menschenrechtsstiftung des Lesben- und Schwulenverbandes LSVD aus der Taufe hoben, wollten wir die Menschenrechtsarbeit des LSVD, seine internationale Arbeit unter dem Dach einer Stiftung bündeln. Wir haben seither viel geleistet, gute Erfolge errungen, haben offene Türen angetroffen, großes Interesse an Zusammenarbeit und Unterstützung.

Do no harm - Programm

Seit 2010 führen wir mit unseren Partnerorganisationen und mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes Projekte in Mittelamerika, Tunesien oder auf dem Westbalkan durch. Mit Unterstützung des BMZ und mit der Coalition of African Lesbians konnten wir das große Masakhane-Projekt im Südlichen Afrika durchführen. Durch unzählige Spendenaufrufe konnten wir unsere Freund*innen in vielen Ländern Afrikas, in Polen, in der Türkei, aus dem Iran, in der Ukraine oder in Russland unterstützen. Spenden, die wir hier einwerben, leiten wir eins zu eins an die Kolleg*innen weiter. Mit Unterstützung der Bundesstiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft konnten wir Menschenrechtskonferenzen in Kiew, in Riga, St. Petersburg oder Belgrad durchführen. Auf einer dieser Konferenzen in Belgrad gründete sich gar eine regionale Organisation LGBTI Equal Rights Association ERA, die für den Westbalkan und die Türkei arbeitet. Eine runde Erfolgsgeschichte also. Und wir arbeiten weiter, knüpfen neue Kontakte in Kolumbien oder in Ruanda.

Zu den Erfolgen gehört auch, dass die Bundesregierung im März 2021 das LSVD-Inklusionskonzept für die Auswärtigen Politik und die Entwicklungszusammenarbeit verabschiedet hat. Eine unserer langjährigen Forderungen. Dazu wird meine Kollegin Sarah Kohrt noch weitere Informationen liefern.

Und: Wir bekommen seit 2020 eine jährliche Projektförderung aus öffentlichen Mitteln. Auf Beschluss des Deutschen Bundestages fördert das Bundesministerium der Justiz nun schon im dritten Jahr unsere Arbeit, in diesem Jahr eben das Projekt „Do no harm” und eben auch diese Veranstaltung. Vielen Dank dafür. Wir hoffen, dass auch in 2023 die Förderung weiterläuft, damit wir uns eingehend mit dem Spannungsfeld von Religionsfreiheit und dem Schutz von LSBTI vor Diskriminierung und Gewalt widmen können.

Ich freue mich über Ihr Interesse an diesem Kick off, wir arbeiten das ganze Jahr 2022 zum Thema “Do no harm” bei der Genese und Durchführung von LSBTI-Projekten im Globalen Süden und Osteuropa. Wir hatten einen online talk Ende April zum Thema mit Kolleg*innen aus Lateinamerika.

Am 17. Mai steht ein Austausch mit Kolleg*innen der GIZ aus dem südlichen Afrika an, es folgen weitere online und Präsenzveranstaltungen bis in den Herbst hinein, und am 3./4. November gibt es eine Abschlusskonferenz. Was wir hier und heute beginnen, greifen wir also das ganze Jahr über immer wieder auf. Bei allen Veranstaltungen hoffen wir auf Ihr Interesse und Ihre Expertise. Informieren Sie sich auf der Homepage der Hirschfeld-Eddy-Stiftung unter “Do no harm”, abonnieren Sie unseren Newsletter!

Was gilt es zu beachten? Wie können gute LSBTI-Projekte aussehen? Wie können Risiken vermieden werden? Welche Risiken gibt es eigentlich? Wie und worüber kommuniziere ich mit Partner*innen, Geldgebern, Medien? Was sind die Do’s und Don’ts rund um die LSBTI-Projektarbeit?

Diesen Fragen wollen wir in diesem Jahr nachgehen, und wir wollen Antworten finden. Wir hoffen auf Ihren Input und gute Ergebnisse. Die werden wir in einer informativen Publikation zusammenfassen. A propos Publikationen. Gerne weise ich auf unsere Faltblätter und Bücher hin. Bitte bedienen Sie sich. Sie liefern wertvolle Informationen zur LSBTI-Projektarbeit, sie liefern Ihnen Kenntnisse zu LSBTI, zu Projekten, zu Bedarfen, Lücken, Möglichkeiten, zu Best practice Beispielen, sie liefern Ihnen Regenbogenkompetenz für die internationale Projektarbeit.

Ich wünsche Ihnen und uns einen produktiven Tag, viele gute Austauschmöglichkeiten und noch engere Vernetzung.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass mehr LSBTI-Projekte im Globalen Süden und auch in Osteuropa gefördert werden, dass mehr LSBTI-Menschenrechtsverteidiger*innen die Unterstützung bekommen, die sie verdienen, dass mehr Trägerorganisationen sich für das Thema öffnen und dass der “Do no harm” Gedanke greift und Risiken in diesem Kontext minimiert werden.

Klaus Jetz, Geschäftsführer Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Es gilt das gesprochene Wort.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts: „Do no harm – Risiken für LSBTI in der internationalen Projektarbeit minimieren“ der Hirschfeld-Eddy-Stiftung. Alle Beiträge im Rahmen des Projekts sind im Blog unter dem Tag „DNH-2022″ zu finden.

BMJ
HES


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