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My goal is a society in which differences are normal and regarded as enriching, and diversity of genders and sexual identities is a reality. ”

ILGA Konferenz Athen 2015 - © ILGA-EuropeEröffnungsrede der ILGA-Konferenz von Elke Ferner (MdB), Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Dear organizers of this year’s ILGA annual Conference, dear Mayor Yiorgos Kaminis, kali spera, dear activists, participants, honorable guests,

Let me start by thanking you for your invitation and your warm welcome. I feel very honoured to have the opportunity to speak here at this opening reception of this year’s ILGA Conference. I often travel to Greece, because I feel so much at home in this wonderful country. And I hope, so do you. I have also been a supporter of equal rights for lesbian, gay, transgender, bisexual and intersexual people all my political life. So what can I say? I am delighted and thrilled to be here.

The German Federal Minister for Family Affairs and Gender Equality, Manuela Schwesig, has also asked me to pass on her warmest greetings to all of you. LGBTI issues are important matters for her as well. For the first time ever, our ministry has set up a working unit which exclusively focuses on LGBTI issues and rights. We are proud to have this unit because it puts LGBTI subjects where they belong — on the top of the political agenda. 

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Respekt statt Ressentiment

Videodokumentation des Kongresses „Respekt statt Ressentiment — Strategien gegen die neue Welle von Homo- und Transphobie ”

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Kongress „Respekt statt Ressentiment!“

Kongress "Respekt statt Ressentiment" (c) LSVD / Caro KadatzÜber Strategien gegen die neue Welle von Homo- und Transphobie — ein Veranstaltungsbericht

In jahrzehntelangen Kämpfen wurden Fortschritte bei der rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Akzeptanz von Lesben und Schwulen erreicht. Diese positive Grundstimmung erweist sich derzeit jedoch als brüchig. Antifeministische und religiös fundamentalistische Strömungen verbinden sich aktuell mit homo- und transphoben Einstellungen, die auch in der „Mitte der Gesellschaft“ vertreten werden. So entstehen Anschlüsse an die Rhetorik rechtspopulistischer und rechtsextremer Lager. Die Entwicklung von Strategien gegen diese neue Welle von Homo- und Transphobie stand im Mittelpunkt eines Kongresses, den der LSVD zusammen mit der Amadeu-Antonio-Stiftung am 10. Juni in der Berliner Werkstatt der Kulturen veranstaltet hat. Unterstützt wurde der Kongress durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

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Ein Hass, den man nicht beim Namen nennen will

Schweigen über Homo- und Transphobie

Dworek Günther (LSVD-Bundesvorstand) - Foto: Burghard Mannhöfer6. März 2015: Die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet von einer Hetzjagd. Drei Neonazis hatten in der Stadt Merzig ein schwules Paar beim Einkauf in einem Supermarkt lautstark als „widernatürlich“ beschimpft, verfolgt und massiv bedroht. Vom Personal des Supermarkts griff offenbar niemand ein. Einer von vielen Fällen, in denen sich hasserfüllte Homo- oder Transphobie in Beleidigungen, Bedrohungen, Schlägen oder Tritten austobt. 

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Europa macht es vor! Aktuelle Resolution des Europarats für Trans*Rechte national umsetzen!

Noah Keuzenkamp (Transgender Europe) (c) LSVD / Kadatz

Bericht aus dem Forum „Transfeindlichkeit“ des Kongresses „Respekt statt Ressentiment“

Noah Keuzenkamp von TransGenderEurope (TGEU) stellte zunächst die 2005 gegründete Dachorganisation vor, die mit 75 Mitgliedsorganisationen aus 39 europäischen Ländern die politischen Interessen und Aktivitäten von Trans* in den Arbeitsbereichen Recht, Community Building sowie bei der Sensibilisierung und Fortbildung von Entscheidungsträger_innen in großer Breite bündelt und repräsentiert.

Anschließend berichtete er über die positive Resolution der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (Resolution 2048) vom 22.04.2015, die eine wichtige kritische Bestandsaufnahme zur derzeitigen Diskriminierung von Trans*Menschen in Europa liefert. In der Resolution werden Menschenrechtsverletzungen an Trans*Menschen benannt und Diskriminierungsmechanismen analysiert. Darüber hinaus adressiert die Resolution wesentliche Themen wie die Notwendigkeit rechtlicher Anerkennung der Selbstbestimmung von Trans*Menschen und die dafür unbedingt erforderliche Depathologisierung. Außerdem benennt die Resolution die Problematik massiver Hass-Kriminalität, die Erforderlichkeit eines diskriminierungsfreien Zugangs zum Gesundheitswesen und zu Beratungsangeboten, sowie die Wichtigkeit von Bewusstseinsbildung z.B. in Justiz und Medizin, ebenso wie in der allgemeinen Öffentlichkeit. Ein weiteres wichtiges Thema ist die trans*inklusive Umsetzung anderer europäischer Richtlinien wie der Antidiskriminierungsrichtlinie, der Dienstleistungsrichtlinie, der Gleichbehandlungsrichtlinie, der Qualifizierungs- und Verfahrensrichtlinie im Bereich Asyl und der Opferschutzrichtlinie. 

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LSVD-Perspektive 2020: Akzeptanz ohne Aber

AkzeptanzOhne AberGleichstellung durchsetzen, Homo- und Transphobie zurückdrängen, Vielfalt weiterdenken

I. Was wir in den nächsten 5 Jahren alles durchsetzen wollen
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) will sein volles Programm umsetzen: Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt in allen Lebensbereichen. Alle Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, trans- und intersexuellen Menschen (LSBTI) sollen ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes Leben in einer vielfältigen, freien, offenen und demokratischen Gesellschaft führen können. Auf dem Weg dorthin nimmt sich der LSVD für die nächsten fünf Jahre insbesondere fünf Ziele vor:

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Selbstbewusst jenseits der Norm

Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein16. Queer Easter für junge Menschen

Über 100 junge Menschen aus 15 Nationen in ganz Europa und Nahost waren zum 16. „Queer Easter“ in die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein nach Brandenburg gekommen. Im Mittelpunkt des Seminars: Ein positives Selbstbild und eine selbstbewusste Sexualität auch jenseits von gesellschaftlichen Normen und Idealen

In der Gesellschaft sind Normen und Ideale weit verbreitet: Es werden zum Beispiel nur ganz bestimmte Menschen als schön oder ’sexy’ angesehen, und nur diesen Menschen ist es vorbehalten, sich und ihre Sexualität offen zu zeigen und darüber zu reden.“, so erzählt Organisatorin und Bildungsreferentin Jane Baneth. Wer nicht dem idealen Körperbild entsprechen würde und zum Beispiel als zu alt oder zu dick gelte oder eine körperliche Beeinträchtigung hat, werde zuweilen sogar öffentlich dafür angefeindet. Gleiches gelte für Menschen, die ihre lesbische oder schwule Identität offen leben: „In vielen europäischen Ländern ist schon ein Kuss zwischen Männern auf der Straße Anlass genug für Übergriffe auf sie“, so Baneth. „Deshalb war es uns wichtig, gemeinsam darüber nachzudenken, was wir tun können, damit alle Menschen selbstbestimmt und ohne Diskriminierungen mit ihrem Körper und ihrer Sexualität umgehen können.“

Wie bildeten sich Sexualmoral und Normen heraus? Welche historischen Gegenbewegungen hat es gegeben? Wie wird Sexualität in Medien, Wirtschaft und Gesellschaft repräsentiert, inszeniert und vermarket? Welche Rolle spielen Bildung und Erziehung? Antworten auf diese Fragen haben die Teilnehmenden in der Seminarwoche in verschiedenen selbstorganisierten Workshops erarbeitet und präsentiert.

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Stärkung von Lesben und Trans* in Subsahara-Afrika

Veranstaltung_AfrikahausProjekt in „Crossings and Alliances“ vorgestellt

Die Stärkung der Handlungsmacht von lesbischen, bisexuellen und transidentischen (LBT) Menschenrechtsverteidigerinnen* im südlichen Afrika steht im Mittelpunkt des Masakhane-Projektes, das vom LSVD initiiert und gemeinsam mit der Coalition of African Lesbians (CAL) entwickelt wurde. Masakhane ist ein Zuluwort, bedeutet “Let us build together” und wurde gemeinsam mit CAL als Projektname gefunden. Das auf drei Jahre angelegte Projekt konnte zu Beginn des Jahres 2014 starten. Es wird zu 90 % durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und ist damit die größte Maßnahme, die je vom BMZ im Bereich Menschenrechte und sexuelle Orientierung / geschlechtliche Identität gefördert wurde. Mit 10 % der Projektmittel beteiligt sich filia-die Frauenstiftung an Masakhane. In Zusammenarbeit mit der filia-Geschäftsführerin Sonja Schelper leitet LSVD-Bundesvorstand Uta Schwenke das Projekt für den LSVD ehrenamtlich und hat es im Zuge unserer Veranstaltungsreihe „Crossings and Alliances“ in Saarbrücken, Bochum und Berlin vorgestellt. 

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Eine Farbe des Regenbogens: Trans*Elternschaft

LSVD-RegenbogenfamilienfuehrerErfahrungsbericht einer Transition von Mona Eulitz

Ich habe lange gebraucht, zu kapieren, dass ich transsexuell bin. Als ich Kind war, kannte ich keine Vorbilder, das Internet war noch nicht erfunden. Mädchen durften schöne Kleider, Schuhe und Hosen anziehen, Freundinnencliquen bilden und sich so anders bewegen. Es war einfach unvorstellbar, dass ich selber ein Mädchen sein könnte. In der Pubertät hatte ich erste Träume, in denen ich mich in eine junge Frau verwandelte. Ich kaufte mir erste Frauensachen und zog sie heimlich an. Ich war kurz glücklich, aber schnell kam das schlechte Gewissen und alles wurde wieder weggeworfen.

Auch später wusste ich noch nicht, dass ich transsexuell bin. Ich wusste nur, etwas stimmt nicht mit der Zuordnung ‚Mann’ bei mir. Mir fiel es immer leichter mit Frauen befreundet zu sein, als mit Männern. Ich ahnte irgendetwas in mir, aber hatte keine Worte dafür und auch Angst vor der Wahrheit. Es gab keine Vorbilder, außer irgendwelchen exotischen Menschen im Fernsehen. Transsexualität ist leider sehr selten. Meine Gedanken waren: Das ist nicht möglich! Es war aber schon mein ganzes Leben in mir, eine Art Sehnsucht ohne Worte. Man wird leider nicht mit einem Zettel in der Hand geboren, auf dem steht, dass Inhalt und Verpackung nicht übereinstimmen. Ich habe meine Zeit gebraucht und als ich es ahnte, hatte ich Angst vor den Konsequenzen. 

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Mit Mut und Stolz für Akzeptanz

Jeyse Cayasso (Agrupación de Mujeres Trans y Culturales) (c) LSVDTransaktivismus in Nicaragua

Jeyse Cayasso (22) aus Managua ist nicht auf den Mund gefallen. Sie redet gern und eloquent, liebt den Auftritt vor Publikum. Sie engagiert sich in der Agrupación de Mujeres Trans y Culturales. Warum culturales? Frauen sind mehr als lesbisch, trans* oder hetero. So reiche der Begriff über die sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität hinaus und schließe alle Frauen mit ein. Die Gruppe ist Teil des Movimiento Feminista de Nicaragua, engagiert sich gegen das Verbot der therapeutischen Abtreibung, überkommene Frauenbilder, Hassverbrechen, aber auch für sexuelle Rechte und Themen wie geschlechtliche Identität und erotische Orientierung. Die Agrupación steht in engem Kontakt mit Gruppen in Honduras, wo es seit 2009 zu einer beispiellosen Repressionswelle gegen Transaktivistinnen gekommen ist. Die Frauen tauschen sich über Skype und Facebook aus und können sich hin und wieder auch persönlich treffen.

Ihr menschrechtspolitisches Engagement trifft auf religiös motivierten Widerstand. Evangelikale Fundamentalisten machen sich auch in Nicaragua breit und verbreiten Hass. Der neue katholische Erzbischof von Managua stehe ihnen in Nichts zurück, mische sich wie sein langjähriger Vorgänger Obando y Bravo aktiv in die Politik ein. Wie etwa vor wenigen Monaten, als der Código de Familia von Parlament verabschiedet wurde und LGBTI aufgrund der Intervention aus der Kathedrale außen vor bleiben mussten. Die religiösen Fundamentalisten leisteten ihren verbalen Beitrag zu transphober Gewalt im Land, so Jeyse. Transpersonen werde eine politische Teilhabe vorenthalten. Man lasse ihnen kaum öffentlichen oder politischen Raum, in dem sie ihre Forderungen und Anliegen artikulieren könnten.